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MEDIAN
Mobile Berührungslose Identitätsprüfung Im Anwendungsfeld Migration
Mit dem KickOff-Meeting am 30. August 2018 startete das Forschungsvorhaben zur Entwicklung einer innovativen technischen Lösung für die Mobile Berührungslose Identitätsprüfung im Anwendungsfeld Migration (Akronym: MEDIAN).
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Motivation
Hintergrund des Forschungsvorhabens ist die Flüchtlingswelle in den Jahren 2015/2016. Diese stellte die Polizei und zuständigen Behörden vor neue Herausforderungen. Hier sind insbesondere die Vielzahl von Prüfungen und Feststellungen der Identitäten von Migrantinnen und Migranten zu nennen, die teilweise ohne oder mit unechten Ausweisdokumenten in der Bundesrepublik Deutschland ihren Asylanspruch prüfen lassen wollten.
Um diesen Anspruch prüfen zu können, aber auch der staatlichen Aufgabe des Schutzes der Außengrenzen nachzukommen, muss der Staat die Identitäten der Migrant*innen eindeutig feststellen können. Zentraler Verbesserungsbedarf besteht dabei u. a. in der mobilen Prüfung der Angaben und Dokumente. Dafür stehen aktuell keine ausreichenden technischen Unterstützungsmittel zur Verfügung, so dass betroffene Personen für Personalfeststellungen zu Polizeidienststellen gebracht werden müssen. Dies stellte im genannten Zeitraum insbesondere für die Polizeibehörden als auch für die Betroffenen eine sehr zeit- und personalbindende Aufgabe dar, weil die Überprüfung in der Regel auf eine visuelle Überprüfung der Identitätsdokumente, den visuellen Lichtbildabgleich und ggf. die Abfrage von Datenbanken sowie den Fingerabdruckvergleich hinausläuft und insbesondere im Kontext von mobilen polizeilichen Personenkontrollen nicht vollständig vor Ort geschehen kann.
Um die Qualität mobiler polizeilicher Personenkontrollen zu erhöhen und dabei auch die Kontrollsituation für alle beteiligten Personen zu verbessern, möchte das Forschungsvorhaben eine technische Lösung entwickeln, die alle genannten Überprüfungsformen der Identitätsfeststellung direkt vor Ort vornehmen kann und dadurch die Kontrollsituation für alle Beteiligten in Dauer und Intensität reduziert.
The aim of the MEDIAN project is therefore to develop a technical solution that enables identity identification in mobile use. For this purpose, components for a fast and non-contact detection as well as an automated comparison of fingerprints or facial images are to be developed. At the same time, technologies for optical and electronic acquisition and control of accompanying documents are being researched. The collected data should then be compared via a secure connection with police background systems.
Hierbei ist von elementarer Bedeutung, dass die technische Lösung den aktuellen sowie den absehbaren rechtlichen Anforderungen genügt und es soll erforscht werden, wie die technische Lösung zur Verbesserung von Transparenz und Akzeptanz der polizeilichen Personenkontrollen beitragen kann.
The project MEDIAN is a joint research project of Bundesdruckerei GmbH , IDEMIA Identity & Security Germany AG , procilion IT-Logistics GmbH as well as the Free University of Berlin and the University of Applied Sciences Berlin . Associated partners are the Forensic Institute of the Bavarian State Office of Criminal Investigation and the State Criminal Police Office Berlin .
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Eigenschaften des Demonstrators
Technik
- Multispektrale Beleuchtung (UV-A 365 nm, NIR 890 nm, Weißlicht 400 nm – 700 nm)
- SW-Kamera mit Tageslicht-Sperrfilter für Nahinfrarotaufnahmen
- Farbkamera mit Nahinfrarot-Sperrfilter für Weißlichtaufnahmen
- Integrierte Farb- und Geometriekorrektur
- Automatischer Weißabgleich
- Optische Auflösung > 500 dpi bei 50% Kontrastund 20 cm Objektabstand
- Datenbrille oder „Smart-Display“ zur einfachen Benutzerführung
- Integrierter PC zur Datenverarbeitung mit Hinter- grund-Anbindung über LTE-Interface
- Verschlüsselte Kommunikation mit dem Hintergrundsystem
- Geringes Gewicht
- Bis zu 8 Stunden Betrieb mit einem Batteriesatz
- Batteriewechsel im laufenden Betrieb möglich
- Wasserfestes Design
Benutzerführung
- Einfache Bedienung durch „roten Faden“ für häufige Anwendungsfälle
- Integriertes Rechte-Management mit Single-Sign-On-Funktionalität
- Standardisierte durch Strafprozess- und Polizeirecht gesteuerte Benutzerführung und Arbeitsabläufe
- Datenschutzkonforme Datenverarbeitung
- Übernahme der Daten zur Weiterverarbeitung (Protokolle, Strafanzeigen, etc.)
- Visualisierung und Benutzerführung mit Datenbrille oder „Smart Display“ am Arm
- Lesbarkeit bei jeder Beleuchtungssituation
Dokumentenprüfung
- Elektrische und multispektrale optische Prüfung mit allen gängigen Zugriffsprotokollen
- Offline-Prüfung mit lokalen Zertifikaten
- Abgleich von elektrischen und optischen Daten
- Bereitstellung des elektronisch gespeicherten Gesichtsbilds für Live-Gesichtsvergleich
Mobile Fingerabdruckerfassung
- Erfassung von bis zu 4 Fingern gleichzeitig im Abstand von etwa 20 cm
- Datenbereitstellung für Hintergrundabfragen in einem AFIS-konformen Datencontainer
Mobile Personen Authentifikation
- Qualitätsgerechte Erfassung und Bewertung des Gesichtsbilds
- Datenbereitstellung für Hintergrundabfragen in einem ISO-konformen Datencontainer
- Vergleich des Dokumenten-Lichtbilds mit dem Live-Bild
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Nachweise über Personenkontrollen
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Das Vorhaben wird aus Mitteln der Förderung zum Themenfeld „Zivile Sicherheit – Fragen der Migration“ im Rahmen des Programms „Forschung für die zivile Sicherheit 2012 – 2017“ der Bundesregierung, gefördert.
Programm
Forschung für die zivile Sicherheit
Bekanntmachung: „Zivile Sicherheit – Fragen der Migration“
Gesamtzuwendung
2,7 Mio. €
Projektlaufzeit
08/2018 – 07/2021
Projektpartner
Bundesdruckerei GmbH, Berlin
IDEMIA Identity & Security Germany AG, Bochum
Freie Universität Berlin
Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin
Procilon IT-Logistics GmbH, Taucha
Assoziierte Partner
Bayerisches Landeskriminalamt, München
Landeskriminalamt Berlin
Verbundkoordinator
Uwe Rabeler, Bundesdruckerei
E-Mail: uwe.rabeler@bdr.de