Schon in einem vorherigen Post ging es um die zunehmende Nutzung von Online-Formaten im hochschuldidaktischen Programm für Lehrende an der HWR Berlin. Die Vorteile liegen klar auf der Hand: Bei zwei Campussen und einer zeitlich stark eingeschränkten Zielgruppe bieten Online-Formate die Chance zur ortsunabhängigen Weiterbildung. Zusätzlich kann das Online-Seminar während der Durchführung aufgezeichnet werden. Die Aufnahmen werden im Anschluss an die Live-Schaltung auf der Medienplattform der HWR Berlin hochgeladen. Die Lehrenden der HWR Berlin profitieren so auch langfristig von den Online-Impulsen.
Genauso wie die Teilnehmer/innen können sich auch die Expert/innen von überall her zuschalten. Das bietet große Potenziale, da es eine weltweit aktive Community gibt, die Lehrinnovation vorantreibt. Am 14. Januar 2019 schaltete das hochschuldidaktische Team deswegen erstmals einen Experten von außerhalb zu. Mag. Dr. Christian Anzur von der TH Wiener Neustadt für Technik und Wirtschaft bot interessierten Kolleg/innen einen Einblick in sein Lehrveranstaltungskonzept „Analytisch Denken – Logisch Argumentieren“.
Das Format ist denkbar einfach: Nach ein Begrüßung durch eine Moderation der Hochschuldidaktik stellt die/der Expert/in in maximal 45 Minuten ihr/sein Thema vor. Die Zuhörer/innen können währenddessen über einen Chat Fragen stellen oder auf Fragen des Experten reagieren. Der Experte braucht keinen eigenen Zugang, sondern kann recht unkompliziert vorab einen Link zum “virtuellen Seminarraum” zugesandt bekommen, sich einwählen und durch die Veranstalterinnen eine Moderatorenrolle zugewiesen bekommen. Mit der Moderatorenrolle sind dann mehr Recht verbunden. Es ermöglicht zum Beispiel, einen eigenen Chat für vertrauliche Informationen zu nutzen, den die Teilnehmer/innen nicht einsehen können. Die Oberfläche kann recht frei eingerichtet werden und Links, Hinweise oder eine Powerpoint integriert werden. Mit ein bisschen Spielerei und Übung ist das System relativ leicht händelbar.
Im Oktober 2018 konnten erste Erfahrungen mit dem Format gesammelt werden. Katrin Rubel vom hochschuldidaktischen Team gab einen Überblick über didaktische Gestaltungsmöglichkeiten der forschungsgeleiteten Lehre. Hierfür wurde eine Storyline entwickelt und der Online-Impuls ähnlich wie ein Interview gestaltet. Damit ist dieses Format eher für einen nachträglichen Upload auf der Medienplattform geeignet, da das Zuhören durch den Wechsel der Sprecherinnen leichter fällt. Der Experten-Impuls ist dagegen wie ein Vortrag aufgebaut, bei dem Fragen zugelassen werden. Mit den zugeschalteten Expert/innen vorab ein Storyboard zu entwickeln ist natürlich möglich, nimmt jedoch ein wenig den Charakter einer unkomplizierten Expertenmeinung.
Summa summarum bereichern die Formate das hochschuldidaktische Programm um eine ganz neue Komponente. Auch andere Formate sind mit Adobe Connect denkbar, zum Beispiel eine offene Fragerunde, in denen der Austausch mit den Teilnehmer/innen von Anfang an im Fokus stehen.
Und wie geht es weiter? Wir finden es spannend, mit dem Format zu experimentieren. Wir kommunizieren offen, dass wir uns noch in einer Übungsphase befinden. Zum Teil gibt es noch Tonschwierigkeiten oder der Schnitt der fertigen Adobe Connect-Session dauert länger als erwartet. Das Feedback der Lehrenden ist aber sehr unterstützend. Wir freuen uns, auch für das Sommersemesterprogramm weitere Formaten auszuprobieren. Wir halten es für den richtigen Weg, die Möglichkeiten der HWR Berlin auch im hochschuldidaktischen Programm zu etablieren.
Beide Vorträge können sich Lehrende der HWR Berlin auf der Medienplattform der HWR Berlin anschauen:
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