Maschinen, die immer mehr wissen – Teil 1

21 Okt, 2015

Teil 1   So lautete der Titel einer Präsentation auf dem EduCamp 2015 in Berlin. Dieser eigentlich unscheinbare Titel brachte mich zum Nachdenken… Wissen Maschinen vielleicht irgendwann mehr als wir? Sind wir bald eine Gesellschaft, dominiert von Technologie und versklavt dazu, sie nur noch zu bedienen? Vielleicht nicht einmal mehr das. Ein unumstrittener Fakt dürfte […]

Teil 1

Nicole Quevillon - Lightbulb

Nicole Quevillon – Lightbulb

 

So lautete der Titel einer Präsentation auf dem EduCamp 2015 in Berlin.
Dieser eigentlich unscheinbare Titel brachte mich zum Nachdenken…

Wissen Maschinen vielleicht irgendwann mehr als wir?
Sind wir bald eine Gesellschaft, dominiert von Technologie und versklavt dazu, sie nur noch zu bedienen? Vielleicht nicht einmal mehr das.

Ein unumstrittener Fakt dürfte sein,  dass der technologische Fortschritt unaufhaltsam ist.
Man schlägt eine Zeitung auf, vielleicht öffnet man auch eine seiner unzähligen News-Apps auf dem Handy oder Tablet und man wird tagtäglich von einer brachialen Flut an neuen Artikeln erschlagen, die die technologische Entwicklung lobpreisen:
Sei es nun so etwas Banales wie ein neues Smartphone oder ein trivialer Stift, der die Eingabe auf jenem vereinfacht.
Oder seien es neue bildgebende Verfahren in der Alzheimer-Forschung, die die Diagnose und Behandlung dieser Krankheit erleichtern.

Technologie und ihre Entwicklung sind aus unserer modernen Gesellschaft nicht mehr wegzudenken. Ob das nun gut oder schlecht ist, die Antwort auf diese Frage werde ich den Lesern meines Beitrages schuldig bleiben. Was ich aber dennoch erreichen möchte ist, dass sich die Menschen, aber vor allem all jene, die die Zukunft unserer Gesellschaft ausmachen, etwas mehr mit diesem Thema befassen.

Kommen wir nun also zum eigentlichen Teil dieses Beitrages:

Maschinen, die immer mehr wissen – das ist ein Umstand, dem wir alltäglich begegnen und den viele von uns doch gar nicht so wahrnehmen. Spontan fällt mir dabei etwas aus einer meiner Soziologie – Vorlesungen bei Frau Egger de Campo ein. Die Smartwatch.

Vor ein paar Jahren, als ich noch ein kleiner People war, war man der absolute Hit, wenn man über eine Casio- Taschenrechneruhr verfügte. Die war der Hammer. Man war der Coole unter den Uncoolen und konnte echt aus der Masse hervorstechen, obwohl das, was die Uhr konnte, nicht wirklich technologisch bahnbrechend war: sie konnte die Zeit anzeigen und rechnen.

Im Vergleich zu einer heutigen Smartwatch allerdings, ist das natürlich ein Witz.
Heute sagt mir meine Smartwatch, dass ich zu lange auf der faulen Haut säße und mal lieber ein paar Runden laufen solle, weil acht Stunden Bewegungslosigkeit ungesund seien. So ein Quatsch. Am Morgen meckernd weist sie mich darauf hin, dass ich viel zu kurz und unruhig geschlafen hätte und prompt gibt mir Google eine Auswahl passender Schlaflabore vor, bei denen ich vorstellig werden könnte. Wenn ich also so über meine Smartwatch nachdenke, bestätigt sich zumindest erstmal die Aussage, dass Maschinen immer mehr wissen; zumindest weiß meine Smartwatch von heute mehr als meine alte Casio- Taschenrechneruhr von damals.

Oh, es ist Zeit für ein Glas Wasser, ich habe heute noch nicht genug getrunken. Ein Dank an meine Smartwatch.

Während ich mir also so mein Glas Wasser eingieße, drängt sich mir die zweite Frage auf. Wissen die Maschinen um mich herum vielleicht mehr als ich?

Ich kann nicht anders, als der Mikrowelle einen skeptischen Blick zu zuwerfen und mich wieder an meine Arbeit zu setzen. Doch der Gedanke lässt nicht locker. Auch wenn Maschinen vielleicht (noch) nicht mehr wissen als wir, so wissen sie es schneller.

Im zweiten Teil meines Dreiteilers befasse ich mich mit diesem „schneller wissen“.

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