Mobile Learning Day 2011

15 Nov, 2011

  Lufthansa Manager, die am Blackberry spielerisch in Datenschutzfragen unterwiesen werden; Wirtschaftsstudenten der Uni Kassel, die mit iPads in der Vorlesung sitzen; Daimlermitarbeiter, die sich per Tablet PC bei der Wartung der Maschinen unterstützen lassen: was haben sie alle gemeinsam? An der FernUniversität Hagen wurde kürzlich zum Mobile Learning Day 2011 gerufen, und 150 Teilnehmer […]

 

Teilnehmer des Mobile Learning Day 2011 in Hagen

Teilnehmer des Mobile Learning Day 2011 in Hagen

Lufthansa Manager, die am Blackberry spielerisch in Datenschutzfragen unterwiesen werden; Wirtschaftsstudenten der Uni Kassel, die mit iPads in der Vorlesung sitzen; Daimlermitarbeiter, die sich per Tablet PC bei der Wartung der Maschinen unterstützen lassen: was haben sie alle gemeinsam?

An der FernUniversität Hagen wurde kürzlich zum Mobile Learning Day 2011 gerufen, und 150 Teilnehmer kamen, um den Erfahrungen verschiedener Projekte rund ums Thema Lernen mit iPhone & Co. zu lauschen. Mit der sprunghaft steigenden Verbreitung von Smartphones und Tablet PCs ist auch die Erwartung gestiegen, Lernprozesse „mobil“ anzuregen und zu unterstützen. „Mobile Learning“ heißt dann konsequenterweise auch ein Forschungsverbundprojekt des BMBF im Zeitraum von 2009-2012, in dessen Kontext jetzt der dritte Mobile Learning Day in Hagen stand.

Aber zunächst mal für ganz Unbedarfte: was ist eigentlich Mobile Learning, auch M-Learning genannt?

M-Learning bedeutet im Kern: Lernen wo Du willst, wann Du willst und was Du willst. Mit den kleinen, inzwischen sehr weit verbreiteten mobilen Endgeräten werden damit „Leerzeiten“ zu „Lehrzeiten“, sprich die Wartezeit auf Bus und Bahn oder beim Zahnarzt kann für kleine Lernhäppchen genutzt werden. So kommt mit M-Learning oft gleichzeitig auch ein weiteres Schlagwort ins Spiel: Microlearning.
Damit werden zugleich die Beschränkungen von M-Learning deutlich: Häufig steht nur ein kurzes vielleicht 5-10minütiges Zeitfenster zur Verfügung, es muss jederzeit mit Unterbrechungen gerechnet werden und nicht selten beeinträchtigen Ablenkungen die Konzentration.

Aber bringt das dann überhaupt was? Die Referenten des Mobile Learning Day kamen zumindest zu dem Ergebnis, dass M-Learning eine reizvolle Sache ist, die sicher weder die klassische Weiterbildung noch den E-Learning Kurs ersetzen, aber doch spannend ergänzen kann.

Gerade in der beruflichen Weiterbildung kann M-Learning neue Potenziale erschließen: Wenn beispielsweise in der Lufthansa Quiz Lounge kleine Lernspiele angeboten werden, mit denen sich die Lufthansa-Manager auf Reisen und in Wartezeiten spielerisch fortbilden können, übrigens eine Gemeinschaftsentwicklung von Lufthansa und der Hochschule Darmstadt. Ein fließender Übergang zwischen Lernsystemen und Assistenzsystemen wird bei Daimler erprobt: Die Wartung der Produktionsmaschinen wird mit dem Tablet-PC oder Smartphone effektiv unterstützt. Der Mitarbeiter kann so nicht nur die Wartungsprotokolle abhaken und dokumentieren, sondern zugleich situativ die notwendigen Hintergrundinformationen und möglichen Problemlösungsschritte erhalten.

Und für Hochschulen, welchen Mehrwert gibt es da? Hier wird Mobile Learning nicht ganz so eng mit Microlearning verknüpft, vielmehr wird der mobile Charakter hervorgehoben bzw. die interaktiven Möglichkeiten in den Vordergrund gestellt.

Die Universität Kassel stellt in einem Pilotprojekt den Studierenden der Wirtschaftsinformatik leihweise 240 iPads oder Netbooks zur Verfügung. In einem Fach mit Massenvorlesungen sollen mit M-Learning neuartige Lernszenarien ermöglicht werden. Dazu zählen die Durchführung interaktiver Übungen auch bei hohen Teilnehmerzahlen, die Live-Teilnahme an der Veranstaltung von zu Hause sowie die orts- und zeitunabhängige Vor- oder Nachbereitung von Lerneinheiten mit Hilfe von Web Based Trainings (WBT). „Peer Discussion“ und „Co-Create Your Exam!” sind zwei in Kassel eingesetzte Methoden, um die Studierenden auch in Vorlesungen mit großer Teilnehmerzahl zu aktivieren.

Im Workshop „Show me your L-Apps“, den ich besucht habe, haben wir schließlich auch eine Fülle von kleinen Lernapplikationen zusammengetragen, die als Tools das Lernen unterstützen: Lernkartenprogramme wie iMemento oder Mindmailer, der Multiple Choice Trainer, Mindmap-Programme wie Simplemind oder iThoughts HD oder Apps, die das Lesen und Lernen von PDF-Dokumenten durch Annotation unterstützen wie iAnnotate, PDF Expert oder GoodReader.

In Kürze werden auf der Seite der FernUni Hagen die von den Referent/innen zur Verfügung gestellten Präsentationsfolien der Vorträge und Workshops zum Download bereit stehen und tiefere Einblicke geben.

Mein Fazit: Interessant, interessant die Welt des M-Learning…
Für die HWR wäre ein Moodle Mobile doch sicher auch attraktiv? Zumindest die berufstätigen Studierenden des Fernstudieninstituts oder in den dualen Studiengängen des FB 2 könnten davon bestimmt profitieren, da sie doch stärker auf das Lernen überall und jederzeit angewiesen sind …

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