– Von Prof. Dr. Jan Eickelberg –
Qualitätsbezogen, partizipativ & transparent. Um in einer Hochschule wie der HWR Berlin die Qualität von Studium und Lehre nachhaltig zu sichern und zu entwickeln, ist vor allem die hochschulweite Kommunikation und der Dialog aller Statusgruppen wichtig. Dies zeigt sich auch in dem neugegründeten Zentrum für akademische Qualitätssicherung und -entwicklung (ZaQ).
Dieses setzt nicht nur unmittelbar einen „Umsetzungsauftrag“ aus dem Leitbild in die tägliche Praxis um („Studium und Lehre an der HWR Berlin sind anwendungsorientiert und forschungsgeleitet. Sie stützen sich auf vielfältige moderne Lehr-und Lernmethoden, kontinuierliche Qualitätssicherung und -entwicklung …“); es wurde auch versucht, weitere wesentliche Elemente des Leitbildes mit Leben zu füllen. Dies beginnt bereits im Gründungs- und Entstehungsstadium des ZaQ. In Übereinstimmung mit dem im Leitbild aufgeführten Ziel von hochschulinternen „transparenten, partizipativen Entscheidungsprozessen“ wurde ein Verfahren gewählt, das alle Statusgruppen in mehreren Durchläufen aktiv in den Willensbildungsprozess einbindet. Neben mehreren Diskussionen in der Dekanerunde, der Kommission für Lehre und Studium (LSK), dem Akademischen Senat (AS) und Einzelgeprächen mit dem AStA und allen betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wurden etwa auch Round Tables mit Studierenden und weiteren Betroffenen organisiert und die verschiedenen Optionen der im Leitbild genannten „Organisationsentwicklung“ im Bereich des Qualitätsmanagements eingehend diskutiert. Am Ende stand dann ein einstimmiger Beschluss der Hochschulleitung und die Einrichtung eines unmittelbar dem Vizepräsidenten für Lehre und Qualitätsmanagement im Studium zugeordneten Zentrums für akademische Qualitätssicherung und -entwicklung, des ZaQ. Ziel ist es dabei, ein geschlossenes hochschulweites Qualitätsmanagement-System zu schaffen, bei dem auch die hochschulweite Prozessdefinition und -gestaltung einbezogen wird. In dem ZaQ sollen dabei in der vom Leitbild geforderten „klaren Organisationsstruktur“ die hochschulweiten qualitätsbezogenen Aktivitäten gebündelt werden.
Das ZaQ versteht sich als Servicepartner und Unterstützer für die einzelnen Stakeholdergruppen. Einen besonderer Schwerpunkt stellt dabei die frühzeitige, kontinuierliche und nachhaltige Einbeziehung der Sichtweise der einzelnen Stakeholder in die Prozesse und Maßnahmen des hochschulweiten Qualitätsmanagements dar. Dies zeigt sich bereits in der gewählten Gesamtstruktur: So wird der im Leitbild erwähnte „Dialog auf Augenhöhe“ mit den dezentralen Einheiten und die „Kooperation für unsere gemeinsamen Ziele und Aufgaben“ durch die Etablierung eines neugegründeten dezentralen Qualitätsbeirats sichergestellt. Dieser besteht aus den Qualitätsbeauftragten der fünf Fachbereiche und des Instituts für Weiterbildung Berlin/Berlin Professional School. Außerdem erfolgt ein steter Austausch mit dem eigens gegründeten Referat für Qualitätsmanagement des AStA. Ein deutlicher Ausdruck für das „vertrauensvolle Miteinander“ (Leitbild) zwischen Studierenden und ZaQ findet sich etwa in der derzeit laufenden Studierendenbefragung, die in Kooperation des AStA und des ZaQ organisiert wird.
Das ZaQ hat sich auch sonst einiges vorgenommen: So soll etwa zur Verbesserung der hochschulweiten Prozesse und zur Erleichterung der Arbeit für Studierende, Lehrende und Mitarbeitende eine umfangreiche Definition der qualitätsbezogenen Prozesse erfolgen. Hierdurch soll zudem eine eindeutige Zuordnung von Prozessen und Zuständigkeiten erfolgen. Auch die HWR-spezifischen Weiterbildungsangebote für Lehrende wurden vertieft und erweitert, ebenso das Beratungsangebot zum Thema „Gute Lehre“. Schließlich gehört zur Qualitätsentwicklung auch die Unterstützung und Förderung aller Lehrenden, die ein Interesse an der Entwicklung ihrer eigenen Lehre haben, z. B. durch Beratung bei der didaktischen Gestaltung, Weiterbildungen und Vernetzungsmöglichkeiten. Der Austausch zwischen den Lehrenden soll insgesamt gestärkt werden. Sie sollen mehr übereinander erfahren, damit sie voneinander profitieren können. Dafür stellt das ZaQ eine Plattform zur Verfügung, in dem es unter anderem einen kollegialen Erfahrungsaustausch, Workshops unterschiedlicher Formate oder das Intercampus Werkstattgespräch anbietet. So fördert das ZaQ ein dialogorientierten Umgang miteinander als eines der zentralen Ziele der Hochschule.