Leitbildentwurf – Stand 2. Juni 2014

Hier finden Sie den aktuellen Entwurf für ein Leitbild der HWR Berlin (Stand: 02.06.2014). Sprachliche Anpassungen werden noch vorgenommen. Um die Kommentierung zu erleichtern, haben wir die Leitsätze numeriert.

Bis 15. Juni 2014 können Sie hierzu noch Ihre Kommentare abgeben:

  • Was gefällt Ihnen an dem Entwurf?
  • Was gefällt Ihnen nicht?
  • Was ist aus Ihrer Sicht änderungs- oder ergänzungsbedürftig?

Machen Sie mit!

Wenn Sie neugierig sind, was bereits im Abschlusspanel diskutiert wurde? Hier finden Sie den ausführlichen Abschlussbericht-Abschlusspanel 3.6.2014.

Präambel

Die HWR Berlin ist eine  große staatliche Hochschule mit einem  Fächerspektrum in den Wirtschafts-, Rechts-, Sozial- und Verwaltungswissenschaften. Die Größe der Hochschule und ihre Konzentration auf dieses Fächerspektrum erlauben es uns, fachliche Tiefe und Spezialisierung sowie eine Vielfalt von Studienformen in grundständigen und konsekutiven Studiengängen und in der akademischen Weiterbildung anzubieten. Unsere Aktivitäten in Studium, Lehre, Forschung und Weiterbildung orientieren  sich an relevanten gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und ökologischen Themen. Wir begreifen unsere Arbeit als Teil eines an humanistischen Idealen orientierten  Prozesses des lebenslangen Lernens in gesellschaftlicher Verantwortung.

Wir befähigen unsere Studierenden, aktiv, verantwortungsvoll und erfolgreich Aufgaben in Wirtschaft und Gesellschaft übernehmen zu können. Offenheit, Begeisterungsfähigkeit, kritische Reflexion, Kreativität und Innovation bei der Lösung von Problemen, ein dialogorientierter, wertschätzender und respektvoller Umgang miteinander sowie Persönlichkeitsbildung und Selbstvertrauen sind zentrale Werte, die wir vermitteln möchten.

1. Wir tragen zur Attraktivität Berlins bei und nutzen die Vorteile eines attraktiven Standorts

Berlin ist ein attraktiver internationaler Wissenschaftsstandort, und die HWR Berlin ist davon ein aktiver Teil. Wir sind mit den Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen genauso gut vernetzt wie mit den in der Region ansässigen Unternehmen, Verwaltungen und sonstigen Organisationen. Als staatliche Hochschule sind wir der Entwicklung der Region verpflichtet; durch unsere Aktivitäten im Bereich von Lehre und Studium, Forschung und Wissenstransfer tragen wir zu ihr bei.

2. Wir leben Internationalität

Internationaler Austausch  bereichert uns. Wir ermöglichen die Mobilität unserer Studierenden und Lehrenden, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Zusammenarbeit mit einem weltweiten Netz von Partnerhochschulen.  Wir freuen uns  über eine große Zahl Studierender, Lehrender und Forschender aus vielen Ländern der Weit. Auf eine Austausch- und Willkommenskultur legen wir großen Wert.

Wir leben Internationalität, und wir qualifizieren für Tätigkeiten in internationalen und interkulturellen Zusammenhängen, die auch unserer Region zugute kommen. Lebendiger interkultureller Austausch sowie die Förderung von interkulturellen Kompetenzen und Sprachkenntnissen sind für uns wesentlich. Sie sind nicht nur relevant für die  Beschäftigungsfähigkeit unserer Absolventinnen und Absolventen, sondern tragen zur Entwicklung der Persönlichkeit bei, bauen Vorurteile ab und wirken damit unmittelbar friedensstiftend. Darauf sind wir stolz.

3. Wir ermöglichen Studium in Kooperation mit der Praxis

Studium und Lehre an der HWR Berlin sind anwendungsorientiert und forschungsgeleitet. Sie stützen sich auf vielfältige moderne Lehr-und Lernmethoden und einen hohen Praxisbezug in Kooperation mit unseren Praxispartnern in Verwaltung, Wirtschaft und NGOs. Diesen Praxisbezug bauen wir kontinuierlich aus.

Unser Studienangebot sorgt für breite Grundkenntnisse kombiniert mit fachlicher Spezialisierung. Neben soliden fachlichen Kenntnissen  gehören für uns ein offenes Denken, kritisches Bewusstsein,  Neugier, Eigenständigkeit, Dialogkompetenz, Teamfähigkeit, interkulturelles Verständnis, Begeisterungsfähigkeit und Mut zu wichtigen Schlüsselkompetenzen, die wir unseren Absolventinnen und Absolventen für ein erfolgreiches Berufsleben vermitteln.

4. Wir treten für lebenslanges Lernen ein

Wir sind uns der zunehmenden Bedeutung lebenslangen Lernens bewusst, die sich aus demografischen Veränderungen, technologischen Entwicklungen und internationalem Wettbewerb ergibt. Deshalb engagieren wir uns in weit überdurchschnittlichem Maße in akademischer Weiterbildung. Unsere  profunden Erfahrungen in diesem Bereich werden wir auch zukünftig für die Weiterentwicklung gezielter Angebote für beruflich Erfahrene nutzen.

Wir unterstützen die Durchlässigkeit zwischen verschiedenen Bildungsstufen im Interesse der persönlichen, beruflichen und akademischen Entwicklung aller Mitglieder unserer Hochschule.

5. Wir fordern und fördern Leistungsbereitschaft

Wir fordern und fördern Leistungsbereitschaft, Eigenverantwortung und Innovationskompetenz bei allen Mitgliedern der Hochschule. Unsere Absolventinnen und Absolventen nehmen diese Eigenschaften in ihre berufliche Tätigkeit mit – ggf. auch in die Gründung eines eigenen Unternehmens, die von der Hochschule gefördert wird.

6. Wir nehmen unseren Forschungsauftrag ernst

Wir nehmen unseren Forschungsauftrag ernst, auch weil gute akademische Lehre forschungsgeleitet sein muss. Wir pflegen eine offene Forschungskultur. Unsere Aktivitäten im Bereich  Forschung und Wissenstransfer bauen wir weiter aus, auch durch gezielte Förderung der Forschungsaktiväten unserer Professorinnen und Professoren. Wir fördern den wissenschaftlichen Nachwuchs  und  ermöglichen Promotionen, die durch unsere Lehrenden betreut werden.

7. Wir arbeiten miteinander und lernen voneinander

Die Hochschule lebt, was sie lehrt. Die Werte, die wir unseren Studierenden vermitteln, und die Ziele, an denen wir Studium und Lehre orientieren, leiten auch den Umgang zwischen den Beschäftigten der Hochschule. Wir fördern deshalb Leistungsbereitschaft, Durchlässigkeit und lebenslanges Lernen auch für die Beschäftigten. Wertschätzung, Dialog auf Augenhöhe und Kooperation für unsere gemeinsamen Ziele und Aufgaben sind unsere wesentlichen Prinzipien im Umgang miteinander. Dabei sind uns flexibles und vertrauensvolles Miteinander und transparente, partizipative Entscheidungsprozesse wichtig.

Wir arbeiten gemeinsam daran, uns weiterzuentwickeln. Um unsere inneren Strukturen und Prozesse zu verbessern, nutzen wir  auch die Ressourcen und die Expertise aus Forschung und Lehre. Wir sorgen für klare Organisationsstrukturen und administrative Prozesse in der Hochschule. Organisations- und Personalentwicklung sind wesentliche Instrumente für unsere ständige Qualitätsverbesserung.

8. Wir übernehmen Verantwortung

Die HWR Berlin ist sich ihrer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst. Deshalb reflektiert sie in Lehre und Forschung und in ihren internen Prozessen immer auch die gesellschaftlichen Bezüge individuellen und einzelwirtschaftlichen Handelns. Die Berücksichtigung der Diversität von Kulturen und Lebensweisen, die Chancengleichheit unter den Geschlechtern, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf oder Studium und die Nachhaltigkeit wirtschaftlichen Handelns sind daher sowohl wichtige Themen in Lehre und Forschung als auch zentrale Prinzipien, die die Hochschule in ihrem täglichen Handeln leiten. Für ihre Berücksichtigung treten wir aus Überzeugung für unsere gesellschaftliche Verantwortung ein.


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9 Antworten zu Leitbildentwurf – Stand 2. Juni 2014

  1. Henriette Scharfenberg sagt:

    Auch wir wollen natürlich, dass dieses Leitbild von einer breiten Basis getragen wird. Leider ist eine einigermaßen repräsentative Abstimmung zum Leitbild aus mehreren Gründen nicht möglich. Der Prozess der Erstellung des Leitbilds war, gerade um eine breite Basis zu schaffen, für ALLE Mitglieder der Hochschule, also auch Lehrbeauftragte und Studierende, offen. Diese Personen müssten bei einer Abstimmung beteiligt werden. Zuverlässig erreichen können wir aber nur die Verwaltungsmitarbeiter/innen und Profs. Der Pool der Lehrbeauftragten wechselt jedes Semester und die Studierenden dürfen wir nicht direkt anschreiben.

    Bei starker Beteiligung der Studierenden stünden zudem mehrere Tausend ihrer Stimmen gegen wenige Hundert der restlichen Beteiligung. Die Abfrage auf Mitarbeiter/innen, Profs und Lehrbeauftragte zu beschränken, würde eine der Statusgruppen definitiv ausschließen und damit auch kein repräsentatives Ergebnis bringen. Ein ähnliches Problem gab es bereits bei den Umfragen zu den einzelnen Workshops. Eine breite Legitimation für das Leitbild war und ist unseres Erachtens nur über einen breiten und vielfältigen Prozess der Partizipation bei der Formulierung und Umsetzung der Leitsätze zu erreichen, nicht über eine Urabstimmung mit problematischen Beteiligungs- und Mehrheitsregeln.

    Wir haben versucht, die Leitbilderstellung partizipativ und für alle zugänglich zu gestalten. Um denjenigen, die nicht an den Workshops teilnehmen konnten, Gelegenheit zur Mitarbeit zu geben, gab es die Diskussionsmöglichkeit der Workshopergebnisse und der Leitbildentwürfe hier im Blog. Wir haben immer wieder auf diese Möglichkeit hingewiesen. Zudem haben wir immer wieder darauf hingewiesen, dass wir auch per Email oder telefonisch erreichbar sind und offen für Ideen oder Verbesserungsvorschläge, auch von denjenigen, die nicht im Blog posten möchten.

    Eine letzte überarbeitete Version des Leitbildentwurfs wird nun in Kürze hier im Blog zu finden sein.

    Die Abstimmung über das Leitbild wird im Wintersemester im Akademischen Senat erfolgen – hier sind alle Statusgruppen vertreten, es ist das gewählte Gremium, das über Angelegenheiten entscheidet, die die gesamte Hochschule betreffen. Auch das Kuratorium, in dem ebenfalls alle Statusgruppen und darüber hinaus externe Mitglieder vertreten sind, wird auf seinen Wunsch hin im November noch die Gelegenheit haben, sich zu dem Leitbild zu äußern.

    Die anschließende Umsetzung, mit der die Leitsätze erst lebendig werden, wird an ganz vielen verschiedenen Stellen in unserer Hochschule stattfinden, beginnend mit dem Qualitätsmanagement für Studium und Lehre, in das es unmittelbar einfließen soll. Dass es hier immer wieder Diskussionsbedarf geben wird, ist klar. Dadurch wird es auch immer wieder Möglichkeiten zur Mitwirkung geben. Doch auch in der täglichen Arbeit sollte das Leitbild dann jeder/jedem eine Orientierung für Weiterentwicklung der Tätigkeitsbereiche geben, und Diskussionen zur Umsetzung müssen auch innerhalb der Teams und Abteilungen geführt werden. Wir werden im kommenden Jahr dafür sorgen, dass es für derartige Diskussionen und Mitwirkungen Austauschmöglichkeiten gibt, die über einzelne Einheiten der Hochschule hinausreichen.

    Ihr Leitbild-Team
    Tanja von Frantzius, Bernd Reissert, Henriette Scharfenberg

  2. anonym sagt:

    Die Kollegin Wieczorek bringt es auf den Punkt. Bitte – wenn dieses Leitbild getragen werden soll – lassen Sie uns alle abstimmen. Was nützt denn ein Leitbild, von dem niemand sagen kann, ob 1, 10 oder 100 Prozent sich darauf einlassen und etwas tun wollen, damit es wahr wird. Oder wird angenommen, dass es schon wahr ist? Dann brauchen wir nicht abstimmen.

  3. Petra Wieczorek sagt:

    Viele konnten sich bei den konkreten Vorarbeiten für den Leitbildentwurf nicht in vollem Umfang beteiligen. Desto wichtiger erscheint mir eine (schlichte) Abfrage bei allen Beteiligten, ob der nun vorliegende Entwurf von der Basis „getragen“ wird.

  4. Laura Marwede sagt:

    Ich finde es serh schön, dass sich viele wichtige Themen in dem Leitbild wiederfinden, finde es aber insgesamt doch sehr lang. In diesem Sinne wäre ich auch dafür, dass die erklärenden Texte ggf. noch gekürzt werden. Jenachdem, in welcher Form das Leitbild veröffentlicht/verbreitet wird, spielt die Länge sicherlich eine Rolle.

  5. Prof. Dr. Harald Gleißner, Dekan Fachbereich Duales Studium sagt:

    Im Leitbildentwurf fehlen
    1.
    die „Dualität“ („HWR der größte Anbieter eines dualen Studiums im Nordosten Deutschlands“),
    und
    2. die „Ingenieurwissenschaften bzw. Technik“.

    Vorschlag für die Präambel:
    „Die HWR Berlin ist eine große staatliche Hochschule mit einem Fächerspektrum in den Wirtschafts-, Ingenieur-, Rechts- und Verwaltungswissenschaften […] sowie eine Vielfalt von Studienformen in grundständigen und konsekutiven, in dualen und Teilzeit-Studiengängen sowie dazu passenden akademischen Weiterbildungsangeboten.“

    Der ganze Abschnitt 3. sollte vor den Abschnitt 1. gestellt werden, da dort die Zielgruppen und damit die Kernaufgabe der HWR beschrieben werden. Der Standort Berlin und die Internationalität hinterlegen diese Ausführungen (des bisherigen Abschnitt 3.) und sind anschließend daran besser platziert.

    Generell sollte das Leitbild wesentlich kürzer gefasst werden.

  6. Katharina Schönhoff sagt:

    Mir gefällt besonders, dass kurze, prägnante Überschriften gewählt wurden. Somit wird auch für interessierte Bewerber klar, wofür die HWR steht. Die Darstellungsform finde ich sehr wichtig, da nur so das Leitbild auch „ankommen“ kann und nicht zum ungelesenen Textblock auf der Website wird.

    Die erklärenden Texte sollten noch kürzer und ggf. aussagekräftiger/genauer formuliert werden. Zum Beispiel Punkt 8: „Wir übernehmen Verantwortung“ könnte konkreter benennen, wo die HWR denn tatsächlich Verantwortung übernimmt. Das würde die Aussagekraft und Glaubwürdigkeit des Leitbildes sicherlich noch erhöhen.

    Wichtig finde ich persönlich, dass insbesondere (zukünftige) Studierende mit dem Leitbild angesprochen werden. Warum sollte ich zur HWR gehen und nicht zu Hochschule XY?

  7. Boris Schmidt sagt:

    Wie wäre es, nicht „nur“ vom akademischen Senat und der Hochschulleitung die Zustimmung zum Leitbild jeweils per Mehrheitsvotum einzuholen, sondern es so zu machen, dass auch die Zustimmung der einzelnen für die Umsetzung unverzichtbaren Gruppierungen der Hochschule (d.h. die fünf Fachbereiche, die Institute / Professional School, Personal- und Frauenrat, AStA, Kuratorium und ggf. weitere) fürs In-Kraft-Treten erforderlich ist? So wie bei den qualifizierten Mehrheiten in der Europäischen Union – dort geht es ja auch um sensible Themen wie „Tradition und Innovation“, um „Internationalität und Regionalität“ und um das vielbeschworene „Zusammenwachsen in Vielfalt“… Dazu bräuchte es ein vielstimmiges, vielfaches und vielfältiges „Ja“. Nämlich eines aus jeder der genannten Gruppierungen.

  8. Birgit Felden sagt:

    Auch mir ist sehr wichtig, dass der unternehmerische Gedanke sich in diesem Leitbild wiederfindet. Dass diese Themen integriert werden konnten, freut mich außerordentlich!

  9. Zunächst vielen Dank an das Leitbildteam für die tolle Unterstützung.
    Ich denke der Leitbildentwurf spiegelt schon recht deutlich das Selbstverständnis und die Grundprinzipien der HWR Berlin.
    Neudeutsch ausgedrückt, geht es nun darum das richtige „Wording“ zu finden.
    Ganz besonders freue ich mich über den Satz „ggf. auch in die Gründung eines eigenen Unternehmens, die von der Hochschule gefördert wird.“ unter der Überschrift
    5. Wir fordern und fördern Leistungsbereitschaft
    Nochmals vielen Dank!

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