Dual Studierende der HWR, die ihr BWL/Tourismus-Studium abschließen, haben mehrere Optionen, da ihr Studienfeld flexibel gestaltet ist. Welche Tätigkeitsfelder dies einschließt und ob nicht nur die Studierenden, sondern auch die Unternehmen davon profitieren können, hängt von vielerlei Faktoren ab.
Gestaltung des theoretischen Studiums
Von vornherein gibt die Hochschule für Wirtschaft und Recht an, dass ihr duales Studium kein reines Tourismusmanagement-Programm ist. Schon in der Studiengangbeschreibung wird klar: Es ist ein BWL-Studium mit Fokus auf Tourismus. Das bedeutet, dass die üblichen Module eines betriebswirtschaftlichen Studiengangs sowie Tourismus-spezifische Kurse von den Professoren und Dozenten gelehrt werden. Außerdem lässt sich daraus ableiten, dass nach Beendigung des Studiums, die Absolventen Kenntnisse in den Bereichen Rechnungswesen und Buchhaltung, Produktion und Beschaffung, Unternehmens- und Personalführung, Marketing und vieles mehr erlangen. Gleichzeitig verstehen sie die nationale und internationale Tourismusbranche, erkunden die Nachhaltigkeit in ihrer Branche und tauchen in die komplizierte Welt der Digitalisierung ein.
Dieser breite Fächer an Wissen gibt dem neuen Mitstreiter auf dem Arbeitsmarkt Flexibilität, denn diese Person weiß nicht nur wie ein Unternehmen funktioniert, sondern auch wie touristische Leistungsträger in und außerhalb ihres Umfelds agieren. Dieses theoretische Handwerkszeug kann innerhalb des Betriebes in vielen Abteilungen angewandt werden.
Vermittlung von Wissen seitens der Praxispartner
Die Basis für die Praxis wird durch die Hochschule hergestellt, aber durch die Arbeit der Studierenden wird determiniert, ob sie die Berufserfahrung sammeln können oder nicht. Somit ist dies eine ähnliche Verantwortung für ein Unternehmen wie für einen Auszubildenden, jedoch mit dem Unterschied, dass die Studierenden eher strategisches und organisatorisches Wissen erlangen und die Ausbildung eher operativ angelegt ist.
Die Praxisunternehmen haben auch Flexibilität. Das duale Studium gibt keine Regelungen mit derselben Striktheit wie bei Ausbildungen her. Es gibt einen Ausbildungsrahmenplan, allerdings ist dieser allgemeiner gehalten. Deswegen haben die Unternehmen die Möglichkeit, die Arbeit, in Absprache mit dem dual Studierenden, kreativ zu gestalten. Dementsprechend können die Praxispartner einen MitarbeiterIn ausbilden, welcher neben dem Wissen aus den Pflichtabteilungen auch Fähigkeiten aus anderen Bereichen mitnimmt. Dieser Mitarbeiter kann somit über allumfassendes Wissen aller Bereiche verfügen oder in bestimmten Bereichen spezialisiert sein. Das hängt dann vom Betrieb und den Wünschen des Dualen Studierenden ab.
Der Endeffekt
Die HWR gibt an, dass „[das] duale Studium [..] zur Übernahme von Management- und Führungsaufgaben [qualifiziert] bspw. in folgenden Bereichen“:
- Destinations-Management-Organisationen
- Tourismusverbände
- Wellness- und Bädereinrichtungen
- Event- und Incoming-Agenturen
- Tourism-Tech-Unternehmen
- Tourism-Nachhaltigkeitsunternehmen
- Attraktionen der Destination
- Online- und Offline-Reisemittler und Reiseveranstalter
- Hotellerie und Gastronomie
- Transportunternehmen, Passagierluftfahrt, Kreuzfahrt
- Flughäfen, Bahn, Bus und Sharing-Industrie“
Es mag unwahrscheinlich sein, dass ein Studierender, ob dieser dual oder regulär studiert hat, frisch nach der Bachelor-Verleihung direkt eine Management- oder Führungsposition erlangt. Nichtsdestotrotz sind die Qualifikationen da. Neben den vermittelten Schlüsselkompetenzen ist das Branchen- und BWL-Wissen ein großer Gewinn für jedes Unternehmen.