Man möge meinen, dass die Begriffe Nachhaltigkeit und Tourismus so gar nicht miteinander harmonieren. Es ist offensichtlich, dass der Tourismus die Umwelt belastet und die kulturellen Identitäten vor Ort beeinflusst. Es fängt bei der Anreise in eine Destination an, egal ob Flugzeug, Kreuzfahrtschiff oder PKW – es werden viele giftige Emissionen freigesetzt, welche die Luft und die Weltmeere stark verschmutzen und so zum Klimawandel beitragen. In den Destinationen selbst, kommt es oft zu einer enormen Wasserverschwendung. Sei es das Bewässern von Golfplätzen oder der unachtsame Umgang mit Wasser generell, da sich Touristen keine Gedanken zum Thema Wasserknappheit in ihrem Urlaubsort machen.
Dazu kommt noch, dass viele Hotels ihr Abwasser ins Meer leiten, bestes Beispiel ist hier Mallorca. Gewässer und Strände werden zugemüllt und die natürliche Landschaft mit ihrer Flora wird aufgrund des Tourismus immer mehr verändert und zerstört. Es ist jedoch nicht nur der Biodiversitätsverlust, welcher einer Destination zu schaffen macht – die heimische Fauna und Bevölkerung leiden auch unter dem Tourismus. Es fängt beim Elefanten- oder Kamelreiten an und hört bei der Zerstörung heimischer Kulturen auf. Westliche Kleidungs- und Lebensstile beeinflussen vor allem die jungen Generationen und verdrängen immer mehr traditionelle Werte. Einheimische werden immer mehr durch den Bau touristischer Anlagen zurückgedrängt und kleine heimische Lokale oder Manufakturen müssen ums Überleben kämpfen. Der Tourismus ist also alles andere als nachhaltig, aber man kann versuchen die negativen Auswirkungen zu minimieren – Stichwort: Sanfter Tourismus.
Jeder kann einen kleinen Beitrag zum Umweltschutz leisten, indem er versucht seine Urlaubsreisen nachhaltiger bzw. sanfter zu gestalten. Zuerst sollte man sich jedoch bewusst sein, dass gerade Flug- oder Schiffsreisen die Umwelt stark belasten. Bei der Wahl eines Urlaubsziels in der Umgebung leistet man also schon einen erheblichen Beitrag zum Umweltschutz. Nun möchte aber nicht jeder auf eine Fernreise verzichten, was auch verständlich ist, denn viele Destinationen profitieren auch durch den Tourismus, z.B. durch neu geschaffene Arbeitsplätze. Vor Ort sollte darauf geachtet werden, dass mit den natürlichen Ressourcen sparsam und respektvoll umgegangen wird. Das heißt, kein verschwenderischer Umgang mit Wasser und ein behutsamer Umgang mit der heimischen Flora. Auf touristische Attraktionen, welche das Tierwohl gefährden können, soll komplett verzichtet werden.
Außerdem sollten Touristen versuchen, in kleinen heimischen Unterkünften zu wohnen und die lokalen Anbieter vor Ort zu unterstützen, d.h. es sollte kein All-Inclusive gebucht werden, da so nur die großen Tourismuskonzerne unterstützt werden und nicht die einheimische Bevölkerung. Zudem sollte jeder Tourist eine gewisse Vorbildsfunktion darstellen, indem er mit der heimischen Kultur, Traditionen und Religionen respektvoll umgeht und sich unauffällig verhält. Laute und betrunkene Touristen, wie sie am Ballermann zu finden sind, wünschst sich wirklich keine Destination. Jeder Reisender kann sich jedoch schon im Voraus erkundigen, ob seine Reise nachhaltig sein wird, indem er auf Umweltsiegel achtet. Die Blaue Flagge, TourCert oder Viabono sind nur einige von unzähligen Umweltsiegeln.
Jeder Reisende sollte sich also bewusst sein, dass das Handtuch im Hotel nicht jeden Tag gewechselt werden muss und es nicht unbedingt ein Mietwagen vor Ort sein muss, ein Fahrrad oder die öffentlichen Verkehrsmittel tun es auch. Wenn alle diese kleinen Dinge beachten, dann kommt man dem Umweltschutz schon wieder einen Schritt näher.
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