Variety is the Spice of Life – Ein Blick auf die Diversität der HWR

Die 2020 entstandene Queer AStA der HWR Berlin ist glücklicherweise kein neues Konzept. Andere Hochschulen und Universitäten haben ihre eigene Queer Communities aufgebaut und nun ist die HWR Berlin eine von ihnen. Dies ist den Organisatoren und Veranstaltern zu verdanken, die diesen Zusammenschluss ermöglichen. Wir hatten die Möglichkeit, mit Florian S. und Ishita N. darüber ein schriftliches Interview zu halten.

Diversität an der HWR Berlin

Interviewer – L
Florian S. – F
Ishita N. – I

L:Stellt Euch bitte vor – Wie heißt Ihr und wo kommt Ihr her? Was studiert Ihr?Please introduce yourself: What is your name and where are you from? What is your field of study?
I/F:Wir sind Ishita (I) und Florian (F) und wir sind beide in der AStA der HWR. (I) studiert International Business (M.A.) in einem Programm mit zwei Diplomen in einem indischen MBA College. Florian studiert Internationales Marketing Management (M.A.)We are Ishita (I) and Florian (F) and we are both in the AStA (General Students Committee) of HWR. Ishita studies International Business (M.A.) in a double-degree program with an Indian MBA college and Florian studies International Marketing Management (M.A.).
L:Warum habt Ihr die Queer AStA erstellt bzw. warum wolltet Ihr dabei helfen? Wie kam es zu dieser Idee?Why did you create the Queer AStA / why did you want to help create the Queer AStA? Where did the idea come from?
F:Im letzten Sommersemester (2020), als ich der AStA zum ersten Mal beigetreten bin, hatte einer meiner AStA-Kollegen die Idee, ein Queer Budyy Programm zu starten. Ich dachte, dass es womöglich hilfreich wäre, diese Idee weiterzuentwickeln zu einer Queer Community. So haben die Studierende die Möglichkeit teilzunehmen an dem Programm, jedoch mit verschiedenen Level des Engagement. Zusätzlich sah ich die Notwendigkeit für Interaktionsmöglichkeiten für queere Personen am Campus der HWR, vor allem die Studierende.Last summer semester (2020), when I joined the AStA for the first time, one of my AStA colleagues had the idea of starting a Queer Buddy Program. I thought that it might be helpful to take this idea and expand it to a Queer Community. So, it gives students the opportunity to participate with higher but also lower involvement. Additionally, I saw the necessity to give queer people, especially students, at HWR the possibility to exchange and get into conversations.
L:Was sind Eure Pläne für die Queer AStA und was habt ihr soweit schon gemacht?What are your plans for the Queer AStA and what have you done so far?
F:Der ursprüngliche Plan war es, eine selbstorganisierte Gruppe aufzubauen, die nur von Zeit zu Zeit Unterstützung von der AStA brauchen würde. Das ist allerdings nicht so passiert, wie wir es erwartet hatten. Aber kommen wir zurück zum Gesamtbild: Ich wünsche mir für die Queer Community, dass sie eine unabhängige Gruppe wird an der HWR, die von den neuen und vorhandenen Mitgliedern lebt. Ich würde es wertschätzen, wenn die Community eine gute Balance hat aus spaßigen Events, wie z.B. Kinoausflüge oder Barbesuche, und Veranstaltungen für die gesamte Hochschule um Bewusstsein und Sichtbarkeit bei jeweiligen Stakeholdern auszubauen.The initial plan was to set up a self-organized group that only gets support from time to time from the AStA. But this did not really happen the way as expected. But to get back to the bigger picture, I would wish for the Queer Community to be an independent group at HWR that lives from new joining members and members that are already part for some time. And I would appreciate it, if the Community will have a good balance of meetings for fun events like going to the cinema or just a pub crawl, but also to prepare some events for the whole university to raise awareness and visibility to every stakeholder there.
L:Was für Risiken oder Hürden erwartet Ihr?What are some risks or hardships that you expect to face?
F:Ich hoffe, dass die Menschen an unserer Hochschule sich nicht davor fürchten müssen, ihr Leben so zu leben, wie sie es wollen. Allerdings glaube ich auch, dass alle ihren eigenen Hintergrund und Erfahrungen haben, welche ihr Studentenleben weiterhin beeinflussen. Eine Sache, die unseren ganzen Konzept eine Hürde bereitet, meiner Meinung nach, ist dass das Studentenleben an der HWR allgemein nicht sehr stark ist und die meisten Gruppen bestehen nur aus Personen aus dem selben Studiengang. Aber die Gemeinsamkeiten sind schwer zu finden, da es einfach nicht genug Möglichkeiten gibt für Studierende, damit sie sich zu Hause fühlen in einer Teilgruppe. Die Queer Community versucht, diese Lücke zu überbrücken, allerdings ist durch den niedrigen Willen an Engagement weiterhin die Schwierigkeit da. So ist es schwer, Personen miteinander zu verbinden und ein Gefühl der Gemeinsamkeit zu erzeugen.I hope that people at our university don’t be scared to live the way they want to live, but I also believe that everyone has its own background and experiences that still impacts their student lives. One thing that challenges the whole concept, in my opinion, is that the student life at HWR in general is not really strong and only consists of groups formed by people from the same study program. But more common aspects are hard to find because there are just not enough possibilities for students to have the feeling of belonging to other sub-groups. The Queer Community tries to bridge this gap, but low sense of commitment still makes it hard to connect people and to create this feeling of a community.
L:Wie hat die Covid19-Pandemie die Queer AStA und die Queer Meet-Ups beeinflusst?How did the Covid19-pandemic affect the Queer AStA and the Queer Meet-Ups?
I:



F:





I:


F:
Als Organisatoren finden wir die Planung von Online-Veranstaltungen sehr anspruchsvoll. Auch die Tatsache, dass wir nicht Offline-Events arrangieren können, wie z.B. zu einer Bar gehen oder einem historischen Rundgang. Das Positive hingegen ist, dass wir eine offene und unterstützende Community haben, die uns motiviert.Wenn ich mir das vergangene Sommersemester angucke, ist mir klar, dass Meetings, die in Person abgehalten wurden, hatten das meiste Engagement, was sinnvolle erscheint. Die Menschen haben keine Lust mehr, vor einem Bildschirm zu sitzen und finden es bestimmt unbehaglich, mit Fremden zu interagieren. Deswegen ist die Queer Community in dem Sinne benachteiligt durch die Pandemie. Es wäre interessant zu sehen, wie sich das ändern wird, sobald Meetings in Person wieder erlaubt sind.As organisers, we find planning online events quite challenging. Also, the fact that we couldn’t arrange offline meet-ups like going to a pub or some heritage walk. The upside of this is that we have an open and supportive community who motivate us by attending these small online meet-ups and push us into to keep arranging them. By looking back at the summer semester, I could tell that meetings that were hosted in person had the highest engagement, which seems plausible. People are tired of sitting in front of a screen and might even find it awkward to socialize with strangers. So in this sense the Queer Community is disadvantaged by the pandemic. It would be interesting to see how this will change when meetings in person will be allowed again.
L:Akzeptiert dein Heimatland LGBTQIA+ Personen?Does your home country accept LGBTQIA+ people?
F:




I:







F:


I:
Ich bin in Deutschland geboren worden und auch hier aufgewachsen. Ich würde sagen, dass Deutschland sehr progressiv ist im Vergleich zu Ländern wie Indien oder andere Teile der Welt, aber es gibt trotzdem noch sehr viel zu tun. Eine gute Sache ist, dass Figuren, die Vielfalt promoten, prominenter werden in der Politik, ob in gemeinnützigen Organisationen oder andere Sektoren.Mein Heimatland ist Indien, welches weiterhin einen langen Weg noch gehen muss, um LGBTQIA+ Personen zu akzeptieren in Bezug auf die Gesellschaft, das Recht und die Attitude der Menschen. Ich bin aus New Delhi, Indien während der Pandemie umgezogen, weswegen die Umstellung so überwältigend war, und das im Bezug auf die Kultur und die Bürokratie. Ich möchte auch erwähnen, dass ich mich selbst nicht als queer identifiziere und der Grund, weswegen ich ein Organisator der Community geworden bin, ist weil ich an inklusive Gesellschaften glaube. In der AStA zu arbeiten gab mir die Möglichkeit, dies auch umzusetzen.I was born in Germany and grew up here too. I would say that Germany is already quite progressive compared to countries like India or other parts of the world, but there is still a long way to go. A good thing is that drivers that promote diversity are getting more prominent in politics, but also in profit and non-profit sectors.My home country is India, which still has a long way to go to accept LGBTQIA+ people in terms of the society, legislation, and attitudes of the people. I moved from New Delhi, India during the pandemic, so this shift was quite overwhelming for me. In terms of a change of culture as well as bureaucracy. Also, I’d like to point out that I don’t identify myself as queer and the reason why I took up the role of an organizer of the Queer Community was because I believe in inclusive societies and working as an AStA member gave me that opportunity to do so.
L:Würden Sie Ihr Heimatstadt als Reiseort empfehlen für LGBTQIA+ Personen?Would you suggest your hometown to other LGBTQIA+ people as a place to travel to?
I:Meine Heimatstadt ist New Delhi, welche die Hauptstadt von Indien und ein Metropol ist. Ich würde sagen, dass es im Vergleich zu den anderen Teilen des Landes ziemlich offen und progressiv ist, auch gut für alle Touristen, unabhängig von ihren Hintergründen oder Sexualität. Natürlich sollte man auch vorsichtig und sicher sein, wenn man verreist. My hometown is New Delhi, which is the capital of India and a metropolitan city. I would say as compared to the rest of the country the city is quite open and progressive and good for tourists of any background, regardless of your sexual identity. Of course, one needs to be safe and careful wherever they are travelling.
L:Was für eine Entwicklung wünscht Ihr Euch für Euer Land in Bezug auf Tourismus und LGBTGIA+ Themen?What kind of development do you wish for your country concerning tourism and LGBTQIA+ issues?
Ich weiß, dass Indien ein großer touristischer Ort ist und Menschen von überall anzieht. Allerdings werde ich nicht verneine, dass es auch unsicher ist für Frauen da zu reisen, nicht nur in kleinen Städten und Dörfern, sondern auch manchmal in den großen Städten. Man muss vorsichtig gucken, wo man hingeht, ob alleine oder in einer Gruppe. Ich wünsche mir, dass Indien eine Stufe erreicht, an der keine Frau dort Angst haben muss, alleine zu verreisen, unabhängig von deren sexuellen Identität, und dass die Menschen dort offener und willkommener werden gegenüber Ausländern.Ich hoffe, dass der ,,Glow” von Berlin als liberale und offene Stadt von anderen, kleineren deutschen Städten übernommen wird. Und jeder Tourist hier kann dessen Erfahrungen bis zum Anschlag hier genießen. Und ich hoffe zusätzlich, dass die Deutschen jede Person willkommen heißen, unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung, deren Herkunft oder anderen Aspekten. Das könnte Deutschland vielleicht vielfältiger wirken lassen.I know India is a big tourist spot and attracts people from all over the world. However, I won’t deny that it’s also unsafe for women, not only in small cities and villages but sometimes also in big cities. One needs to be careful of where they are going, alone or in a group. I wish India reaches a stage where no woman is afraid to travel here by herself, whatever be their sexual identity and people become more welcoming and open to foreigners.I hope that the ‘glow’ of Berlin being a liberal and open city will also take over by other smaller cities in Germany. And every tourist can enjoy their experience here to the fullest. And I additionally hope that Germans will be welcoming to every person independently of their sexual orientation, origin or any other aspect that might make them look diverse.

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