Unterrichtsanalyse und -optimierung. Das versteckte Potential in E-Learning Plattformen.

12 Nov, 2015

Das Lernen ist zu einem permanenten Bestandteil heutiger Karrieren geworden. Ob berufsvorbereitend im Rahmen von Schulbildung, Lehre und Studium, oder berufsbegleitend im Kontext von Schulungen, Weiterbildungen und Seminaren. Die Motivationsgründe sind vielfältig und die Umstände weichen zunehmend von klassischen Lernformen ab. Die Frage stellt sich nicht „Ob“, sondern „Wie“ wir das Lernen in den Alltag […]

CC0, Pixabay

Das Lernen ist zu einem permanenten Bestandteil heutiger Karrieren geworden. Ob berufsvorbereitend im Rahmen von Schulbildung, Lehre und Studium, oder berufsbegleitend im Kontext von Schulungen, Weiterbildungen und Seminaren. Die Motivationsgründe sind vielfältig und die Umstände weichen zunehmend von klassischen Lernformen ab. Die Frage stellt sich nicht „Ob“, sondern „Wie“ wir das Lernen in den Alltag integrieren. Etablierte E-Learning Plattformen wie Moodle, Sakai, D2L oder Actor  haben sich auf die Fahnen geschrieben, die Vorteile digitaler Medien für den Lehrenden nutzbar zu machen. Im Fokus stehen dabei zumeist die Präsentation und Verteilung von Lehrinhalten in Kombination mit Organisationswerkzeugen, wie Kalender, Foren, Instant Messaging, Newsboards und Wikis.

Hat sich die Entwicklung der Plattformen in den vergangenen Jahren primär auf die Integration neuer Funktionen fokussiert, lässt sich nun ein stärker Trend, hin zur Entwicklung von mobilen Anwendungen, erkennen. Die steigende Leistungsfähigkeit von mobilen Endgeräten, zunehmende Displaygröße und die zentralisierte und standardisierte Verteilung von Apps durch App-Stores sind die Hauptgründe für diese industrieübergreifende Entwicklung.

Im Hinblick auf den Alltag heutiger Schüler, Studierender und Berufstätiger, bieten mobile E-Learning Lösungen eine perfekte Antwort auf die Frage, wie die gesteigerten Anforderungen (Zeit und Aufwand) an eine moderne Aus- und Weiterbildung zu bewältigen sind. Smartphones sind zu unserem ständigen Begleiter geworden und bieten in fast jeder Alltagssituation eine Möglichkeit zur Nutzung. Die Aufgabe von Anbietern von E-Learning Lösungen ist es nun, adäquate didaktische Mittel zu finden, die im Kontext mobiler Anwendungen einen optimalen Nutzen bieten. Wie angesprochen, baut die Mehrzahl aktueller Lösungen auf die Dokumentation und Verteilung klassischer Lehrmaterialien, wie zum Beispiel Skripte.

uniQuiz.eu ist eine neue mobile Plattform, die vollständig auf Quizfragen zur Präsentation von Lehrinhalten setzt. Der Vorteil eines Quiz, wie z.B. in der App „Quizduell“ oder dem Fernsehformat „Wer wird Millionär“ ist der sehr geringe zeitliche Aufwand, den es benötigt, sich mit einem Sachverhalt auseinander zu setzen, und das unmittelbare Feedback, welches sich aus einer richtigen oder falschen Antwort ergibt. Das Lesen eines Buches, E-Books, Skriptes oder Blogartikels bedeutet meist einen deutlich hören Bedarf an Zeit und Konzentration zur sinnvollen Konsumierung. Im Vergleich dazu handelt es sich bei einer Quizfrage (Abb. 1) eher um „leichte Kost“, deren Nährwert nicht zu unterschätzen ist. uniQuiz.eu bietet über die reine Quizfrage hinaus die Möglichkeit, Fragen mit einer Erläuterung und einem Weblink zu weiterführenden Informationen zu versehen. Die Beantwortung einer Frage signalisiert dem Nutzer direkt, ob ein bestimmter Sachverhalt verstanden wurde oder nicht. Sollte die Frage falsch beantwortet werden oder richtig geraten sein, hat der User die Möglichkeit, die Erläuterung zur Frage einzusehen und durch den Weblink auf umfangreiche Ressourcen im Web wie z.B. Wikipedia, abzuspringen. Die Inhalte der kostenlosen App werden in Kooperation mit Dozenten erstellt, welche über einen separaten Zugang zum System die Verwaltung ihrer Fragen und ihrer Quiz vornehmen können und sie der Allgemeinheit oder ihren eigenen Studierenden zur Verfügung stellen.

uniquiz.eu

Abb 2 Quelle: uniquiz.eu

Sieht man von der leichten Bedienung und aufwandslosen Verteilung der Inhalte in Echtzeit auf mobile Endgeräte mal ab, hebt sich uniQuiz.eu nicht übermäßig von bestehenden Online-Quiz Lösungen ab. Die Plattform bietet jedoch einen weiteren Aspekt, der zu überaus interessanten Möglichkeiten führt – die Datenanalyse. uniQuiz.eu bietet vielfältige Arten der Analyse der Lernergebnissen sowohl für Lernende, als auch für Lehrende. Es sei vorweggenommen, dass auf der Plattform keine Daten gespeichert werden, die einen Rückschluss auf Personen zulassen. Die Anmeldung erfolgt anonym, mit einem beliebigen Nutzernamen. Im Kern der Analyse stehen die Informationen wann, welche Frage, wie beantwortet wurde. Auf Basis dieser Daten lassen sich umfangreiche Analysen zu Nutzungsverhalten, Leistungsentwicklung und Problembereichsidentifikation ausführen (Abb. 2). All diese Analysen lassen sich entlang der Dimensionen Zeit und Thematik beliebig variieren und stehen dem Lehrenden in Echtzeit zur Verfügung. Aus den Daten lässt sich eine Transparenz hinsichtlich der Nutzung und Leistung von Lerngruppen ableiten, die in dieser Art neu ist. Lehrende werden in die Lage versetzt, ihren Unterricht zielgerichtet zu steuern, indem sie Informationen über die Problembereich der Lerngruppe bekommen. Die Analyse, als Vorbedingung zur Steuerung, erlaubt es,  Kurse dahingehend zu optimieren, dass die Inhalte in der zur Verfügung stehenden Zeit optimal vorbereitet werden können.

Das Potential zur Gewinnung dieser Informationen ist riesig. An der Universität Potsdam wurde das System 14 Tage lang in einem BWL Grundlagen Kurs von 350 Studierenden zum Lernen genutzt. Das vom Dozenten zur Verfügung gestellte Quiz beinhaltete 110 Fragen. Pro Tag wurden bis zu 37.266 Fragen beantwortet. Im Schnitt hat jeder Student 324 Fragen beantwortet. Der max. Wert an beantworteten Fragen durch eine(n) Teilnehmer(in) war 3.228, was bei 110 Fragen mehr als 29 Durchgängen entspricht.

uniQuiz.eu basiert auf einem offenen, kollaborativen Prinzip. Jeder Ersteller von Fragen und Quiz kann auf den gesamten Pool an zur Verfügung stehenden Fragen zugreifen und sie für seine eigenen Quiz nutzen. Fragen, die durch einen Lehrenden erstellt werden, sind zwar von jedem nutzbar, aber nur durch den Ersteller veränderbar. Studierende haben die Möglichkeit, innerhalb der App Fragen zu kommentieren und Hinweise zu geben. Auf diese Weise soll das System, sowohl in Breite als auch in Tiefe, wachsen und die Qualität gesichert werden.

Nicht zuletzt die Nutzungsdaten zeigen welche Attraktivität das didaktische Mittel Quiz in Kombination mit mobilen Endgeräten bietet. Die Eigenschaften dieser Kombination passen direkt zum Anforderungsprofil moderner E-Learning Lösungen. Im Vergleich zu den etablierten Marktteilnehmern bietet uniQuiz.eu nur einen Bruchteil der Funktionalität. Das hat den Vorteil, dass in diesem Bereich optimiert und auf den Nutzer und sein Ziel ausgerichtet werden kann. Nutzerfreundlichkeit und Effizienz haben dabei oberste Priorität.

Informationen zu uniQuiz.eu erhalten Sie unter http://uniQuiz.eu.

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