Deutschland und die Digitalisierung – eine Zusammenfassung

5 Nov, 2018

Definition   Der Begriff Digitalisierung ist in aller Munde, doch was bedeutet er? 
Die Digitalisierung beschreibt prinzipiell die Umwandlung von analogen Daten, Inhalten und Prozessen in digitale. Im Bereich der Bildung sind es beispielsweise Unterrichtsmaterialien, Klausuren oder auch ganze Lehreinheiten, die in digitaler Form und über das Internet verbreitet und zur Verfügung gestellt werden. Die […]

Definition

 

Der Begriff Digitalisierung ist in aller Munde, doch was bedeutet er? 
Die Digitalisierung beschreibt prinzipiell die Umwandlung von analogen Daten, Inhalten und Prozessen in digitale. Im Bereich der Bildung sind es beispielsweise Unterrichtsmaterialien, Klausuren oder auch ganze Lehreinheiten, die in digitaler Form und über das Internet verbreitet und zur Verfügung gestellt werden.

Die Digitalisierung innerhalb des Bildungssektors soll die traditionellen Methoden nicht ersetzen, viel mehr geht es um die Unterstützung und die Verbesserung dieser.

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Wie digital ist Deutschland?

Das Marktforschungsinstitut Civey hat im Auftrag des IT-Unternehmens Cisco eine repräsentative Studie zur Digitalisierung in Deutschland durchgeführt. Die Studie soll aufzeigen, wie die Bevölkerung zu diesem Thema steht und inwieweit Aufholbedarf besteht. Im Folgenden  möchte ich die wichtigsten Ergebnisse und Erkenntnisse zusammenfassen und dabei insbesonders auf den Bildungsbereich eingehen.

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Betrachtet man die Anzahl der Geräte, die täglich benutzt werden, erkennt man, dass die Deutschen relativ zurückhaltend im Gebrauch und in der Anschaffung digitaler Geräte sind. Es nutzen 71 Prozent der Deutschen zwischen einem und drei Geräten. Das ist nicht viel, wenn man das große Angebot an digitalen Geräten berücksichtigt. Wir haben heute die Möglichkeit auf Smartphones, berufliche/private PCs und Laptops, Tablets, Sprachassistenten-Systeme, Smart-TVs, diverse andere Smart-Home-Geräte uvw. zurückzugreifen, um das Leben zu vereinfachen.

Eventuell ist diese Zurückhaltung ebenso ein Grund dafür, warum Deutschland im internationalen Vergleich so schlecht abschneidet. Laut dem jüngsten Report des Schweizer World Competitiveness Centers ist Deutschland in Sachen Digitalisierung von Rang 15 auf Rang 17 zurückgefallen. Wir könnten uns eine Scheibe von Singapur, Schweden, den USA, Finnland und Dänemark abschneiden – diese belegen die Spitzenplätze im weltweiten Ranking.
Dass wir in dieser Hinsicht Defizite aufweisen, scheint auch der Bevölkerung bewusst zu sein: 61 Prozent der Deutschen finden, dass andere Länder bei digitalen Services besser aufgestellt sind als die Bundesrepublik. 87 Prozent der Befragten ordnen Deutschland im stabilen Mittelfeld, im unteren Drittel und in der Schlussgruppe ein.

Stellt man die Frage, in welchen Feldern der Handlungsbedarf am größten ist, sind die Antworten eindeutig. Am häufigsten verweisen die Deutschen auf das Bildungswesen, Schulen und Universitäten (43,6 Prozent). Die Verwaltung folgt mit knapp 22 Prozent.
Im Bildungswesen müssen vorrangig die E-Learning-Inhalte ausgebaut werden. An den Learning-Management-Systemen, wie Moodle und Blackboard kommen die Studierenden und Lehrenden nicht mehr vorbei, wenn es um die Belegung und Verteilung der Kursmaterialien geht. Mit E-Learning hat das aber häufig wenig zu tun. E-Learning bedeutet den Ausbau und die Integration von Online-Vorlesungen, -Übungen und -Betreuung, um für Studierende und Studieninteressenten eine Tür zur digitalen Lehre zu ermöglichen. Das ist insofern wichtig, um sich gegen die internationale Konkurrenz durchsetzen zu können. Der Trend geht nun mal in Richtung digitales Lernen: die Möglichkeit von überall zu studieren.

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Leider sind die deutschen Hochschulen und Universitäten hinsichtlich der Digitalisierung nicht sehr begeisterungsfähig und skeptisch. Denn zum einen bedeutet die Umsetzung von E-Learning-Kursen erhöhten Personalaufwand und zum anderen erhöhte Kosten. Hier könnten Zusammenschlüsse zwischen mehreren Hochschulen den Aufwand etwas minimieren.
Der Präsident der Uni Trier, Michael Jäckel, ist leitendes Mitglied des Hochschulforums Digitalisierung und sieht beispielsweise die Hochschulleitungen und die Ministerien in der Pflicht. Laut Herrn Jäckel fehlen „Signale für eine nachhaltige digitale ‚Anreicherung‘ der Lehre“. „Die vielen Initiativen dürfen nicht als temporäre Impulse im Hochschulalltag verpuffen.“ [1]

 

 

Quellen:
Bevölkerungsumfrage: https://www.cisco.com/c/dam/global/de_de/solutions/digital-transformation/pdf/so-digital-ist-deutschland.pdf

[1] https://www.tagesspiegel.de/wissen/hochschulen-und-digitalisierung-es-hakt-beim-e-learning/13846144.html (zuletzt aufgerufen am 04.11.2018)

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