A few Thoughts about eLearning

19 Jul, 2010

Die Art und Weise, wie Studenten ihr Wissen vermittelt bekommen, hat sich von der recht eintönigen Tafel, sowie der Tafel 2.0 – besser als Whiteboard bekannt – und dem Projektor (meistens Overhead, manchmal auch Polylux) zu einem farbenfrohen, interaktiven Medium entwickelt, welches nicht nur Wissen vermittelt sondern auch unterhält. Gemeint ist natürlich das eLearning. Doch […]

Die Art und Weise, wie Studenten ihr Wissen vermittelt bekommen, hat sich von der recht eintönigen Tafel, sowie der Tafel 2.0 – besser als Whiteboard bekannt – und dem Projektor (meistens Overhead, manchmal auch Polylux) zu einem farbenfrohen, interaktiven Medium entwickelt, welches nicht nur Wissen vermittelt sondern auch unterhält. Gemeint ist natürlich das eLearning. Doch warum ist das elektronische Lernen so viel ansprechender als die klassische Tafel, ein Blatt Papier und ein Stift?

 

Am markantesten sind wohl die Elemente, die das eLearning ausmachen. Klassisch hat man nur statischen Text und statische Grafiken, z.B. Tabellen und Schaubilder. Die elektronischen Medien bieten da mehr: Interaktivität. Neben Audio und Video, ist der grundlegende Unterschied in der Dynamik der Inhalte zu finden. Texte sind animiert und editierbar, Fragen reagieren auf Antworten, Materialien können einfach heruntergeladen werden, Zeit und Raum werden „dezentralisiert“ und Kommunikation fokussiert.

Das elektronische Lernen geht über die Wissensvermittlung- und aufnahme hinaus. Es festigt Wissen, macht es schmackhafter, mitunter eingängiger und fördert das selbstständige Erforschen der Materie. Zudem ist es in der Lage, den „natürlichen Feind“ des Lernenden, die Faulheit, zu bekämpfen. Ein Blatt Papier beschreibt sich viel mühevoller als ein Word-Dokument und letzteres ist zudem jederzeit wieder makellos editierbar. Statt das Wissen in einem schriftlichen Test abzufragen, kann das Erlernte in interaktiven, fast spielerischen Sequenzen über eine Lernplattform abgefragt werden, mit sofortiger Auswertung und einem individuellen Feedback. Sogar Vorlesungen selbst können online gehalten werden. Gerade die örtliche und zeitliche Flexibilität ist dabei von Vorteil. Beispielsweise profitieren Erwerbstätige und Alleinerziehende von solchen Modellen der Bildung in besonderem Maße. Konnte man nicht teilnehmen, schaut man sich die Vorlesung einfach nach der Arbeit oder nach dem zu Bett bringen der Sprösslinge als Video an.

Oftmals negativ wird die fehlende „Sozialkompetenz“ der elektronischen Medien angemerkt. Jedoch geht es beim eLearning nicht, wie beim Fernsehgucken, um „Single-Entertainment“, sondern – im Gegenteil – um den Kooperationseffekt. ELearning ist nicht zwangsläufig mit einer Einzelkämpferstrategie gleichzusetzen. Vielmehr ist gerade das eLearning auf Kooperation ausgerichtet. Nicht nur sogenannte Social Networks, wie z.B. Facebook, zeigen die Möglichkeiten kommunikativer, elektronischer Kooperation, sondern auch eLearning-Plattformen, wie ILIAS oder Moodle, bieten umfangreiche Kommunikations- bzw. Kooperationsfunktionen. Studenten können ihren Kommilitonen Nachrichten schicken, Gruppen gründen, in denen sie diskutieren und Materialien austauschen können oder auch Beiträge in einem Forum schreiben, um z.B. etwas Studienorganisatorisches zu erfragen. Darüber hinaus verhindert eLearning nicht den „Live-Kontakt“ von Studenten, sondern effektuiert, strukturiert und unterstützt ihn.

ELearning ist noch weit mehr als die erwähnten Aspekte. Doch reichen allein diese schon aus, dass der Trend wohl dahin gehen wird, dass eLearning forciert von Bildungsstätten eingesetzt und ausgebaut wird. Das wirft langfristig auch neue Fragen auf, wie etwa, ob Studenten von der Hochschule mit einem Computer (z.B. Note- oder Netbook) ausgestattet werden sollten oder inwieweit sich Vorlesungen in den Cyberspace „outsourcen“ lassen. Ein spannendes Themenfeld für mich, sowohl als Student als auch als Mitarbeiter des eLearning-Dept. der HWR Berlin.


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