Wer an Roboter denkt, hat bestimmt die großen Industriemaschinen vor Augen, die monoton ein und dieselbe Tätigkeit ausführen, bis sie durch neuere Modelle ersetzt werden. Oder man denkt an Science-Fiction Filme, in denen Roboter-Armeen die Menschheit stürzen wollen. Nur wenige werden das Bild der heutigen Roboter vor Augen haben, die auf dem besten Weg dazu sind, Menschen bei mehr als nur stumpfsinnigen Arbeiten zu helfen… und zwar ohne sie unterwerfen zu wollen. In diesem Artikel geht es um genau solche Roboter, die sogar schon einige Bereiche des unseres Lebens beeinflussen.
Was ist eigentlich ein Roboter?
Das Wort „Roboter“ kommt aus dem Tschechischen (robota = Fronarbeit) und bezeichnet Maschinen, die sich selbstständig bewegen und verschiedene Tätigkeiten ausführen können. Um mit ihrem Umfeld interagieren zu können, brauchen Roboter Sensoren. Diese sind, genau wie der Roboter an sich, auf eine bestimmte Funktion angepasst. Große Industrieroboter sind sehr stabil und können extreme Lasten tragen. Andere Roboter sind dagegen klein und sehr präzise. Deshalb werden Roboter überall da eingesetzt, wo eine Arbeit nicht von Menschenhand gemacht werden kann. Doch die Entwicklung von Robotern geht schon lange über die Entwicklung einfacherer Industrieroboter hinaus. Durch den großen Konkurrenzkampf kommen stetig immer bessere Roboter auf den Markt, die immer umfangreichere Funktionen haben. Die Entwicklung geht sogar so weit, dass Roboter mittlerweile als Kassierer, Kellner oder Lehrer eingesetzt werden.
Intelligente Roboter
Genau wie unsere Handys anscheinend immer mehr können und von selbst ausführen, können auch die Roboter immer mehr. Beispielsweise der 58 Zentimeter kleine Roboter mit dem Namen „Nao“ des französischen Unternehmens Aldebaran Robotics (Soft Bank Robotics) kann nicht nur Gegenstände erkennen und bewegen, sondern auch in mehreren Sprachen auf verschiedenste Fragen antworten. Er sieht aus wie eine niedliche Puppe aus hartem Kunststoff und hat viele Sensoren zum Sehen, Hören und sogar zum Fühlen eingebaut. Er wird bereits als kleiner Lehrerassistent in ein paar Klassenzimmern in Japan getestet. Lehrer, die ihn als Gehilfen im Unterricht einsetzen sagen, dass die Kinder durch den Roboter interessierter dem Unterricht folgen und mit mehr Begeisterung zur Schule kommen. Durch die Programme, die in „Nao“ laufen, lernt der Roboter ständig dazu. So erkennt er nach ein paar Einsätzen bestimmte Situationen und kann entsprechend handeln oder Antworten geben. Außerdem verfügt der kleine Hilfslehrer über WiFi und Bluetooth und kann auf die großen Wissensbestände im Internet zugreifen. Sollte ein Lehrer eine Frage einmal nicht beantworten können, kann „Nao“ online nach der Antwort suchen und zur Verfügung stellen. Darüber hinaus erlernen Kinder mit „Nao“ ein komplett neues Fach, das Programmieren. Denn der kleine Roboter kann von jedem mit Hilfe eines einfachen Programms bedient und programmiert werden. So sehen die Kinder sofort, was passiert, wenn man bestimmte Befehle beim Programmieren verwendet.
Noch in den Kinderschuhen
Natürlich sind die einzelnen Konzepte noch nicht vollends ausgereift und einige Roboter oft sehr teuer, sodass sich kaum eine Schule oder ein Hotel einen Roboter wie „Nao“ leisten möchte, dessen Preis derzeit etwa 5.000 Euro beträgt. Hinzu kommt, dass es immer wieder Schwierigkeiten bei der Handhabung der Roboter oder beim Verständnis gibt. Etwa wenn ein Kind eine Frage nuschelt oder unklar formuliert, kann „Nao“ nicht antworten und weicht der Frage aus. Das ist natürlich besonders in Grundschulen hinderlich. Aber genau in diesen soll der niedliche Roboter ja eingesetzt werden. Außerdem sind die kleinen Helfer noch kein Lehrerersatz, da Lehrer einen pädagogischen Auftrag haben. Emotional können „Nao“ und seine Mitstreiter nicht ausreichend verstehen oder handeln. So kann ein Roboter bis jetzt nur helfen, aber nicht auf Dauer eine Klasse selbstständig unterrichten. Hinzu kommt, dass das die Laufzeit vieler Roboter stark begrenzt ist (bei „Nao“ beträgt sie ca. eine Stunde unter voller Auslastung) und sie oft gewartet werden müssen. Immer wieder kommt es zu Fehlfunktionen oder Ausfällen. Deshalb braucht wohl noch kaum ein Lehrer um seinen Arbeitsplatz bangen. Im Gegensatz werden immer mehr Fachkräfte benötigt, die sich mit der Technik der Roboter auskennen und sich darum kümmern können, dass die kleinen Helfer ständig einsatzbereit sind.
Vielfalt der Roboter
Abschließend ist nur noch zu sagen, dass es so viele interessante Roboter gibt, dass sich ein Blick in dieses Gebiet auf jeden Fall lohnt. Im Unterricht helfen bis jetzt zum Beispiel „Nao“, „Hugvie“ (ein Kissen, das die Stimme des Lehrers überträgt), Lern-Roboter und Roboter, die kranken Kindern ermöglichen am Unterricht teilzunehmen. Darüber hinaus gibt es natürlich unzählige weitere Modelle, die zum Beispiel in Hotels, in Restaurants, in der Medizin oder im Haushalt helfen. Viel Spaß beim Entdecken der neuesten, coolsten und hilfreichsten Roboter!
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