ein Gastbeitrag von Malena Wiegmann
Als frischgebackene Praktikantin im Projekt des Berliner Entrepreneurship Netzwerks für Hochschulen und Unternehmen (BENHU) gehörte es zu meiner Aufgabe, bei unserer Veranstaltung „Werkstatt – Stadt der Zukunft“ dabei zu sein und zu unterstützen. Natürlich ließ ich mir trotz der Arbeit nicht die vorgestellten Ideen der Aussteller entgehen. Diese beschäftigten sich mit der Frage, wie man Berlin mit neuen innovativen Technologien zu einer smarteren Stadt machen könnte. Einer der Stände nannte sich „The Cave“. Dieser war mir schon bei der Planung des Events stark im Gedächtnis geblieben und so befand ich mich schon bald in einem dunklen Raum, mit einer Brille auf der Nase und flog wie ein Blutkörperchen durch ein riesiges Herz.
Dieses Erlebnis werde ich so schnell nicht vergessen. So dachte ich mir, wäre es doch wunderbar, genau das in unser Projekt einzubinden. Das Entrepreneurship-Team der HWR Berlin erstellt momentan Lernbausteine zur Integration in ein Blended Learning Konzept. Hierfür gestalten wir eine Webseite, auf der sich Lehrende passende Lerninhalte herausnehmen und in ihre Lehrveranstaltung individuell einbauen können. So sind Studierende beispielsweise in der Lage, ein Video zu dem Thema Business Model Canvas anzuschauen, welches durch gelegentliche Quizze die Theorie festigt. Wie würde sich Virtual Reality wohl auf das Lernen auswirken?
Dafür ist es allerdings zunächst interessant zu wissen, was Virtual Reality überhaupt ist. Halte ich meine Hand ca. 15 cm entfernt vor meine Nase und schließe nacheinander eines meiner Augen, merke ich schnell, dass der Seheindruck deutlich verschieden ist. Unsere Augen sehen synchron und kombinieren ein Bild, was man „stereoskopisch“ nennt. So ist uns die räumliche Wahrnehmung möglich. Die Virtual Reality Brille macht genau dasselbe, indem jedem Auge ein eigenes Bild gezeigt wird, welches vom Gehirn wieder zu einem Ganzen kombiniert wird. Um dies dann auch scharf sehen zu können, da diese Bilder nur ca. 5-8 cm vor unserem Auge erscheinen, sind in den Brillen Linsen integriert.
Schaut man sich einmal die Produkte im Onlinehandel an, ist man erstaunt, dass es mittlerweile schon Brillen ab einem Preis von nur 20€ gibt (trotzdem sollte man für eine bessere Qualität wohl doch ein bisschen tiefer in die Tasche greifen). Nicht ganz abwägig also, diese Technik in ein paar Jahren schon in Lehrveranstaltungen zu sehen.
Eine Biologielehrerin aus Belmont, Kalifornien berichtet in einem Interview von ihrer Erfahrung mit der Integration der VR-Brille in ihren Unterricht und den hervoragenden Lernergebnissen, die sie durch traditionelle Methoden so vorher nie erreicht hatte. Schülern war es so möglich, Organe von allen Seiten genau zu betrachten und sogar die Blutströmung zu sehen.
Für unser Projekt denke ich, könnte diese Technologie im Zusammenhang mit Entrepreneurship einen großen Mehrwert haben. Angehende Entrepreneure können in einer Simulation vor Geschäftspartnern das Verhandeln üben, sich ihr Geschäftsmodell visuell besser vorstellen oder auch mal auf den Urlaubsmodus schalten und auf den Bahamas mit dem Cocktail in der Hand am Strand liegen ;).
Ich bin gespannt, was auf uns zukommt und freue mich schon auf meine nächste Erfahrung mit der Virtual Reality Brille.
Kontakt: benhu
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