Infografiken sind anschaulich dargestellte Ansammlungen von Informationen, Daten und Fakten. Es gibt bereits ein sehr großes Spektrum an Infografiken über alle denkbaren Themen, wobei die Form vom schlichten Tortendiagramm bis hin zu sehr aufwendig gestalteten Darstellungen variiert. Für viele Menschen ist das eine zeitgemäße Möglichkeit der schnellen Informationsweitergabe, welche bis jetzt vor Allem im Marketing- und Social-Media-Bereich genutzt wurde. Man spricht im Zusammenhang mit Infografiken auch oft von einem zeitweiligen Trend. Aber handelt es sich dabei möglicherweise doch um die zukünftig gängigste Art und Weise der digitalen Wissensvermittlung?
Im folgenden Artikel möchte ich darauf eingehen, wofür Infografiken genutzt werden, wann es Sinn macht diese Darstellungsform zu wählen und welche Tools dafür geeignet sind.
Warum Infografiken so beliebt sind?
Durch die Visualisierung von komplexen Zusammenhängen oder Datensätzen in einer Art Collage kann man in kürzester Zeit möglichst viel Inhalt vermitteln. Passend zu der heutigen Wissensgesellschaft, die Grafiken im Gegensatz zu langen Texten bevorzugt. Außerdem eignen sie sich in Zeiten der geringen Aufmerksamkeitsspanne dazu Inhalte präzise und ansprechend zu vermitteln. Durch den strukturierten Zusammenhang vieler Daten, die auf das wichtigste begrenzt sind, muss man als Nutzer von Infografiken nicht lange Informationen selber zusammensuchen und verbinden.
Doch wann ist es sinnvoll eine Infografik als Darstellungsform zu wählen?
Wahrscheinlich gibt es mittlerweile schon über jedes Thema eine Infografik und oft dient dieses Mittel auch der reinen Unterhaltung. Versucht man jedoch Wissen zu vermitteln, Daten zu visualisieren oder informelle Lehrinhalte zu erstellen, sollte man überlegen, ob dieses Tool dafür zweckmäßig ist. Bei komplizierten Abläufen, Workflows, Prozessen oder auch komplexen Sachverhalten kann eine Infografik konstruktiv sein. Das gilt auch, wenn man seine Informationen nicht ohne Weiteres in einem unkomplizierten Text einbauen kann oder man wichtige Zusammenhänge nur sehr schwer verbal vermitteln kann.
Entscheidet man sich dazu eine Infografik zu erstellen, sollte man einige Dinge beachten.
Grundsätzlich gilt, dass gute Infografiken auf einwandfrei recherchierten Daten und Fakten basieren, welche durch wissenschaftliche Quellen belegt werden können. Darüber hinaus ist eine klare und unmissverständliche Darstellung von Vorteil. Sie muss sich von jedem Betrachter widerspruchsfrei interpretieren lassen. Möchte man noch einen Schritt weiter gehen und nicht bloß Wissen vermitteln, sondern eventuell auch Aufmerksamkeit erregen, empfiehlt es sich ein originelles Thema zu wählen. Ein besonderes Design, möglichst viele passende Diagramme und Statistiken und evtl. ein Eyecatcher, können ebenso hilfreich sein.
Los geht’s!
Mittlerweile gibt es eine sehr große Auswahl an Agenturen, Websites und Tools zum Erstellen von Infografiken. Viele davon sind kostenpflichtig oder zu aufwendig (auf Marketingmaßnahmen ausgelegt). Ich gehe im Folgenden auf drei kostenlose Anwendungen, welche optional auch kostenpflichtige Zusatzfunktionen haben, ein.
1. Infogram
Der Basis-Account bei Infogram ist kostenlos und beinhaltet die wichtigsten Elemente, wie vorgefertigte Templates und die Möglichkeit zum Importieren von Daten aus Tabellenprogrammen wie Microsoft Excel. Sie eignet sich vor Allem für Statistiken und Diagramme. Ein Nachteil ist, dass die erstellte Infografik nicht heruntergeladen, sondern nur eingebettet werden kann.
2. Canva
Canva ist kostenlos und beinhaltet außer der Funktion zur Erstellung von Infografiken noch eine Menge weiterer Designmöglichkeiten, wodurch sich die Anwendung zu Beginn etwas komplizierter gestaltet. Es gibt jedoch viele vorgefertigte Templates, welche Anfängern ermöglichen sehr schnell ansprechende Ergebnisse zu erzielen. Die Infografik links: „Wie man in nur 4 Schritten eine Infografik erstellt!“ habe ich mithilfe von Canva erstellt.
3. Piktochart
Piktochart ist ebenfalls kostenfrei und bietet viele Möglichkeiten zur Individualisierung. Die Anwendung ist trotzdem sehr einfach und verfügt über eine sehr übersichtliche Benutzeroberfläche. Infografiken bei Piktochart lassen sich herunterladen.
Abschließend sollte man noch die negativen Aspekte einer Infografik betrachten…
Eine gut recherchierte und einwandfreie Infografik bedarf viel Vorbereitung und Recherchearbeit. Dazu kommt noch die Zeit, welche man investiert um sie ansprechend zu designen und mit Grafiken und Illustrationen zu füllen. Möchte man diese Zeit nicht aufbringen, kann man sich von Spezialisten oder Agenturen helfen lassen, was jedoch mit Kosten verbunden ist. Ein weiterer allgemeiner negativer Aspekt ist, dass durch den Trend auch viele Menschen dazu neigen Infografiken zu erstellen, welche nicht auf Fakten beruhen und somit auch sehr viele falsche Informationen verbreitet werden.
Ob es sich dabei um die Zukunft der digitalen Wissensvermittlung handelt, ist natürlich fraglich und ob sich der Hype bald legt kann man nur erahnen, da die Meinungen dazu auseinander gehen. Ich persönlich möchte in Zukunft nicht mehr auf Infografiken verzichten, doch für alle Infografik-Gegner könnte diese Seite interessant sein. 😉
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