Hochschulen müssen für eine zeitgemäße Lehre auch eine fortschrittliche Infrastruktur und entsprechende E-Learning-Angebote bereitstellen. Dies ist u. a. Aufgabe der jeweiligen Medien- und Rechenzentren. Letztere arbeiten bundesweit im Verein der Zentren für Kommunikation und Informationsverarbeitung e. V. (kurz ZKI) zusammen.
Welche E-Learning-Dienste zum Standardangebot gehören sollten, welche Technik und Systeme dazu betrieben werden müssen und was dabei entscheidende Erfolgsfaktoren sind, wurde am 4. und 5. November 2015 im Arbeitskreis E-Learning des ZKI e. V. an der Hochschule für Wirtschaft und Recht in Berlin diskutiert. Gastgeber war das E-Learning Team der Hochschule.
„Unter E-Learning verstehen wir alle Formen technologisch unterstützten Lehrens und Lernens“, erklärte der Arbeitskreissprecher Andreas Brennecke. „Das Themenspektrum unserer Arbeit umfasst Lernplattformen, Videoaufzeichnungen von Lehrveranstaltungen, elektronische Prüfungen, virtuelle Lernräume, elektronische Tafeln, soziale Netzwerke u. v. m.“ E-Learning wird derzeit von vielen Akteuren aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet. Im Arbeitskreis des ZKI e. V. stehen die praktische Umsetzung und die konkrete Planung von Dienstleistungen an Hochschuleinrichtungen im Vordergrund.
Im Vorfeld der Tagung wurde eine Umfrage zu E-Learning-Dienstleistungen an deutschen Hochschulen durchgeführt. „Die Angebote an den einzelnen Hochschulen sind sich noch extrem heterogen. Lediglich Lernplattformen gehören mittlerweile an allen Hochschulen zum festen Bestandteil der Lehre. Dort können Studierende auf elektronische Lernmaterialien zugreifen, mit den Dozenten und untereinander kommunizieren oder eigene Inhalte erstellen“, erläuterte Christoph Bauer, der stellvertretende Arbeitskreissprecher, bei der Vorstellung der Umfrageergebnisse.
In kleinen Gruppen wurde basierend auf der Umfrage die Ausgestaltung von E-Learning-Angeboten erörtert. Dabei ging es dieses Mal insbesondere um den Lebenszyklus von Diensten, der von der Bedarfserhebung und der strategischen Planung über den prototypischen Einsatz und Tests bis hin zum eigentlichen Angebot reicht, das beworben und durch Beratungen und Schulungen unterstützt werden muss. Die Dienste müssen laufend aktualisiert und irgendwann auch wieder definiert abgeschaltet werden, um mit den vorhandenen – in der Regel knappen – Kapazitäten ein fortschrittliches und praxistaugliches Angebot für die Hochschule bereitzustellen.
Im Laufe der Diskussion über „allgemeine Erfolgsfaktoren“ verdeutlichten sich einige Aspekte. So rückte der Punkt „Mehr Personal“ deutlich in die Richtung des Wunsches nach mehr Kontinuität um innerhalb der Hochschule als verlässlicher und erfahrener Ansprechpartner wahrgenommen zu werden. Ein weiterer wichtiger Punkt betrifft die Zentralisierung der Dienste. Die bunten Blumen des E-Learning sollen frei blühen und sich entwickeln aber auf einer gemeinsamen festen Basis stehen.
Im Frühjahr geht es mit dem persönlichen Austausch in Bamberg weiter. Bis dahin arbeitet der E-Learning-Arbeitskreis wieder selbst „elektronisch“ − mittels E-Mail, Wiki und Videokonferenz.
Weitere Informationen:
https://www.zki.de/arbeitskreise/e-learning/
Andreas Brennecke, Katja Drasdo
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