Kooperationsprüfungen mit und an der HU Berlin

17 Sep., 2025

Die Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR) Berlin steht immer wieder vor der Herausforderung, E-Klausuren für große Kohorten abzunehmen. Angesichts begrenzter Platzkapazitäten an den eigenen Standorten hat sich die HU Berlin mit ihrem großzügigen E-Prüfungszentrum in Adlershof als vielversprechender Partner gezeigt. Wie sich das Vorhaben entwickelte, lesen Sie hier!

Ausgangssituation

 

Im Mai 2024 erfolgte seitens des Fachbereichs 4 die Nachfrage nach der Abnahme von E-Klausuren im Studiengang Rechtspflege für Kohorten mit jeweils ca. 160 Prüfungsteilnehmenden. Zu diesem Zeitpunkt standen an der HWR Berlin E-Prüfungsräume mit jeweils ca. 90 Plätzen an den Standorten Lichtenberg und Schöneberg zur Verfügung, die sich auf insgesamt sechs Räume verteilen. Wir erkundigten uns darauf nach alternativen Räumlichkeiten. Da im eigenen Haus kurzfristig keine weiteren Kapazitäten ersichtlich schienen, erfolgte die Kontaktaufnahme zu anderen Berliner Universitäten und Hochschulen. Schlussendlich erwies sich die HU Berlin bzgl. Räumlichkeiten und Prüfungszyklen als geeigneter potenzieller Kooperationspartner. Die HU Berlin besitzt im Erwin-Schrödinger-Zentrum in Berlin Adlershof ein E-Prüfungszentrum mit 120 Plätzen [1], die auf Grund der Baulichkeiten, bei voller Auslastung, 3 Aufsichten erfordern. Auch der Fachbereich 2 äußerte sein Interesse an diesem Vorhaben. Mit Prof. Dr. Schwertfeger hatten wir direkt einen unserer Pioniere in Sachen E-Klausur mit an Board. Um die generelle Vorgehensweise zu erproben, wurden zwei elektronische Pilotklausuren in den Modulen Schuldrecht und Immobiliarsachenrecht des Studiengangs Recht im Unternehmen des FB 4 und eine E-Klausur im Modul Efficient Consumer Response (ECR) der Fachrichtung Handel von Prof. Dr. Schwertfeger im Prüfungszeitraum Wintersemester 2024/25 an der HU Berlin durchgeführt.

 

[1] https://www.digitales-pruefen.hu-berlin.de/de/pruefungsorte/#e-pr-fungszentrum-im-erwin-schr-dinger-zentrum letzter Aufruf 29.09.2025

Bildquelle: Motorenprüfstand – Studentisches Begegnungszentrum „Heike Zappe | HU“ CC BY-SA 3.0

Wo gehobelt wird, fallen Spähne

Die ECR Klausur von Prof. Dr. Schwertfeger war auf den 18.12.2024 im Erwin-Schrödinger-Zentrum terminiert. Wir waren guter Dinge, hatten uns mit dem Kollegen der HU im Vorfeld mehrmals getroffen, organisatorische Regularien ausgetauscht und auch einen Technik-Check durchgeführt. Als die ersten Studierenden in den Raum kamen, war dies ein vertrautes Szenario. Auch die ersten Login-Versuche stellten keine Abweichung des täglichen Prüfungsbetriebes dar.

Leider kam es zu technischen Restriktionen, die den Studierenden den Zugriff auf die Klausur verwehrten. Gemeinsam mit den Kollegen der HU Berlin und mit einer Standleitung zu den Netzwerkkollegen der HWR Berlin versuchten wir etwa 30 Minuten lang, das Problem zu beheben. Wir bedanken uns an dieser Stelle herzlich bei allen für die tolle Zusammenarbeit. Leider blieben alle Versuche erfolglos, sodass die Klausur letztendlich verschoben werden musste. Prof. Dr. Schwertfeger nahm den Vorfall gelassen hin und ebnete mit diesem ersten E-Klausurversuch an der HU den Kolleginnen und Kollegen des Fachbereichs 4 einen reibungslosen Ablauf in den darauffolgenden Prüfungen.

Wir konnten Prof. Dr. Schwertfeger eine Einschätzung des Pilotversuches für diesen Artikel abgewinnen, die sie im folgenden lesen können:

 

Ein paar Fragen? Ein paar Antworten!

ELZ: Was waren Ihre Erwartungen an die E-Klausur – und was ist eingetreten?

Prof. Dr. Schwertfeger: Ich hatte erwartet, dass der Raum groß genug ist, um alle Studierenden auf einmal unterzubringen, sodass ich sie alleine beaufsichtigen kann. Der Raum war tatsächlich modern und gut zu finden, groß und dennoch sehr übersichtlich. Leider musste die E-Klausur aufgrund eines technischen Problems abgesagt werden. Natürlich ist der Ausfall enttäuschend für alle Beteiligten, aber ich bin der Meinung, dass wir den Mut haben müssen, Neues auszuprobieren, um uns weiterzuentwickeln.

ELZ: Wie haben Sie die Vorbereitung und die Prüfungsdurchführung erlebt?

Prof. Dr. Schwertfeger: Die Vorbereitung seitens des E-Learning Zentrums (ELZ) war sehr gut. Die Betreuung war vor Ort gesichert, was wichtig war, da ich bei technischen Problemen nicht hätte weiterhelfen können.

ELZ: Was war ungewohnt oder besonders herausfordernd für Sie?

Prof. Dr. Schwertfeger: Für mich persönlich war nichts wirklich ungewohnt. Die E-Klausur an sich war ja sonst nicht anders als die, die wir in Räumlichkeiten der HWR Berlin durchführen.

ELZ: Welche Rückmeldung kam von den Studierenden?

Prof. Dr. Schwertfeger: Die Studierenden waren zwar enttäuscht, aber sie haben die Situation dennoch mit Fassung getragen. 

Fazit aus ELZ-Sicht

Organisatorisch, technisch als auch örtlich kristallisieren sich leider keine deutlichen Vorteile von Kooperationsprüfungen an der HU Berlin heraus.

Der organisatorische Aufwand steigt bei allen Beteiligten und würde auf Dauer mehr personelle Ressourcen binden, was neben der Kostenerstattung nach Kooperationsvereinbarung sogar den Einsatz zusätzlicher finanzieller Mittel bedeuten würde.

Die technischen Möglichkeiten sind nicht so weit ausgereift, wie wir Sie bereits für E-Klausuren an der HWR Berlin einsetzen. Für uns wäre dies ein technischer Rückschritt.

Da sich zwischenzeitlich neue E-Prüfungskapazitäten am Campus Lichtenberg ergeben haben, sind nun auch die Raumkapazitäten beider Einrichtungen gleichwertig.

Auf Grund des geringen Anteils an Vorteilen, wird das Vorhaben nicht weiter verfolgt. Als besonders angenehm empfanden wir die nette, zuvorkommende und sehr hilfsbereite Zusammenarbeit mit den Kollegen der HU Berlin. 

Nebenstehend sind Für und Wider der Erprobung in einer Infografik bzw. ausformuliert zusammenfassend dargestellt.

 

Bildquelle:  eigenes Bild

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