Am 19. und 20. Juni besuchte ich die LearningWorld 2008. Vieles war interessant, z.T. ergaben sich nette Gespräche und somit erste Kontakte zu den E-Learning-Profis anderer Hochschulen. Als roter Faden zog sich Themen wie „Peer Education“, „Communitybildung“ und „The wisdom of crowds“ und „Wikinomics Boom“ durch alle Vorträge.
Unternehmen und Hochschulen die vom erfolgreichen Auf- und Ausbau ihres E-Learningbereiches berichteten, betonten vor allem wieder die Bedeutung folgender Punkte:
– die Notwendigkeit der einfachen Bedienbarkeit eines komplexen Angebotes („simplexity“, „Single-User-Login“, „…immer die einfachste Alternative“),
– die Wichtigkeit einer fundierten Planung („start low – but consistent“)
– die Dynamik, die sich durch die Einbindung aller Interessierten entwickeln kann und insbesondere dabei die Nutzung informeller Netzwerke.
Bildungspolitisch scheint die Vernetzung auf Bundes- und Landesebene und die Contentbereitstellung für den Schulbereich gewünscht – und daher besonders förderfähig – zu sein.
Noch sehr strittig ist der Punkt des mobilen Lernens. In einem Vortrag als „Mega-Trend Ubiquitous Learning“ hoch gelobt, bezweifelten andere Vortragende ob der zusätzliche Produktionsaufwand jemals im Verhältnis zur Nützlichkeit stehen wird.
Besonders interessant fand ich die Vorstellung von Forschungsprototypen aus dem Hochschulbereich. Leider wurden ausgerechnet diese acht Vorträge von geplanten zehn auf sieben Minuten gekürzt, wodurch die Qualität der Präsentationen unnötig litt.
Unabhängig voneinander arbeiten z.B. die Universität Freiburg und die Universität Münster an Angeboten zur gemeinsamen Aufbereitung von Vorlesungsmaterial. Mit dem electures-wiki lassen sich Podcast, Screenshots und andere Materialien aktiv als Diskussionsgrundlage einbinden. Das so generierte gemeinsame Skript dürfte keine Fragen offen lassen. Auch bei der Universität Münster (Zugang nur mit Passwort möglich) geht es um das gemeinsame Anreichern und Strukturieren von Vorlesungsmaterial. Ein weiterer Pluspunkt ist ein integriertes Karteikartensystem bei dem die erzeugten Fragen sich zur Lernwiederholung anbieten.
Diese Themendopplung ist m.E. ein deutliches Zeichen für die wachsende Bedeutung von gemeinsam lerngerecht aufbereiteten Skripten.
Sehr unterhaltsam war der Vortrag von Teut Weidemann zur Thematik der Serious Games. Er beschrieb sehr anschaulich die Hürden (unterschätzte Produktionszeiten, Kostenexplosion, Kommunikationsschwierigkeiten zwischen Entwicklern und Kunden, …) die ein allzu breites Angebot von maßgeschneiderten Lernspielentwicklungen wohl noch eine Weile verhindern werden.
Insgesamt gab es mir etwas zuviel (Eigen)werbung. Und das häufige Voten war nur eine nette Spielerei – die Auswertung ist nicht sehr aussagefähig, da man gleichzeitig mehrere Pads bedienen konnte.
Abschließend noch Links zu den vorgestellten sehenswerten Internetseiten:
Ein gutes Beispiel für sinnvolle Mashups ist der WebTourCreator auf, der es Lehrern ermöglicht auf beliebigen Internetseiten Aufgabenstellungen und Fragen zur Beantwortung einzubinden.
Ein prämiertes Podcast der Uni Paderborn zum Thema Medienkompetenz ist der Beitrag „Playing PowerON und PowerOff = Medienkompetenz?“
Kostenlose Sprachpartnerschaften findet man unter bei italki.
Nicht ganz zum Thema Bildung passt die Winelibary von Gary Vaynerchuk. Das Angebot ist aber ein gute Beispiel dafür wie trotz schlechter Aufnahmetechnik Interesse gebunden werden kann, und wie sich durch ein Podcast als Aufhänger die Marketingstrategie zum wirtschaftlichen Erfolg führen läst.
Wer nähere Informationen über die Veranstaltung oder einzelne Vorträge wünscht kann sich gern bei mir melden (SusanneMeyHome@hotmail.de)
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