EduCamp Workshop “Anwendungsszenarien für die Nutzung von Online-Kollaborationstools”

21 Sep., 2012

Zum besonderen Reiz des EduCamp-Workshop Formats gehört die anfängliche Offenheit der Thematik. Da sich die Vorträge am ersten Tag der eLearning-Tagung der HWR Berlin vorrangig mit eLearning-Tools und deren kollaborativen Einsatz auseinander setzten, stellten sich die Teilnehmer des Workshops die Frage, was vor allem die Tools Etherpad (inkl. Derivate wie TitanPad), Google Docs und Wiki’s […]

Zum besonderen Reiz des EduCamp-Workshop Formats gehört die anfängliche Offenheit der Thematik. Da sich die Vorträge am ersten Tag der eLearning-Tagung der HWR Berlin vorrangig mit eLearning-Tools und deren kollaborativen Einsatz auseinander setzten, stellten sich die Teilnehmer des Workshops die Frage, was vor allem die Tools Etherpad (inkl. Derivate wie TitanPad), Google Docs und Wiki’s ausmacht, in welchem Kontext sie jeweils am Besten einsetzbar sind und wie konkrete Anwendungszenarios aussehen können.

Das Ergebnis war zunächst eine tabellarische Darstellung der Besonderheiten, Vor- und Nachteile der Tools:

Tool Vorteile Nachteile
Etherpad
  • Datenschutz durch Möglichkeit der Installation auf eigenem Server
  • Anmeldefreiheit
  • Lizenz (OpenSource / Apache)
  • Extreme Synchronizität
  • Sehr eingeschränkte Formatierungsmöglichkeiten
  • “Verfallsdatum”
  • Kaum Möglichkeiten zur Zugriffsbeschränkung
Google Docs (Google Drive)
  • Hohe Usability
  • Funktionsumfang
  • Im-/Export
  • Alles aus einer Hand (Google)
  • Möglichkeiten zu Zugriffsbeschränkung
  • Synchron wie asynchron sehr gut nutzbar
  • Datenschutz (Google)
Wikis
  • Unterstützung bei asynchroner Zusammenarbeit und Datensammlung
  • Vielfältige Möglichkeiten zur Sortierung und Kategorisierung von Daten
  • Vergleichsweise schlechte Usability
  • Je nach Installation “Coding” notwendig


Im nächsten Schritt und ausgehend von der vorangegangenen Analyse entwickelten die Teilnehmer konkrete Anwendungsszenarios.

Ergebnis war, dass für die Nutzung der Tools für die Zusammenarbeit, im Speziellen von Studenten im Rahmen von Lehrveranstaltungen an Hochschule, die Nutzungsdauer der Tools ein wichtiges Kriterium für die Auswahl darstellt.

Die entwickelten Szenarien sind daher im folgenden gegliedert in eine mittlere, kurze und lange Nutzungsdauer:

KURZ MITTEL LANG
ONLINE-MEETING / -KOMMUNIKATION OFFICE-ANWENDUNG / DOKUMENTEN BEARBEITUNG VERNETZTE DOKUMENTATION / WISSENSDATENBANK
Tool:
Etherpad + SkypeVorteile:
  • Weit verbreitet (Skype)
  • Einfach
  • Schnelle, unkomplizierte Anmeldung (Etherpad)
  • Inhalte sofort verfügbar

Besonderheiten Szenario:

  • Sehr schneller “Kaltstart” möglich
  • Viele (mind. bis 12) Teilnehmer denkbar
  • Synchronität
  • Direktes Ergebnis
  • Dokumentation der Mitwirkung (farbliche Hervorhebung der Teilnehmer)

Tool:
GoogleDocs oder z.B. SoHo Office, eventuell + SkypeVorteile:

  • Kostenlose Nutzung
  • Hohe Usability
  • Historie der Änderungen
  • Formatierungsmöglichkeiten

Besonderheiten Szenario:

  • Gemeinsame Arbeit an “Dokumenten”
  • Zugriffsbeschränkung und -kontrolle möglich und notwendig
  • Synchrone wie asynchrone Arbeit

Tool:
WikisVorteile:

  • Speicherung und Verwaltung umfangreicher Datenbestände
  • Archivierung und Suche
  • Versionierung von Wissensständen
  • Strukturierte Datenbank

Besonderheiten Szenario:

  • Wissenssammlung und Dokumentation
  • Zugriffsrechte
  • Asynchrone Zusammenarbeit


Als abschließende Handlungsempfehlung stellten die Teilnehmer des Workshops fest, dass Vorschriften zur Nutzung bestimmter Tools nur dann Sinn machen, wenn nicht das Ergebnis entscheidend ist, sondern über die Verwendung von Tools und Nutzungsprozessen etwas gelernt werden soll. Ansonsten ist eine Hilfstellung zur Auswahl von passenden Instrumenten zwar sinnvoll, nicht aber die Einschränkung von kreativen Lösungswegen.

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