Im Internet wimmelt es mittlerweile nur so von Video-Bearbeitungsprogrammen. Auch hier scheint es, wie bei vielen anderen Technologien, keine Preisgrenze nach oben zu geben. Während Camtasia für Studenten insgesamt einmalig 198,74€ kostet (Was noch ziemlich teuer für einen Studenten ist. Ich schätze, dass wenige knapp 200€ für ein Video-bearbeitungsprogramm übrig haben), gibt es viele kostengünstigere und sogar kostenlose Video-Bearbeitungsprogramme, die ähnliche Funktionen versprechen. Doch genügen sie wirklich den Anforderungen und bieten damit eine Alternative zum verhältnismäßig teuren Camtasia?
Letzten Montag durfte ich an einem 4-stündigen Camtasia-Workshop teilnehmen, der Aufschluss über alle Funktionalitäten geben sollte. Dabei stellte sich heraus, dass das Camtasia Studio so benutzerfreundlich ist, dass ein Workshop kaum nötig gewesen wäre. Die meisten Funktionalitäten erklärten sich praktisch von selbst.
Mit Camtasia kann in einem ersten Schritt der Bildschirm ganz oder teilweise aufgenommen werden sowie es normalerweise gute Screen Recorder erlauben. Ein Feature erlaubt es, sich dabei gleichzeitig beim Erklären zu filmen. Auch eine Präsentation kann im Präsentationsmodus aufgenommen werden.
Ist schon ein Video vorhanden (für Dozenten: z.B. eine Aufnahme Ihrer Vorlesung), kann dies in das Camtasia Studio importiert werden.
In einem zweiten Schritt kann eine Audiospur aufgenommen und über das Video gelegt werden.
Im letzten Schritt kann das Video beliebig bearbeitet werden. Hier sind praktisch keine Grenzen gesetzt. Jedenfalls sind mir [als angehender Profi 😉 ] keine Features aufgefallen, die mir gefehlt hätten.
Aus einer Bibliothek, die zur Verfügung gestellt wird, kann einem Video eine Reihe von Hintergrundmusik, Vor- und Abspann oder sogenannte Callouts hinzugefügt werden. Eine besondere Funktion ist die Bild-im-Bild-Funktion, welche erlaubt, ein zweites Video gleichzeitig im Video mit abzuspielen.
Im folgenden, mit Camtasia produzierten Video, möchte ich euch einen kurzen Einblick in diese Features geben:
Auf meiner Suche nach vergleichbarer Software habe ich schnell festgestellt, dass es zwar ein großes Spektrum an Video-Editoren gibt, aber je mehr Anforderungen hinzukommen, desto kleiner die Auswahl an Software wird.
Ich möchte euch eine Alternative aufzeigen, mit der zumindest annähernd gute Videos zu Stande kommen, ohne Profi sein zu müssen oder viel Geld auszugeben.
Die Alternative besteht aus einem Mix aus einem Screen Recorder, in meinem Fall der „Microsoft Expression Encoder 4 Screen Capture“ und dem Videobearbeitungsprogramm „shotcut“.
Shotcut sieht Camtasia auf den ersten Blick sehr ähnlich, jedoch wird schnell klar, dass die Benutzerfreundlichkeit bei shotcut nicht so ausgeprägt ist wie bei Camtasia. Man muss sich hier also etwas durchprobieren oder das ein oder andere Tutorial dazu ansehen.
Ist die Erfahrung aber erstmal vorhanden, dann sollte einem schönen Video nichts im Wege stehen. Außer der Callouts, der Quizfunktion und der verhältnismäßig großen Bibliothek, verfügt shotcut über ähnliche Funktionen wie Camtasia.
Wie bereits im Camtasia-Video erwähnt, kann man ein Quiz allerdings auch mit zaption.com in ein Video einfügen.
Auch wenn von vorne herein klar war, dass Camtasia eine Legitimation haben muss, einen so hohen Preis für ihre Software verlangen zu können und ich wirklich überzeugt von der Software bin, bin ich doch froh, eine annehmbare Alternative gefunden zu haben. Wäre ich keine Studentin und würde regelmäßig Lehrvideos erstellen wollen, dann würde ich nicht lange zögern Camtasia zu kaufen. So ist die Software in meinen Augen allerdings viel zu teuer und lohnt sich für mich nicht. Auch für viele Dozenten wird der Preis und eventuell auch der Aufwand zu hoch liegen.
An dieser Stelle ist ein herzlicher Dank beim BlendIT-Team, allen Engagierten unserer Hochschule und Interessierten, die beim Camtasia-Workshop waren, angebracht. Denn, was ich wirklich aus dem Workshop mitgenommen habe, ist die Hoffnung, dass uns zukünftig mehr Lehrvideos erwarten dürften. 🙂
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