Online Prüfen – Klippen die umschifft werden müssen

5 Jul., 2008

Nachdem Elearning seit einiger Zeit an vielen Hochschulen nicht nur Trendwort ist, sondern tatsächlich praktische Umsetzungen nach sich zog, wurden die oft propagierten Vorteile, die dieses mit sich bringen sollte näher beleuchtet. Oft wurde die Onlineprüfung, wegen ihrer leichten Zugänglichkeit für Teilnehmende und dem geringen Korrekturaufwand für Korrektoren, gelobt. Nun zeigen sich natürlich auch Stolperfallen, […]

Nachdem Elearning seit einiger Zeit an vielen Hochschulen nicht nur Trendwort ist, sondern tatsächlich praktische Umsetzungen nach sich zog, wurden die oft propagierten Vorteile, die dieses mit sich bringen sollte näher beleuchtet. Oft wurde die Onlineprüfung, wegen ihrer leichten Zugänglichkeit für Teilnehmende und dem geringen Korrekturaufwand für Korrektoren, gelobt. Nun zeigen sich natürlich auch Stolperfallen, Dilbert wusste das übrigens schon 2006!

Möchte man nämlich den Vorteil der hohen Erreichbarkeit nicht verlieren indem man die Prüflinge zur Onlineprüfung in einen Raum an Computer setzt, sondern tatsächlich diese Prüfung auch Weltweit online verfügbar halten will, muss man sich intensiv mit der Identitätsbestätigung beschäftigen. Kann die reine Bestätigung noch relativ sicher erfolgen (Daumenabdrucksensoren, Passwörter), so ist eine Überwachung des Prüfungsortes natürlich nicht ohne weiteres möglich, so dass Hilfe von Dritten nicht ausgeschlossen werden kann. Auch sind typische Prüfungsregeln, wie das Verbot von mitgebrachten Quellen, nicht durchzusetzen.

Oft scheitert aber der Gedanke an eine Onlineprüfung schon an der lokalen Prüfungsordnung, da diese so etwas in den meisten Fällen gar nicht vorsieht. Eine Änderung dieser Prüfungsordnungen ist meist mit erheblichem Aufwand verbunden, so das Pilotprojekte schwer anlaufen.

Sogar wenn diese Probleme geklärt sind, gilt es ein Problem zu lösen welches didaktischer Natur ist. So bietet sich die klassische Prüfung im Klausurstil eher nicht für Onlineprüfungen an, wie weiter oben beschrieben und es muss auch die Frage gestattet sein, ob diese überhaupt noch sinnvoll ist. Wer würde allen ernstes davon ausgehen, dass Absolventen in ihrem späteren Berufsleben nicht jederzeit auf Quellen aus dem Internet zurückgreifen können oder sich Hilfe zu aktuellen Problemen über Communitynetzwerke holen können? Ist es wirklich sinnvoll, Einzelkämpfer auszubilden in einer Welt, deren globale Vernetzung jeden Tag zunimmt und mit ihr der Informationsfluss?

Diesen Fragen würde ein Projekt – und Gruppenbasiertes Prüfungsmodell gerecht werden, welches wiederum perfekt über Elearningplattformen realisiert werden kann, so stünde auch globalen Studiengängen wie sie bereits in Ansätzen praktiziert werden, nichts mehr im Weg.

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