Ganz einfach ist dieses Aufgabentyp nicht. Weder in der Einrichtung, noch in der Anwendung. Allerdings bietet die Aktivität auch sehr viele Vorteile, wie z. B.:
- Eine aktive Beteiligung aller Lernenden
- Ein Feedback, dass verschiedene Perspektiven und Erfahrungen einbindet
- Eine Übung im kritischen Denken entwickeln und in der Begründung von Argumenten.
- Ein Wechselspiel von Fremd- und Selbstreflexion und die Verbesserung der eigenen Arbeit
- Eine ausgewogene und gerechtere Bewertung durch unterschiedliche Perspektiven.
Außerdem bietet es sich gerade in Zeiten der wachsenden KI-Anwendungen an, den Entstehungsprozess von Arbeiten mit zu bewerten und Punkte auf die angemessene Auseinandersetzung mit fremden Texten zu geben.
Die gegenseitige Beurteilung ist ein mehrstufiger Aufgabentyp:
Einreichung
Die Studierenden reichen einen Text oder eine Datei ein.
Kriterien
Lehrende geben in festgelegten Beurteilungsbogen mehrere Kriterien für eine Beurteilung der eingereichten Arbeiten vor.
Beurteilung
Die Studierenden beurteilen und Bewerten die Einreichungen Ihrer Mitstudierenden. Das sollte möglichst anonym erfolgen.
Außerdem können die Lehrenden eine eigene Bewertung vornehmen und diese – nach Wunsch – höher gewichten, als die Bewertungen untereinander.
Abgleich
Das System gleicht ab, wie weit die einzelnen Beurteilungen vom Mittelwert abweichen und vergibt Punkte für eine möglichst geringe Abweichung.
Bewertung
Aus den Punkten für die Bewertung der eigenen Einreichungen und der Beurteilung der anderen Studierenden wird eine Gesamtpunktzahl ermittelt.
Wie genau richtet man die gegenseitge Beurteilung ein?
Als erstes schalten wir die Bearbeitung im Moodlekurs ein und wählen die Aktivität „Gegenseitige Beurteilung“
Geben Sie der Aktivität einen Namen und eine Beschreibung. Bei den Punkteeinstellungen legen Sie fest, wie die Teilnehmenden die Einreichungen beurteilen. Ein Klick auf das Fragezeichen hinter „Bewertungsstrategie“ zeigt Ihnen die einzelnen Möglichkeiten an; Wir empfehlen die „Aufsummierte Bewertung“, die anhand von festgelegten Kriterien die eingereichten Arbeiten mit Punkten und Kommentaren bewertet. Außerdem können Sie hier Bestehensgrenzen festlegen.
Beachten Sie, dass Sie die Punktestrategie nicht mehr ändern können, sobald Sie in der Einreichungsphase der Aktivität sind.
Wir empfehlen außerdem eine Beispieleinreichung mit Referenzbeurteilung auszuwählen.
Nach dem Abspeichern öffnet sich die Aktivität in der „Vorbereitungsphase“.
Dabei wird angezeigt, welche Schritte schon abgeschlossen sind (grüner Haken) und was als nächstes zu tun ist (rotes Kreuz >>> zwingend erforderlich).
Als Anleitungen für die Einreichung geben Sie z.B. Informationen zur Aufgabenstellung, Art und Umfang der erwarteten Lösung, Anzahl und Größe der Dateien, die eingereicht werden können usw.
Sie haben die Möglichkeit, die erlaubten Dateitypen z. B. auf „pdf“ zu beschränken.
Beim Beurteilungsbogen können Sie z.B. folgende Kriterien eintragen:
- Gesamteindruck (Seitengestaltung, Visualisierung, Lesbarkeit)
- Klarheit und Struktur (Begründung der Themenauswahl, Zielformulierung, Vollständigkeit)
- Inhaltliche Korrektheit
- Kreativität und Originalität
- Argumentation (Kohärenz und Kohäsion)
- Relevanz
- Umfang und Detailtiefe
- Zusammenfassung (Prägnanz, Schlussfolgerung)?
- Quellen.
Bei der Beispieleinreichung könnte man z. B. die Aufgabenstellung einer KI geben und die Arbeit (entsprechend gekennzeichnet) dann bespielhaft beurteilen. Alternativ bietet es sich in Zeiten der wachsenden KI-Anwendungen an, den Entstehungsprozess von Arbeiten mit zu bewerten und Punkte auf die angemessene Auseinandersetzung mit fremden Texten zu geben.
Anschliessend können Sie zur Einreichungsphase wechseln.
Einreichungsphase
Klare Anleitungen und Hinweise zur Durchführung der Beurteilung fördern eine effektive und konstruktive Beurteilung. Weisen Sie z. B. darauf hin, dass gutes Feedback sowohl positive Aspekte als auch konstruktive Kritik enthält, die möglichst konkret, detailliert und sachlich sein sollte.
Bitten Sie die Studierenden, Vorschläge zur Verbesserung der Arbeit zu machen, falls sie Schwachstellen identifizieren.
Betonen Sie die Wichtigkeit einer fairen und objektiven Beurteilung und dass persönliche Vorurteile vermieden werden sollten.
Unter Einreichungen zuordnen legen Sie fest, wer wen beurteilt.
Sie können dabei zwischen:
- Manueller Zuordnung
- Zufälliger Zuordnung und
- Zeitgesteuerter Aufteilung
wählen.
Wir empfehlen, den letzten Punkt mit der zusätzlichen Auswahl „Am Ende der Abgabephase Aufteilung der Einreichungen automatisch durchführen“ zu kombinieren. Dabei können Sie die Anzahl der Beurteilungsaufträge pro Beurteiler oder pro Einreichung frei wählen.
Klicken Sie abschließend auf den Button Änderungen speichern.
Wenn die Einreichungsphase abgeschlossen ist, können Sie die Beurteilungsphase freischalten, indem Sie zur nächsten Phase wechseln. Eine automatische Umschaltung zu einem gewählten Zeitpunkt ist über die Einstellungen möglich.
Jetzt beurteilen die Teilnehmenden die Arbeiten der anderen Studierenden, die ihnen zur Bewertung zugewiesen wurden.
Auch Sie als Lehrende können/ sollten eine Bewertung abgeben und können diese dann als letzer Schritt stärker gewichten.
Um in die Bewertungsphase zu gelangen, klicken Sie bitte nach Beurteilungsende auf „Zur nächsten Phase wechseln“. Hier wird die Gesamtbewertung für die einzelnen Kursteilnehmenden ermittelt. Diese Gesamtbewertung setzt sich zusammen aus der Bewertung für die eingereichte Arbeit (Teilleistung „Einreichung“) und der Bewertung ihrer Beurteilungen der Arbeiten anderer (Teilleistung „Beurteilung“).
Nun wir die Gesamtbewertung ermittelt. Diese setzt sich aus der Bewertung für die eingereichte Arbeit der Beurteilungen der Arbeiten anderer zusammen. Durch die Gewichtung Ihrer eigenen Bewertung verhindern Sie ggf. Absprachen. Die Teilnehmer können in dieser Phase noch nichts sehen. Sie haben die Möglichkeit die Punkte für die Beurteilung (nicht für die Einreichung) bei den Teilnehmern manuell zu überschreiben. Sie können auch zur Beurteilungsphase wechseln – dann müssen Sie die Bewertungen ggf. neu berechnen.
Mit dem Wechsel zur letzten Phase „Geschlossen“ wird die Bewertungsphase abgeschlossen und jedem Studierenden wird Bewertung und Feedback übermittelt.
Abschliessend die Stimme eines HWR-Lehrenden:
„Durch die Corona-Pandemie wurde ich, wie alle Anderen, nolens volens in ganz neue technische Spären katapultiert. Neben der Möglichkeit, Online-Vorlesungen durchzuführen, stachen mir insbesondere zwei Moodle-basierte Tools ins Auge, die ich bis heute gerne nutze: Zum Einen die Durchführung von E-Klausuren – insbesondere in den technisch dafür hervorragend ausgestatteten Räumlichkeiten am Campus Schöneberg. Zum Anderen das Tool „Gegenseitiges Beurteilen“, das Studierenden bei der Entwicklung von Exposés oder Studienarbeiten eine wertvolle Hilfestellung bietet: Die Studierenden haben nach dem Hochladen des eigenen Entwurfs die Möglichkeit, nach dem Randomverfahren ausgewählte andere Arbeiten nach zuvor festgelegten Kriterien anonym zu bewerten. Außerdem können konstruktive Verbesserungsvorschläge unterbreitet werden. Das Feedback in Form der anonymen Bewertungen wird regelmäßig mit höchster Anspannung erwartet – und bietet den Studierenden die Gelegenheit, ihre Arbeit über 2 oder 3 Runden hinweg kontinuierlich zu optimieren. In aller Regel lässt sich, über die Runden hinweg, auch eine kontinuierliche Verbesserung der Bewertungen feststellen. Das Ergebnis lässt das Gros der Studierenden meiner Erfahrung nach mit Stolz auf ihren Lernfortschritt blicken.“
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