Moderne Lehre ist heute ohne E-Learning, also den Einsatz digitaler Medien in Lehr-, Lern- und Prüfungssituationen undenkbar. Vor diesem Hintergrund veranstalteten das E-Learning-Zentrum der HWR Berlin und die Polizei Berlin am 21./22.9.2017 eine Fachtagung zum Thema Blended Learning im Polizeistudium.
Derzeit erproben die Polizeiakademien und Hochschulen wie „Blended Learning als zukunftsweisender und integraler Bestandteil des Polizeistudiums“ (so lautet der vollständige Titel der Tagung) in die Lehre einfließen kann. Zahlreiche Lehrende und Verantwortliche aus der polizeilichen Aus- und Fortbildung und dem polizeilichen Studium, ebenso wie am Thema Interessierte aus anderen Institutionen, waren der Einladung gefolgt.
Der Präsident der HWR Berlin, Prof. Dr. Andreas Zaby, eröffnete die Tagung und wies auf die Aktualität des Themas hin. Wegen des großen Nachwuchsbedarfes der Polizei müssten nicht nur in Berlin, sondern bundesweit die Einstellungszahlen kontinuierlich erhöht werden. Blended Learning könne dabei eine Methode sein, den Aufwuchs zu bewältigen. Dass das Thema insbesondere an der HWR Berlin keine Zukunftsmusik sei und bereits aktiv gelebt und umgesetzt werde, zeige die Gründung des E-Learning Kompetenzzentrums (ELZ) in diesem Jahr, erläuterte Zaby.
Den Gästen wurden im Rahmen der Tagung Ziele und Vorhaben des E-Learning-Teams vorgestellt. Neben einigen theoretischen Grundlagen präsentierten erfahrene Referent/innen am ersten Tag ihre erfolgreichen E-Learning-Projekte. Prof. Dr. Marcus Birkenkrahe stellte seinen Onlinekurs zum Thema „Research Methods“ (Forschungsmethoden) vor. Prof. Dr. Birgitta Sticher und Prof. Dr. Tanja Hollmann zeigten diverse Beispiele aus der Lehre im Bachelorstudiengang Gehobener Polizeivollzugsdienst. Stefanie Quade hielt ein Plädoyer für Blended Learning und ermunterte die Teilnehmer/innen: „Blended Learning macht einfach Spaß! Die Studierenden erhalten das Beste aus zwei Welten!“ Außerdem wurde den Tagungsteilnehmer/innen ein Einblick in die E-Learning-Aktivitäten im Land Niedersachsen und der Polizeiakademie Berlin geboten.
Der zweite Tag bot durch die Teilnahme an verschiedenen Workshops die Möglichkeit zum fachlichen Austausch und zum Mitmachen. So konnten die Teilnehmer/innen beispielsweise im Workshop „Kollaboratives Arbeiten mit Studierenden“ die zuvor vorgestellten Online Collaboration Werkzeuge direkt ausprobieren. Die Teilnehmer/innen des Workshops „Einsatz von audiovisuellen Medien“ drehten mit relativ einfachen Mitteln Lehr- und Erklär-Videos.
Im Ergebnis hat die Tagung die Möglichkeiten, Chancen und Grenzen digitaler Lehr- und Lernangebote aufgezeigt und einen bundesweiten Diskussionsprozess angestoßen. Darüber hinaus sind erste Ideen für Kooperationsprojekte der verschiedenen Polizeibehörden, Polizeiakademien und Hochschulen entstanden. Diese Ideen gilt es nun in die Tat umzusetzen.
Doreen Häsner, Fachbereich 5 & Katja Drasdo, E-Learning Zentrum
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