Im Kurs Betriebliche Informationssysteme bei Frau Prof. Dr. Heike Wiesner erstellen Studierende eigene Lerneinheiten zu verschiedenen Themen. Die Studierende Michéle Teschmer berichtet in einem Gastbeitrag von ihren Erfahrungen.
Das erste Mal eine interaktive Hausarbeit und das in Form einer Lerneinheit schreiben, und das auch noch auf Moodle (Kurs ist Zugriffs-beschränkt)! Viel Arbeit haben wir hineingesteckt, jeder Tag verging mit fleißiger Ausarbeitung, Ideen Fortführung und Einarbeitung von Verbesserungen und Veränderungen. E-Learning einmal ganz anders! Dank der Nutzung von Moodle haben wir viele neue Eindrücke und Ideen gewonnen, neue Ideen interaktiv umzusetzen und auch schwierige Passagen leicht zu überwinden. Allerdings waren dafür auch viele regelmäßige Gruppentreffen und ein reger Kontakt in einer Handy Chat App notwendig, um Ideen, Fragen, Änderungswünsche, Verbesserungen und Unklarheiten zu besprechen und einzuarbeiten.
Doch wie sind wir dabei vorgegangen ohne vorheriger Erfahrung mit dem Aufbau einer Lernumgebung?
Zu aller erst suchten wir uns das Thema Mass Customization dafür aus, was recht schnell gefunden war, in der Vorlesung Betriebliche Informationssysteme bei Frau Wiesner wurden wir auf die Tools und Tücken von Moodle vorbereitet und eingearbeitet. Das verschaffte uns einen guten Überblick. Das regelmäßige selbständige Nutzen und Ausprobieren von Moodle verhalf uns immer mehr in die Thematik einzuarbeiten und Moodle aktiv dabei zu nutzen. Das verschaffte uns eine Konzipierung einer umfangreichen und aktuellen Lerneinheit über die Thematik Mass Customization mit der Leitfrage: Mit welchen Faktoren beeinflusst Mass Customization das moderne Kaufverhalten des Kunden?
Uns war von Anfang an bewusst, dass wir sie so interaktiv und interessant wie möglich gestalten wollten und Moodle voll ausreizen wollten. Als Willkommensseite zu der Lerneinheit baute ich eine HtmL Seite zusammen, allerdings war da die Schwierigkeit diese auf Moodle hochzuladen, also musste ich sie als Bild umfunktionieren. Besonders bei dem Design lag die Schwierigkeit, da wir keine Designsoftware nutzen konnten und keine Designprofis waren. Also mussten wir uns etwas einfallen lassen. Deshalb haben wir viele Videos, Bilder und viele Verlinkungen zu anderen Websites und zu einem eigenen Glossar hinzugefügt, um es interessanter zu gestalten. Des Weiteren erstellten wir Lernkapitelvorschauen zu jeglichen Kapiteln und dessen Unterkapiteln und rundeten jedes Kapitel mit einem Test/Quiz, einer Lernkartei, einer Recherche oder Essay Aufgabe für den/die Teilnehmer/in ab, um das erlangte Wissen bestens zu festigen, zudem haben wir ein Wiki und ein Nachrichtenforum, alles dank Moodle erstellen können. Am Ende der Lerneinheit konnte der/die Teilnehmer/in sogar ein von uns selbst designtes Zertifikat erhalten und an unserer Mass Customization Umfrage teilnehmen, um festzustellen ob das Kaufverhalten des/der Teilnehmers/in im Trend liegt.
Doch nun mehr zu der Thematik Mass Customization! Was steckt hinter dem Begriff eigentlich? Mass Customzation ist ein Produktionskonzept, welches für kundenindividuelle Massenproduktion steht und dazu dient, die vielfältigen Bedürfnisse jedes einzelnen Nachfragers von Produkten, zu erschwinglichen Preisen, die einer massenhaften Fertigung von Standardgütern gleichen, anzusprechen. Mass Customization zeigt einen wachsenden Trend an, von dem besonders die junge Generation profitiert, da diese besonders durch soziale Netzwerke zum Kauf angeregt wird. Grund dafür ist vor allem unser innerer Wunsch nach Individualität und Selbstverwirklichung, deshalb suchen wir nach anderen Produkten: Produkte die einzigartig sind und unsere Persönlichkeit wiederspiegeln! Laut einem entworfenen Fragebogen von Sozialpsychologen aus den 1970er Jahren liege „Need for uniqueness,“ also „das Bedürfnis nach Einzigartigkeit“ an oberster Stelle. Das menschliche Bedürfnis könne man sogar nach Abwechslung und Neuheit mit dem Wunsch zu überleben, gleichsetzen.
Während unserer Recherchearbeit haben wir viele verrückte individualisierte Produktbeispiele von Mass Customzation herausgefunden: So bevorzugen die einen Kunden das sogenannte persönlich abgestimmte „Emotional Banking“, andere bevorzugen einen individualisierten Computer, ein selbst designtes Möbelstück, ein selbst zusammengestelltes Parfüm oder Shampoo und noch andere Kunden bevorzugen individualisierte Medizinprodukte und Hörgeräte.
Coca Cola entwickelt momentan sogar einen ersten Drink-Individualisier. Ganz exotisch und neu hingegen klingt das „Designerbaby nach Bauplan,“ was sich Paare in den USA für 140.000 Dollar mithilfe von Katalogen und Videos im Labor züchten und von Leihmüttern austragen lassen können. Dabei können sich die Paare ihre Eizellenspenderinnen anhand ihrer Begabung, Augen-und Haarfarbe und Ausbildung aussuchen.
Durch unsere intensive Auseinandersetzung konnten wir schließlich feststellen, dass Mass Customization mit gewissen Faktoren das moderne Kaufverhalten des Kunden beeinflusst:
– Einfache Prozessabwicklung
– Variantenvielfalt
– Verschiedene Konzeptionen
Die einfache Prozessabwicklung ist eine der wichtigsten Faktoren von Mass Customization, da durch ihre Leichtigkeit und verschiedenen, digitalen Tools, der Kunde zum Co-Designer animiert wird und am Herstellungsprozess aktiv teilnimmt, um sein Produkt nach seinen eigenen Vorstellungen erschaffen zu können. So begegnen die Unternehmen dem Trend zur Globalisierung und Individualisierung mit der Erhöhung der Variantenvielfalt, wodurch die Auswahlmöglichkeit für den Kunden erweitert wird, dies zeichnet sich als zweiter Erfolgsfaktor aus. Emotionalisierung ist der dritte Erfolgsfaktor für Mass Costumization, da es in dem Kunden positive Emotionen wie Stolz, intellektuelle Stimulation, Anerkennung und Produktzufriedenheit erweckt, wodurch die Kundenloyalität und Zahlungsbereitschaft erweckt wird. Durch die unterschiedlichen Konzeptionen, die sich in Hard- und Soft Customization unterscheiden, spricht Mass Customization eine breite Kundenschicht an. Durch die Individualisierung während oder nach dem Produktionsprozess können die Bedürfnisse der Kunden ganz individuell gesättigt werden.
Die individualisierten Produkte verschaffen dem Konsumenten, das vermeintliche Gefühl ein besonderes, individuell abgestimmtes Produkt und gleichzeitig dessen Gestaltungsprozess zu erwerben. Der Kunde hat also durch die kundenindividuelle Massenproduktion eine Möglichkeit der Selbstdarstellung. Individualisierungsnutzen steht deshalb im Mittelpunkt. Zudem lässt sich beweisen, dass Mass Customization immer beliebter wird und zu den Konsumententrends wie nachhaltiger Konsum, Digitalisierung oder Individualisierung definitiv hinzugezählt werden kann. Von diesen Konsumententrends wird Mass Customization auch stark beeinflusst, weswegen es einen wachsenden Trend aufzeigt.
Meiner Meinung nach ist das Potential hoch, Mass Customization könnte womöglich bald eines der meist genutzten Produktionskonzeptionen im weltweiten Handel sein! Deutschland ist bereits führender Mass Customization Anbieter vor allem bei der Mode-und Lebensmittelindividualisierung und wird Mass Customization bestimmt aufgrund des Technologiefortschrittes noch weiter voranbringen: Bestimmt können wir bald innerhalb Sekunden unser Produkt gestalten, herstellen und versenden lassen. Wir können also gespannt bleiben, was die Zukunft bringen mag!
Vielleicht konnte ich sie mit diesen Informationen ja dazu bewegen, selbst einmal Mass Customization an ihrem Lieblingsprodukt auszuprobieren und Ihr Interesse wecken, mehr darüber zu erfahren: Let´s be a Mass Customization expert!
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