Besser Lernen mit Lernkarteitools

17 Mrz, 2015

Machen wir uns nichts vor! Alle Studenten müssen lernen. Die wenigsten von ihnen wollen aber Lernen oder besser: haben Schwierigkeiten damit, sich zu motivieren. Die Frage lautet also: Wie kann man sie zum Lernen anregen? Wie macht man Lernen zu einer angenehmen Tätigkeit? Eine Möglichkeit sind Lernkarten. Lernkarten machen Lernen zu einem aktiven Prozess und […]
Study Tips - MeganLynnette Quelle: Flickr

Study Tips – MeganLynnette Quelle: Flickr

Machen wir uns nichts vor! Alle Studenten müssen lernen. Die wenigsten von ihnen wollen aber Lernen oder besser: haben Schwierigkeiten damit, sich zu motivieren. Die Frage lautet also: Wie kann man sie zum Lernen anregen? Wie macht man Lernen zu einer angenehmen Tätigkeit? Eine Möglichkeit sind Lernkarten. Lernkarten machen Lernen zu einem aktiven Prozess und sind eine einfache Lösung, den Lernenden mit dem Stoff zusammen zu bringen. Historisch gesehen, sind Lernkarteien eines der beliebtesten Tools in der Lehre gewesen. Daher gibt es auch im eLearning zahlreiche kostenlose Lernkartenwerkzeuge, die sich einem anbieten. In diesem Artikel werde ich Ihnen 3 dieser Lösungen vorstellen.

1. Quizlet

Quizlet ist eine funktional gestaltete Onlineapp, die dem Nutzer erlaubt, eigene Lernkarteien zu erstellen und vier unterschiedlich Modi bereitstellt, diese zu lernen.
Einmal via Facebook, Google+ oder mit Emailadresse angemeldet, hat man Zugriff auf 20 Millionen Kartenstapeln von anderen Usern. Natürlich kann man auch seine eigenen Sets (Stapel) erstellen. Zum Kennenlernen der Möglichkeiten ist jedoch der Einsatz bereits bestehender Karteikartensets empfehlenswert. So kann man unter „Flashcards“ durch die Karteikarten des Stapels blättern. Dabei werden wahlweise der Begriff oder die Definition oder beide auf einer Karte angezeigt. Über die Copy-Funktion lassen sich die Kartensets anderer Nutzer kopieren, um sie anschließend nach eigenen Wünschen anzupassen. Um die Karteikartensets in anderen Applikationen zu verwenden, gibt es eine eigene Exportfunktion. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, sich für die vier Lernmodi jeweils ein Embedcode zu erstellen, womit die Implementierung in Moodle oder ein Weblog ohne HTML-Kenntnisse möglich ist. Über die Apps für Android und IOS haben die Lernenden von überall Zugriff auf die Lernkarten und können sich das Lernen so freier einteilen. Alle diese Funktionen sind kostenlos verfügbar. Ein Nachteil ist jedoch, dass man als Free-User nur insgesamt 8 Klassen haben kann, was sich nur durch ein Upgrade von 15 $ beheben lässt.

2. Flashcard Machine

Im Gegensatz zu Quizlet ist Flashcard Machine komplett kostenlos und wirbt nur hier und da dafür, die Macher mit einer Spende zu unterstützen. Durch die Anmeldung hat man Zugriff auf alle Funktionen und kann so viele Stapel erstellen wie man will. Die Sets können nach Fachgebiet kategorisiert werden, was hilfreich ist, sollte man den Stapel für die Community verfügbar machen wollen. Des Weiteren ist es möglich, noch nicht registrierten Nutzern Zugriff auf die Karten zu ermöglichen. Hat man ein Set erstellt, kann man sich die Karten in einer Study Session ansehen und lernen. Zum Testen des gelernten Wissens gibt es die Möglichkeit, ein Quiz zum gewählten Stapel zu absolvieren.
Dennoch merkt man schnell, dass Flashcard Machine nicht die selbe Funktionalität bereitstellt wie Quizlet. So hat man durch die Einstellungen von Font, Farbe, Größe, Ausrichtung zwar mehr Kontrolle über das Erscheinungsbild jeder einzelnen Karte, die Embed-Funktion und viele andere Features aus Quizlet sucht man jedoch vergeblich.

3. StudyBlue

StudyBlue’s Hauptangebot ist, wie bei den anderen Seiten auch, das Erstellen, Teilen und Nutzen von Lernkarteien. Neben Lernkarten bietet StudyBlue dem Lernenden aber zusätzlich die Möglichkeit, eigene Notizen zum Beispiel aus Vorlesungen hochzuladen und diese wie in einer Cloud überall erreichbar zu haben. Die große Stärke von StudyBlue ist nämlich nicht die Internetseite, sondern die mobilen Android- und IOS-Apps. Die Apps bieten dieselbe Funktionalität wie die Webversion: Über das Suchfeld ist es einfach, nach Inhalten zu suchen und so auch Eindrücke von anderen Lernenden aufzunehmen. Natürlich kann man auch eigene Lernkarteien erstellen und diese dann für andere verfügbar machen.
Das Beste an den Mobile Apps ist jedoch, dass sie automatisch mit der Webseite synchronisiert werden. Dadurch wird alles was man einmal online gesucht, erstellt und gespeichert hat, von ganz alleine in seinem Smartphone abrufbar. Auch die hochgeladenen Notizen aus der Vorlesung sind so über die App immer mit dabei.

Abschließend bleibt zu sagen, dass Lernen nicht zwangsweise langweilig und anstrengend sein muss. Ob zuhause oder unterwegs mit diesen drei Tools ist es möglich Lernen zu einer anderen Erfahrung zu machen und dem Motivationstief zu entkommen. Vor allem die mobilen Apps können dabei hilfreich sein, da auch analoge Lernkarteien ja sowieso meist unterwegs genutzt werden.
Meiner Meinung nach muss man aber beachten, dass sich nicht jeder Stoff leicht in Karteikarten umsetzen lässt. Manche Fächer passen halt einfach besser zum Konzept der Zuordnung von Begriff zu Definition als andere. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass man vorher abwägen sollte, ob es sich lohnt die „Programmieren 1“-Vorlesung auf Karteikarten zu übertragen. 😉
Trotzdem sind und bleiben Karteikarten ein gutes Mittel, einen Einstieg zu finden und das Lernen zu strukturieren.

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