Deeper Learning umfasst ein neunen Gedanken zu herkömmlichen Lehrkonzepten, welches kritisches Denken, Problemlösen, Zusammenarbeit und selbstbestimmtes Lernen fördern soll (Definition nach William and Flora Hewlett Foundation). Im Vordergrund dieser Methode steht das bewusste verknüpfen der Lehrinhalte und der realen Welt. Studenten sollen bewusst erkennen, wie sich erworbene Fähigkeiten und neu erworbenes Wissen auf die reale Welt auswirkt, hierdurch sollen kognitive Lernprozesse aktiv gefördert werden.
Kernaspekte
Es soll vor allem Studenten darauf vorbereiten viel Wissen aufzunehmen. Sechs (Meta-)kompetenzen sollen beim Deeper Learning ausgebildet werden.
- Kerninhalte des Studiums absolvieren
- Kritisches und problemorientiertes denken
- Zusammenarbeit
- Effektive Kommunikation
- Lernen zu lernen
- Akademisches Mindset entwickeln
Weitere Infos: Deeper Learning Defined (April 2013), Hewlett.
Forschungen fanden heraus, dass das Gehirn am Besten funktioniert, wenn Informationen miteinander verbunden werden, sie in einer Beziehung zueinander stehen. Diese Verbindungen bestimmen, wie welche Informationen gespeichert werden. Je höher die Beziehung zueinander sind, desto wichtiger werden jene Infos bewertet. Dennoch wird ein Großteil verworfen.
Herkömmlich Unterrichtsmethoden erschweren es den Rezipienten die unzähligen Informationen zu behalten und vor allem zu verarbeiten. Effektiver seien Lehrmethoden, welche erfordern, dass Informationen wiederholt werden und in komplexer und sinnvoller Weise verwendet werden. Sehr gut eignen sich hierzu Projektarbeiten. Hierbei wird Wissen aus mehreren Disziplinen miteinander verknüpft und angewendet – die Studenten werden zu selbstreflektierten und „tiefergehendem“ Lernen angeregt.
Deeper Learning in Deutschland
In Deutschland ist die Methode relativ unbekannt bekommt aber zunehmend Aufmerksamkeit. In den USA arbeiten bereits 20 Highschools im rahmen einer Studie der Entwickler dieser Methode nach diesem Modell.
2016 veröffentlichte das American Institute For Research die Ergebnisse ihrer Studie „Does Deeper Learning Improve Student Outcomes?“ (die kompletten Ergebnisse, https://www.air.org/sites/default/files/Deeper-Learning-Summary-Updated-August-2016.pdf). Die Studie bestätigte die positive Wirkung der Lernmethode. Vor allem die Softskills sind bei den Studenten, welche nach der neuen Methode gelernt haben, sichtlich erhöht. Dies lässt sich auf die vielen Projektarbeiten zurückzuführen, ein Ziel ist ja unter anderem die Zusammenarbeit und effektive Kommunikation. Außerdem ist die Abschlussquote circa 8% höher als Studenten, welche nach herkömmlichen Lehrmethode unterrichtet wurden.
Ausblick
Deeper Learning ist definitiv die Lehrmethode der Zukunft, da aktuelle Methoden nicht mit den aktuellen Anforderungen mithalten können und die kommenden Generationen nicht auf optimal auf die Zukunft vorbereitet. Lehrpersonal muss zunehmend alternative Lehrmethoden, wie Deeper Learning, kennenlernen und in der Praxis anwenden, um die Lernenden auf die reale Welt vorzubereiten. Lernmodelle, welche Praxisorientiert sind und auf reelles Lernen basieren und eben nicht auf Reproduktion ist die geeignete Strategie für die Zukunft.
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