Schon im Februar besuchte ich die LEARNTEC 2011 in Karlsruhe – eine renommierte Veranstaltung mit integriertem Kongress und Messe. Was hat dieser Besuch gebracht? Rückblickend gab es viele interessante Impulse – wenn auch Organisationsmängel meine Zufriedenheit lange unterdrückten.
Die Konferenz bot ein breites Themenfeld mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Die interessanten Vorträge ergaben einen stimmigen Bogen. Im Umfeld der Veranstaltungen und Vorträge ergaben sich auch im Messebereich lehrreiche Gespräche. Insgesamt war die Veranstaltung auf die Nutzer kommerzieller Produkte ausgelegt. Viele Vorträge – und natürlich der Messebereich waren der Vermarktung gewidmet.
Toll fand ich, dass die Preise Eurelia (European Award for Technology Supported Learning ) und Delina (Deutsche E-Learning- Innovations- und Nachwuchs-Award) auf einer Veranstaltung verliehen wurden. Sicherlich werde ich mir die Siegerprojekte später noch anschauen, um neue Impulse in unsere Arbeit und Beratung einfließen zu lassen.
Es gab eine große Auswahl an Vorträgen. Meine (persönlichen) Highligths waren:
– The future of knowledge processing von Conrad Wolfram: müssen wir Bildung bei den Grundlagen ansetzen oder in Ergänzung zu den Fähigkeiten/ Anwendungsmöglichkeiten der “techn. Hardware” entwickeln?
– Bei dem Vortrag Individualized Feedback in LMS von Prof. Dr. Ulrik Schroeder der RWTH Aachen fand ich den Punkt Visualization-Dashboard interessant, dieses erfasst alle Aktivitäten im LMS und erarbeitet anschauliche „Statistik“ zur Selbstreflektion und ggf. für Dozenten, um Lernwege nachzuvollziehen
Neben der Weiterentwicklung der technischen Möglichkeiten und dem oft propagierten Trend zu Lernhäppchen (Stichwort „Mobile Learning“) schein die Transfersicherung zunehmend ins Zentrum der Betrachtung zu kommen. Vorträge und Fachgespräche zum Thema Transfercoaching z.B. mit Jessika Gerdau von TSS Move und Dr. Markus Deimann von der Fernuni Hagen waren äußerst interessant.
Manche Vorträge waren wenig interessant und ich wechselte nach den ersten Folien den Saal um relevantere Themen zu „erwischen“. Gerade bei solch großen Konferenzen mit vielen parallelen Vorträgen ist es für eine zielgerichtete Auswahl wichtig, schon im Vorfeld oder begleitend möglichst viele Hintergrundinformationen zu allen Beiträgen zu bekommen. Warum leistet sich die Veranstaltung eine hochtechnologische Einlasskontrolle (scannen bei jedem Ortswechsel trotz Veranstaltungsort „jwd“) – aber kein freies Konferenz-W-LAN? Warum gab es kaum Infos über die Vorträge im Vorfeld?
Teilweise waren im Netz nur Titel und Referent genannt. Es gab kein Tagungsband, sondern nur ein dürftiges Programmheftchen mit wenig inhaltlichen Informationen. An zwei Infoständen konnte man die Vortragsfolien versenden, wegen der Warteschlange jedoch nicht anschauen.
Außerdem gab es nur wenig Hilfen zur Orientierung. Die Abendveranstaltung am ersten Abend ging – durch mangelnde Informationen – völlig an mir und vielen anderen Teilnehmern vorbei.
Ansonsten habe ich noch jede Menge Notizen für sehr viele Vorträge, einige abgespeicherte Vortragsfolien und kurze Déjà-vu bei manchen E-Learning Themen. Eine Aufbereitung der Unterlagen hakt an der verblassenden Erinnerung. Daher ist es mir dann wichtig, schon auf der Konferenz die Verbindung der Materialien, eigenem Wissen und Netzrecherchen systematisch anzugehen. Denn erfahrungsgemäß wird der Energieschub als kurzfristige Motivation vom Alltag schnell eingeholt. Was nicht vor dem ersten „normalen Arbeitstag“ dokumentiert ist, bleibt für ewig in der ToDo-Kiste.
Wer sich trotzdem mit mir über den Kongress unterhalten möchte, oder einzelne Themen nachfragen will: kurze Nachricht genügt!
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