2020 – Ein Jahresrückblick

14 Dez., 2020

Dieses Jahr war auch für uns besonders. Daher gibt es hier auf dem Blog nun zum ersten Mal einen Jahresrückblick der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des E-Learning Zentrums. Wir erheben dabei keinen Anspruch auf Vollständigkeit und stellen hierbei nur unsere Sicht auf die Ereignisse der letzten Monate dar.

Wir möchten Sie, die Leserinnen und Leser, herzlich dazu einladen, Ihre Erfahrungen, Anekdoten und Wünsche zur digitalen Lehre, die Sie in diesem Jahr gesammelt haben, im Kommentarbereich mit uns zu teilen.

2020 startete für uns ruhig, wir arbeiteten an neuen Konzepten und bereiteten ein Moodleupdate vor. Anfang März hatte die Kollegin Susanne Mey noch die Möglichkeit, an einer Staff-Week in Valencia teilzunehmen, die über das Erasmus+-Programm angeboten worden ist. Im Verlauf des März zeichnete sich dann langsam ab, dass das kommende Sommersemester kein gewöhnliches Semester werden würde.

Schulungen

Am 12. März stand die erste Schulung zu Adobe-Connect im Kalender, dann ging es Schlag auf Schlag weiter. Oft fanden mehrere Schulungen täglich statt. Bis zum 6. April hatten wir schon mindestens 260 Teilnehmende beschult. Neben unzähligen Einzelterminen haben wir innerhalb der 6 Wochen bis zum verspäteten Semesterbeginn im April folgende offizielle Schulungstermine angeboten: Adobe Connect (14), Moodle-Grundlagen (10), Aktivität Aufgabe in Moodle (8), Aufzeichnungen (7). Die Zahl in Klammern steht hierbei für die Anzahl der angebotenen Schulungen.

Viele Anleitungen für die Onlinesyteme mussten in kurzer Zeit entweder neu von uns erstellt oder umstrukturiert werden. Unsere Schulungskonzepte mussten wir an die neuen Umstände anpassen. Workshops für neue Lehrende fanden nun virtuell statt und es brauchte den Aufbau neuer Erfahrungen, um in den täglich stattfindenden Onlinesprechstunden auch mehrere Anfragen parallel betreuen zu können. Gleichzeitig war es wichtig, die Entwicklungen im Auge zu behalten und innerhalb der Hochschule zu erspüren, welche Angebote wichtig sind. So konnten sich unsere studentischen Mitarbeitenden teilweise darauf konzentrieren, das Informationsangebot für Studierende zu erweitern und es entstand z.B. der Online-Survival Kurs für Studierende.

Support

Nachdem sich abzeichnete, dass das Sommersemester 2020 als reines Online-Semester stattfinden wird, stieg das Aufkommen an Anfragen von Lehrenden bei uns im ELZ stetig an.

Die Anfragen im Ticketsystem haben sich hierbei im Vergleich zu den vorherigen Präsenzsemestern vervierfacht. Dabei sind die Anfragen, die und persönlich per Mail oder Telefon erreicht haben, noch nicht mitgezählt.

Summe der geschlossenen Tickets im Vergleich 2019/ 2020

Summe der geschlossenen Tickets im Vergleich 2019/ 2020

Auch in der vorlesungsfreien Zeit im Sommer bewegte sich das Aufkommen an Anfragen im Ticketsystem auf dem Niveau vorheriger Präsenzsemesterstarts. Ursachen hierfür sind u.a. die Vorbereitung des neuen Hybrid-Semester mit Blended Classromms sowie die Betreuung von Online-Prüfungen.

Im Übergang zum aktuellen Wintersemester hat sich dann gezeigt, dass viele Lehrende ihre Online-Lehre besser und umfangreicher vorbereitet haben. Die Anfragen, die uns nun erreichen, sind weitaus komplexer geworden. Es kann mit Fug und Recht konstatiert werden, dass nicht nur die Lehrenden, sondern alle Angehörigen der Hochschule ihre digitalen Fähigkeiten in diesem Jahr enorm erweitert haben.

E-Prüfungen

Auch das Thema E-Prüfungen hat in diesem Jahr einen gewaltigen Satz nach vorne gemacht. Wie bei jeder Sache scheiden sich auch hierbei die Geister. Mit jenen die begeistert sind, konnten in diesem Jahr besondere Highlights kreiert werden. Grundsätzlich stand am Anfang immer die gleiche Frage im Raum: „Wie bilden wir die bisherige Vorgehensweise digital ab?“.

So zum Beispiel am FB 5, bei dem stets um die 200 Studierende des Studiengangs GPvD gleichzeitig ihre Klausuren ablegen. Pro Modul gibt es jeweils bis zu 11 Moodlekurse, und damit diverse verschiedene Prüfendenkonstellationen und eine Menge Vorarbeit, da die Klausuren i.d.R. einheitlich sind und zentral eingestellt werden. Der technische Ablauf der Klausuren lief sehr gut. Wir hatten im Vorfeld viel mehr technische Probleme erwartet.

Ein ganz ähnliches Beispiel wurde am FB 4 in einem Sammelkurs für E-Klausuren realisiert. Besonders hierbei ist, dass die Studierenden AGs zugeordnet sind, die in Moodle über Gruppen abgebildet wurden und darüber auch der Zugriff auf die Klausuren gesteuert wurde. Auch hier gestaltete sich die Durchführung unproblematischer als gedacht. In beiden Fällen wurden die Studierenden im Vorfeld in die Handhabung einer E-Klausur eingewiesen.

Sehr interessant ist auch die Weiterentwicklung von Fragensammlungen und Testaufbau mit anzusehen. So sind bereits einige sehr große und gut organisierte Fragensammlungen aufgebaut worden, die als Basis für zufällige Tests herangezogen wurden. Auf diesem Wege ist es möglich, jeder/ jedem Studierenden eine unterschiedliche Klausur (mit dem gleichen Schwierigkeitsgrad) zur Verfügung zu stellen.

Das gestiegene Interessen konnte auch an dem gesteigerten Interesse an neuen Fragetypen und der Vielzahl an Verbesserungsvorschlägen / -wünschen abgelesen werden.

Videokonferenzsysteme & Medienplattform

Die ersten Adobe Connect Schulungen im März zeigten, dass das System der rasant wachsenden Zahl an Nutzenden nicht gewachsen war. Es kam zu Verbindungsabbrüchen; um Räume sicher nutzen zu können, mussten diese schon im Morgengrauen (virtuell) geöffnet werden.

Glücklicherweise gelang es den Kollegen und Kolleginnen das Angebot so umzubauen, dass wir auf weitere Dienste zurückgreifen konnten. Manche Funktionalitäten aus Adobe Connect fehlen uns in Diensten wie BigBlueButton oder MS Teams, dafür können damit hohe Teilnehmendenzahlen abgedeckt werden.

Insgesamt wurden bis Mitte Dezember knapp 7000 BigBlueButton-Räume erstellt. An die 160 Meetings konnten dabei zeitgleich abgehalten werden und bis zu 2400 Nutzende waren gleichzeitig in Big Blue Button online.

Neben der Lehre werden die Videokonferenzsysteme auch für Verwaltungsmeetings und Veranstaltungen der Studienberatung flächendeckend eingesetzt.

Die hochschuleigene Medienplattform lief in diesem Jahr auf Hochtouren. In den letzten 7 Monaten wurden schon mehr als 2770 Videos hochgeladen. Täglich kommen neue hinzu. Zum Vergleich: seit der Einführung der Medienplattform im September 2016 bis zum 31. März 2020 wurden insgesamt 874 Videos hochgeladen.

Bis zum Start des Wintersemesters 2020/21 wurde von uns der Großteil der vorgesehenen Räume für den Blended Classroom ausgestattet; bislang sind das für den Campus Lichtenberg 28 und für den Campus Schöneberg 11 Räume. In den Schulungen dazu wurde 48 Präsenzteilnehmenden und ca. 100 weiteren Onlineteilnehmenden das technische Konzept erläutert. Seit November stehen den Lehrenden und uns 8 studentische Tutorinnen und Tutoren zur Unterstützung zur Verfügung.

Team ELZ

Wir wechselten mit dem Ausrufen des Notbetriebes Ende März geschlossen ins Home-Office, für viele von uns eine vollkommen neue Arbeitssituation. Zusätzlich zu dem hohen Arbeitsaufkommen kämpften auch wir eingangs mit Rückenschmerzen und einer fehlenden Routine im Arbeiten von zu Hause; wir mussten lernen, den Rechner auch mal beiseite zu legen und für einen ausreichenden Bewegungsausgleich zu sorgen.

Unser Kollege Tim Gehrmann aus dem Videoteam startete Anfang Mai, in einer Zeit, in der nur ausgewählten Personen der Zugang zur Hochschule erlaubt war, seinen Dienst an der HWR. Nach einer kurzen maskierten Begrüßung und einer Übergabe der benötigten technischen Ausstattung für das heimische Büro wechselte auch Tim ins Home-Office und stand dort vor der Herausforderung, sich seine Arbeitsbereiche selbst zu erarbeiten; ohne die Möglichkeit, mal kurz bei den Kolleginnen und Kollegen im Büro vorbei zu schauen.

Auch wenn alle Kolleginnen und Kollegen sich primär im Home-Office befinden und wir uns schon seit Ende Februar nicht mehr gemeinsam vor Ort treffen konnten, stehen wir in einem ständigen Austausch und sind so als Team noch besser zusammengewachsen.

Highlights

Ein großes Highlight für uns war auf jeden Fall das große Interesse der Lehrenden, sich die digitale Lehre zu erarbeiten. Alle wollten (oder mussten) tief eintauchen, auch unsere eigenen Lernkurven sind kontinierlich gestiegen. Die Lernbereitschaft der Lehrenden war unheimlich groß und bis jetzt zeigt sich immer wieder, wie groß die Bereitschaft ist, sich zu verändern und sich gegenseitig zu unterstützen. Einzelne Lehrende waren so oft in unseren Schulungen und Sprechstunden, dass man sie schon an der Stimme erkennen kann und sich wirklich vertraut mit ihnen fühlt. In unserem derzeitigen „Onboardingkurs“ gibt es bei jeder Frage im Austauschforum viele Ratschläge und Ideen, bis hin zum Angebot sich in Webkonferenzen zu treffen um kleine Funktionen gemeinsam auszuprobieren. Einige Dozentinnen und Dozenten entwickeln gemeinsam Materialien oder auch komplette Kurse. Moodleanwendungen mit didaktisch hohem Potential – wie die „gegenseitige Beurteilung“ und „H5P – interaktive Lerninhalte“ – werden zunehmend genutzt und sich gegenseitig empfohlen. Neue Lehrkräfte werden in die eigenen Kurse eingeladen um sich dort umzuschauen und inspirieren zu lassen.

Besonders hervorzuheben ist die große Bereitschaft aller Mitarbeitenden der Hochschule, sich auf das neue digitale Arbeiten einzulassen. Die Nutzung von Videokonferenzsystemen hat sich auch in der Verwaltung fest etabliert, auch wenn der persönliche Kontakt untereinander nicht zu ersetzen ist.

Zu guter Letzt

Ein großer Dank geht an unsere Kolleginnen und Kollegen aus den anderen IT-Abteilungen. Auch mit Eurer Arbeit, dem Aufsetzen und der Administration von (Videokonferenz-)Systemen, der Betreuung der IT-Hotline und der Ausgabe von Geräten, um nur einige Aufgaben zu nennen, habt ihr dieses digitale Hochschuljahr ermöglicht!

Das Team vom ELZ verabschiedet sich nun langsam in die Ferien. Ab dem 04. Januar sind wir wieder über die bekannten Kanäle zu erreichen.

Für das kommende Jahr möchten wir Ihnen den OLeKo-Kurs empfehlen. Hierbei handelt es sich um ein Weiterbildungsangebot, das sich an Lehrende richtet und in Zusammenarbeit mit dem BZHL und der Beuth-Hochschule angeboten wird. Weitere Informationen dazu finden Sie hier.

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