Aus Worten Bilder machen

24 Nov, 2016

Manchmal ist weniger mehr! Das war ein wichtiges Fazit aus dem Blended-Workshop:  „Aus Worten Bilder machen / Visual Notes – Einsatz in der Lehre“. Der Workshopleiter Peter Schmitt widmet sich seit einigen Jahren der Bildung und dem Visualisieren des gesprochenen Wortes. Diesmal zeigte er Dozenten und Mitarbeitern der HWR Berlin wie niedrig die Schwelle zum […]
bild

eigene Darstellung; Mey, S.

Manchmal ist weniger mehr! Das war ein wichtiges Fazit aus dem Blended-Workshop:  „Aus Worten Bilder machen / Visual Notes – Einsatz in der Lehre“.

Der Workshopleiter Peter Schmitt widmet sich seit einigen Jahren der Bildung und dem Visualisieren des gesprochenen Wortes. Diesmal zeigte er Dozenten und Mitarbeitern der HWR Berlin wie niedrig die Schwelle zum Einstieg sein kann.

Und die Visualisierung in der Lehre bringt Vorteile. Einige Lehrende haben gute Erfahrungen mit Fachlandkarten gemacht, um Studierende in neuen Themen zu verorten. Studien schwanken in den genauen Prozentangaben – fest steht jedoch, dass die Reizaufnahme über den Sehsinn die andere Sinne bei weitem übertrifft. Schon die Breite der Nervenbahnen wirkt wie der Vergleich zwischen Autobahn und Trampelpfad. Und Bilder lassen sich leichter in unserem Vorwissen verankern.

Wir übten im Workshop an konkreten Beispielen, welchen Vorteil die Reduzierung auf wesentliche Elemente bringt.

grundelemente

Punkte, Striche, Vierecke, Kreise – Grundelemente der Visualisierung eigene Darstellung; Mey, S.

Übung zur Anwendung der Reduzierung beim Selbstporträt eigene Darstellung; Mey, S.

 

 

 

 

 

 

Wer hat schon mal versucht eine Geschichte zu erzählen die nur aus Punkten besteht? Und bevor jemand mein Bild tadelt – hier ein Originalzitat aus der Veranstaltung: „Das Imperfekte lässt Raum für Interpretationen zum eigenen Denken“.

Immer wieder gab es kleine Aufgaben für uns. Mit Wettbewerbscharakter, der einmal mehr zeigte, dass die einfachsten Lösungen oft die Besten sind. Für komplexere Aufgaben überlegten wir gemeinsam, gezeigte Beispiele füllten unser erstes  visuelles Wörterbuch:

places

Notizen von Prof. Dr. Martina Eberl

people

Notizen von Prof. Dr. Martina Eberl

processes

Notizen von Prof. Dr. Martina Eberl

communication

Notizen von Prof. Dr. Martina Eberl

 

 

 

 

 

 

Einige Tipps am Rande der Veranstaltung finde ich noch erwähnenswert:

Templates

Templates als Vorlagen zum Befüllen eigene Darstellung; Mey, S.

  • die Anordnung trifft eine Aussage
  • Schrifttypen (verspielt, kantig,…) setzen Akzente in der Aussage
  • Pfeile visualisieren Bewegung
  • (offene oder geschlossene) Kästen stellen Zusammenhänge her
  • Rahmen geben Halt
  • grauer Edding oder Wachsmalstifte zum Schattieren schaffen Ebenen
  • „Klauen“ (hier ist ausdrücklich gemeint sich inspirieren zu lassen) ist gestattet
  • Templates zur Vorbereitung der Lehre sind hilfreich

Wie gelingt nun am besten die Übertragung in die virtuelle Lehre?

Meine Notizen als erste Icon-Bibliothek

Meine Notizen als erste Icon-Bibliothek eigene Darstellung; Mey, S.

Es gibt einige Apps, die fertige Bildchen für verschiedene Stichwörter zur Auswahl anbieten. Eine im Workshop angesprochene App war Rocketpics, die sich selbst als „die digitale Bilddatenbank für das Smartphone“ bezeichnet. Der Stil ist nett und kreativ, der Preis mit derzeit 44 € jedoch zu hoch und die Anwendung als reine iPhoneApp zu eingeschränkt. Für erste Anregungen ist die kostenlose Lite-Variante in jedem Fall empfehlenswert. Gänzlich Zeichenunwillige könnten austesten, ob über Zwischenspeicher eine Integration in TabletApps (wie Explain Everything s. u.) möglich ist. Netzsuchen zum Stichwort „icon library“ zeigen eine große Auswahl von (teilweise kostenpflichtigen) Quellen. Empfehlenswert finde ich die „Helferlein„, die Open Icon Library, das Noun Project und Material Icons.

Explain everything ist eine (preiswerte) Screen Casting App mit Whiteboardfunktion. Da man leicht unterschiedliche Dokumente, Bilder und Video einbinden kann, lassen sich auch wesentlich komplexere Sachverhalte anschaulich darstellen. Die Folien einer Präsentation lassen sich einfach umblättern und hintereinander abspielen, aufzoomen oder verkleinern. Die Aufnahme über das interne Mikrofon (im Beispiel ein älteres iPad) ist m.E. in der Qualität ausreichend. Die im Programm enthaltenen Werkzeuge ermöglichen diverse Spielereien. Alternative Programme sind z.B. Educreations, Lensoo Create und Vittle. Einige neuere Hardwareangebote bringen integrierte Programme mit.

Interessant finde ich auch Werkzeuge wie den Wacom-Stift, bei dem sich Papiernotizen mit den digitalen Geräten synchronisieren. Der Bericht klingt vielversprechend, vielleicht entschließe ich mich irgendwann zu einem eigenen Test.

Neben dem umfassenden Input, war der Workshop vor allem geprägt durch eine ausgesprochen gute Stimmung. Selten verlässt man die Hochschule zu solch später Stunde so ausgesprochen motiviert. Ich bedanke mich herzlich bei Peter Schmitt für die tolle Veranstaltung!

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