Wie die NSA-Affäre und der Whistleblower Edward Snowden gezeigt haben, ist totale Überwachung schon lange keine bloße Utopie mehr sondern bittere Realität. Mit dieser Erkenntnis hat man nun verschiedener Maßen umzugehen. Entweder man beweint das Ende der Demokratie und ergibt sich letztendlich seinem Schicksal, oder man macht sich unsichtbar. In diesem Artikel möchte ich euch aus diesem Grund eine kurze Einführung in das Tor-Netzwerk geben.
Eine der vielen Möglichkeiten seinen digitalen Fußabdruck beim Surfen zu verringern, stellt das Tor-Netzwerk dar, welches von Freiwilligen rund um die Welt betrieben wird. Das Tor-Netzwerk basiert auf der Idee des Onion-Routings, das bei Tor folgendermaßen implementiert ist.
Der Tor Client (Onion-Proxy) verbindet sich mit dem Tornetzwerk und lädt sich eine Liste aller nutzbaren Tor-Server (Knoten) herunter. Sobald die Liste empfangen wurde, wählt der Onion-Proxy eine zufällige Route über das Netzwerk. Dabei werden die Datenpakete vom Eintrittsserver in der Kette verschlüsselt und über die Route an den Austrittsknoten weitergegeben. Dieser entpackt die Pakete wieder soweit, dass er weiß, an welche Adresse er die Pakete im Internet weiterreichen soll. Dadurch weiß der Webserver nicht, woher die eigentliche Anfrage kommt. Doch wie kann ich Tor nutzen? Um beim Surfen anonym zu bleiben lädt man sich am besten das Tor-Browser-Bundle unter der folgenden Adresse herunter:
https://www.torproject.org/download/download-easy.html.en
Der Vorteil des Browser Bundles ist, dass man nichts zu installieren braucht, sondern den Ordner nur entpacken muss und sofort loslegen kann. Dazu startet man die „Start Tor Browser.exe“ und erlaubt dem Programm sich mit dem Tornetzwerk zu verbinden. Sobald die Verbindung steht, öffnet sich automatisch „Aurora“, ein modifizierter Firefox-Browser, mit dem man sich nun anonym im Internet bewegen kann. Jedoch geht mit der steigenden Anonymität ein gewisser Geschwindigkeitsverlust für den Anwender einher, welcher durch die Verschlüsselung und Umleitung der Pakete bedingt ist.
Natürlich bietet auch Tor nicht hundertprozentige Anonymität gegen jeden Angreifer. So kann jemand der den ersten und den letzten Knoten einer Verbindung kontrolliert, unabhängig von der Anzahl der Zwischenknoten, über Paketzahl und zeitlicher Abfolge einen Zusammenhang herstellen und damit die Verbindung zwischen Sender und Empfänger aufdecken.
Zusammenfassend bleibt daher zu sagen, dass Tor ein sehr nützlicher Dienst ist um sich ein bisschen Anonymität in der digitalen Welt zu bewahren, man sich aber auch mit Tor an seiner Seite nie zu sicher fühlen sollte.
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