Best Practises und Tipps für Multiple Choice

26 Aug, 2015

Im Anschluss an unsere Artikel über Multiple-Choicefragen in Prüfungen am FB1 präsentiere ich in diesem Artikel ein paar Tipps und Tricks, um gute Multiple-Choicefragen zu erstellen. Dabei ist es egal, ob Sie das Multiple-Choice-Verfahren für eine Prüfung oder schlicht für Lernstandsüberprüfungen in Ihrem Moodlekurs nutzen. Die hier vorgestellten Tipps sind allgemein und gelten für beide […]
Multiple choice
Multiple choice

Quelle: Flickr, Duncan Hall (Letzter Zugriff: 17.08.15)

Im Anschluss an unsere Artikel über Multiple-Choicefragen in Prüfungen am FB1 präsentiere ich in diesem Artikel ein paar Tipps und Tricks, um gute Multiple-Choicefragen zu erstellen. Dabei ist es egal, ob Sie das Multiple-Choice-Verfahren für eine Prüfung oder schlicht für Lernstandsüberprüfungen in Ihrem Moodlekurs nutzen. Die hier vorgestellten Tipps sind allgemein und gelten für beide Anwendungsbereiche.

  1. Nur eine korrekte Anwort
    Da es sich bei Multiple-Choice-Fragen um geschlossene Fragen handelt, bei denen die Antwortmöglichkeiten vorgegeben sind, ist es oft am besten nur eine korrekte Antwort anzugeben. Sollten sie mehrere richtige Antwortmöglichkeiten bereitstellen wollen, geben Sie einfach vor der jeweiligen Frage an, dass mehrere Antworten angekreuzt werden müssen, um die volle Punktzahl zu erreichen. Zusätzlich dazu sollte die Antwort nachvollziehbar und vor allem eindeutig sein.
  2. Anzahl der Anwortmöglichkeiten festlegen
    Entscheiden Sie im Voraus, wie viele alternative Antworten Sie bei einer Frage zur Auswahl angeben wollen und bleiben Sie bei dieser Zahl über den gesamten Test hinweg. In der Regel beträgt die Anzahl der Alternativen 4-5, da so die Wahrscheinlichkeit reduziert wird, dass man die korrekte Antwort einfach errät. Für die Prüfungen des FB1 ist die Zahl zum Beispiel auf mindestens vier festgelegt worden.
  3. Lernziele beachten
    Jede Frage Ihres Multiple-Choice-Tests sollte den allgemeinen Lernzielen Ihres Kurses entsprechen. Wenn sich eine Frage zum Beispiel nicht auf ein wichtiges Konzept oder wichtige Schlussfolgerungen konzentriert, ist es am besten, sie nicht mit in den Test aufzunehmen. Die Frage selber sollte sich mit einem einzelnen Teilthema beschäftigen und dem Lernenden die Chance geben, sein Wissen zu zeigen.
  4. Keep it simple
    Es mag verlockend sein, die Frage so ausführlich wie möglich zu beschreiben und sie so anspruchsvoller für den Lernenden zu machen. Trotzdem gilt, je weniger Wörter desto besser. Effektive Multiple-Choice-Fragen bestehen aus kurzen und prägnanten Fragestellungen und den dazugehörigen Antwortmöglichkeiten. Sie sollten immer im Hinterkopf behalten, dass das Ziel Ihrer Fragen ist, herauszufinden wie gut der Lernende ein Thema verstanden hat und nicht wie gut sein Leseverständnis ist.
  5. Länge der Antworten einheitlich halten
    Die längste oder detailreichste Antwortmöglichkeit ist oft die Richtige. Deshalb ist es wichtig sicherzugehen, dass alle Antworten ungefähr die gleiche Länge haben, so dass sie sich optisch gleichen. Sollte die richtige Anwort recht lang sein, ist es ratsam, eine zweite längere Alternative bereitzustellen, um die richtige Antwort weniger augenscheinlich zu machen. Wenn die richtige Antwort sehr komplex oder detailreich ist, sollten Sie möglicherweise erwägen, die Alternativen auch komplexer zu gestalten.
  6. Reihenfolge der Antworten variieren
    Verändern Sie die Reihenfolge der Antworten bei jeder Frage neu und gehen Sie sicher, dass die Antworten keinem auffälligem Muster folgen. Denn wenn die Lernenden ein Muster finden, können sie, unabhängig davon ob sie das Thema verstanden haben, die Frage richtig beantworten.
  7. Finger weg von Tricksereien!!
    Den Lernenden oder Prüfling durch Angabe mehrerer sehr ähnlicher Antworten zu täuschen ist verlockend, da es den Test anspruchsvoller macht. Jedoch ist es besser, diese Tricks aus dem Spiel zu lassen. Denn sie machen es dem Lehrenden schwer, wirklich das eigentliche Wissen des Prüflings zu testen. Eine Antwort so zu verändern, dass sie der korrekten sehr ähnelt, wird den Lernenden nur verwirren und frustieren. Nicht zu vergessen, dass Sie sich nach der Auswertung der Frage nicht sicher sein können, ob der Prüfling das Thema verstanden hat oder nicht.

Wenn Sie diese Tipps beachten, sollten Sie in der Lage sein, Multiple-Choice-Fragen zu entwickeln, die schnell und effektiv ermitteln, wie viel der Lernende über ein bestimmtes Themengebiet weiß und wo er noch Lücken aufweist. Die Prüfungsordnung des FB1 mit den Rahmenregelungen zu Multiple-Choice-Fragen finden sie hier (Seite: 6-7).

 

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