Rocken mit E-Learning

11 Dez, 2015

Viele von Ihnen kennen vermutlich noch den Kassenschlager „Guitar Hero“, welches 2006 die Musikleidenschaft und den Spieldrang so manch eines angesprochen und Stunden vor dem Fernseher gefesselt hat. Mit E-Learning hatte dies nur scheinbar entfernt etwas zu tun. Die Produktion wurde nach etlichen Nachfolgern und Erweiterungspaketen schließlich 2012 eingestellt, da aufgrund gesunkener Verkaufszahlen die Entwicklung […]

CC0, Pixabay

Viele von Ihnen kennen vermutlich noch den Kassenschlager „Guitar Hero“, welches 2006 die Musikleidenschaft und den Spieldrang so manch eines angesprochen und Stunden vor dem Fernseher gefesselt hat. Mit E-Learning hatte dies nur scheinbar entfernt etwas zu tun. Die Produktion wurde nach etlichen Nachfolgern und Erweiterungspaketen schließlich 2012 eingestellt, da aufgrund gesunkener Verkaufszahlen die Entwicklung und Produktion der Spiele sich nicht mehr gelohnt hat.

Das ist jedoch kein Grund traurig zu werden. Denn mit einer neuen Reihe hat Ubisoft das Gitarre spielen an der Konsole bzw. am Rechner ins Erwachsenenalter gehievt. Das ist schon allein an der „Steuerung“ ersichtlich, denn statt eines Plastik-Miniatur-Replikates steht hier die Verwendung einer echten Gitarre im Hauptaugenmerk.

Zwar ist die letzte Ausgabe Rocksmith 2014, auch schon wieder seit 2 Jahren auf dem Markt, aber meine gerade aufgebrandete Beschäftigung und Begeisterung damit soll dieses Meisterwerk an gelungener E-Learning Applikation nicht beeinträchtigen.

Per USB-Kabel „Real Tone Cable“ überträgt die angeschlossene E-Gitarre, oder in meinem Falle tut es auch eine Akustik-Gitarre gut, Signale an die Software, welche diese auf ihre Richtigkeit auswertet und per Audio-Kabel auch an die angeschlossene Stereoanlage verstärkt überträgt. Der Rechner bzw. die Konsole fungiert hier also als virtueller Gitarrenverstärker.

Somit steht nach jedem Start der Software meist das Kalibrieren der Gitarre an, da diese sich ja gerne durch die tagesbedingten Temperaturschwankungen an den Saiten verstimmen. Manchmal müssen aber auch für bestimmte Titel die Saiten angepasst werden. Bei den Titeln geht es übrigens von „Klassikern“ wie Bob Dylans „Knockin’ on Heaven’s Door“ und The Ramones „Blitzkrieg Bop“ durch die gesamte Rockgeschichte. Songs von Slayer, The Who, Foo Fighters, Nirvana und viele mehr halten die Langzeitmotivation aufrecht.

Abb. 2 (Screenshot)

Musikneulinge müssen trotzdem nicht von der Komplexität so mancher Songs zurückschrecken. Absolute Grundlagen wie z.B. „So hält man eine Gitarre“ bis hin zu komplexen Spieltechniken wie Flageoletttönen werden mit deutschsprachigen Videos vorgeführt und leiten zu interaktive Übungen über, welche direkt selbst praktiziert werden können und sollten. Hierbei fliegen anzuschlagende Töne und Akkorde auf dem eingeblendeten Griffbrett auf einen zu (s. Abb. 2). Man braucht also keine Notenkenntnisse mitzubringen, um den richtigen Ton zu treffen.

Dabei werden auch wirklich so lange entsprechende Übungen trainiert, bis sie sitzen. Zur Unterstützung werden bei wiederholten Fehlern die Passagen dynamisch an den Fähigkeiten des Gitarristen angepasst und verlangsamt. Erfolg ist selbst dem Schwerfälligsten garantiert. Weiterhin gibt es motivierende Unterstützung aus dem Off, wenn ein Kommentar einen für gelungene Parts lobt und zum Weiterüben anspornt. Das wirkt kaum aufgesetzt und zeigt gekonnt, wie positive Verstärker wirken, denn auch frei spielbare Badges wie Trophäen, Effektpedale und Verstärker, sowie Inlays fürs virtuelle Griffbrett gehören ins Repertoire.

Insgesamt muss man sagen, dass hier wirklich mit allen Tricks gearbeitet wird, welche Serious Games, Gamificationelemente mit eingebetteten Videotutorials hergeben. Ein Paradebeispiel sozusagen, was sich sicherlich auch gut unter dem ein oder anderen Weihnachtsbaum machen könnte. Unterstützt werden sämtliche Konsolen der letzten und aktuellen Generation, sowie Windows-PC und Mac.

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