Warum eigentlich Moodle? – Loslassen um neu anzufangen

14 Feb., 2011

Wer ein System einmal lieb gewonnen hat, der möchte nicht so gerne auf ein anderes System wechseln. Es gibt verschiedenste Lernmanagementsysteme auf dem Bildungsmarkt. (Ich persönlich bevorzuge den Begriff Lernplattform. Er klingt nicht ganz so hochtrabend.) An der HWR Berlin wurden in den letzten Jahren gleich drei eingesetzt. Vor allem den NutzerInnen der, zugegeben, schönen […]

Wer ein System einmal lieb gewonnen hat, der möchte nicht so gerne auf ein anderes System wechseln. Es gibt verschiedenste Lernmanagementsysteme auf dem Bildungsmarkt. (Ich persönlich bevorzuge den Begriff Lernplattform. Er klingt nicht ganz so hochtrabend.) An der HWR Berlin wurden in den letzten Jahren gleich drei eingesetzt. Vor allem den NutzerInnen der, zugegeben, schönen Lernplattform ILIAS, die rheinische Frohnatur, blutete das Herz bei der Vorstellung, sie aufgeben zu müssen.

Aber neben der Fairness – alle NutzerInnen der drei unterschiedlichen Systeme ILIAS, CLIX und ipool mussten und müssen sich neu auf ein allen unbekanntes System einstellen – spricht auch ein weiteres gewichtiges Argument für diesen Wechsel: Moodle besitzt das Potenzial, sich zu einem Standard zu entwickeln.

Allein diese Aufstellung Moodle nutzender Hochschulen im deutschsprachigen Raum aus dem Frühjahr 2010 zählt mehr als 100 Hochschulen auf. Dort hat man sich allerdings auf diejenigen beschränkt, die Moodle voll nutzen und nicht nur in einigen Fachbereichen einsetzen. Die Liste ist also nicht abschließend. Dabei ist vor allem bemerkenswert, dass scheinbar gerade Fachhochschulen das System schätzen gelernt haben. Aber auch der Vorreiter im Fernstudium, die Fernuniversität Hagen, hat seinen Wert bereits seit mehreren Jahren erkannt.

Im Raum Berlin-Brandenburg nutzen mindestens 16 private und öffentliche Hochschulen Moodle, darunter sämtliche Universitäten von Potsdam, über FU (teilweise), TU (dort nennt man es Isis) und HU bis Frankfurt (Oder). Die Plattform zieht sich wie eine Perlenschnur durch die Region.

So stellt der Wechsel zu Moodle die Chance dar, nicht nur für eine HWR-interne Vereinheitlichung zu sorgen. Vielmehr ist davon auszugehen, dass ein Großteil der DozentInnen, die zukünftig einen Lehrauftrag an der HWR übernehmen, bereits woanders Erfahrungen mit Moodle gesammelt haben und keine Zeit darauf verwenden müssen, ein neues System zu erlernen. Sie haben dann auch die Möglichkeit, früher erstellte Inhalte mühelos am neuen Standort zu importieren, anzupassen und weiterzuentwickeln.

Das ist aber noch nicht das Ende vom Lied: Moodle wird vermehrt an Schulen eingesetzt. Sofern sich dieser Trend verfestigt, werden zukünftig Generationen von SchülerInnen schon mit Moodle vertraut sein, wenn sie ihr Studium beginnen.

Dass Moodle dabei außerordentlich benutzerfreundlich ist, muss eigentlich angesichts seiner Beliebtheit nicht extra erwähnt werden. Zwar ist verständlich, wenn man die liebgewonnenen Funktionen „seines Systems“ vermisst und die unvertraute Umgebung zunächst abschreckt. Aber man sollte diese anfängliche Abneigung nicht überbewerten. Es ist die Gewohnheit, die einem den Einstieg in das Neue erschwert. Gleiche Funktionen finden sich an einem anderen Ort, mit neuen Funktionen kann man umgehen lernen. Denn die Bedienung erschließt sich schnell.

Der E-Learning Service möchte Hilfestellung bieten, sich vom Vergangenen zu lösen und dem Neuen zu öffnen. Nach und nach entstehen kurze Leitfäden, in denen sämtliche Funktionen von Moodle beschrieben werden und Tipps und Tricks Anregungen bieten, die neue Lernplattform zu „seinem“ oder „ihrem“ neuen Liebling avancieren zu lassen:

https://moodle.hwr-berlin.de/course/view.php?id=240

Jochen | E-Learning Team

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