Während sich neue interessierte Studierende für das Blended Learning Studium (Kombination aus Präsenzveranstaltungen und E-Learning, BlendIT) an der HWR einschreiben, laufen auch dieses Semester verschiedene Kurse des Blended Learning Formats von vielen engagierten Lehrenden. Bereits im ersten Teil der Best Practice Serie wurden zwei tolle Beispiele von Prof. Dr. Rüggeberg und Julia Gunnoltz zur Umsetzung von Blended Learning vorgestellt. Nun soll es auch im zweiten Teil darum gehen, zwei weitere inspirierende Erfahrungsberichte zu zeigen.
Wer den ersten Teil gelesen hat, wird wissen, dass man selbst viel von Erfahrungsberichten und Beispielen anderer Lehrender lernen kann. Ob Einsteiger oder Fortgeschrittener auf diesem Gebiet – auch in diesem zweiten Teil wird es neue Ideen und Vorschläge zur Umsetzung und Strukturierung von Blended Learning Kursen geben. Wer noch mit dem Gedanken spielt, dieses Format selbst einmal auszuprobieren, jedoch Bedenken wegen der technischen Umsetzung hat, sollte sich unbedingt Prof. Dr. Löchers Beitrag ansehen und wie dieser die technischen Hürden überwunden hat. Wer dagegen eventuell bereits einen Blended Learning Kurs hat und nach einer neuen Alternative zu Videos und Quiz sucht, der wird bei Herrn Schades Beitrag fündig werden. Sind Sie interessiert? Hiermit möchte ich Sie einladen, die beiden spannenden Videos weiter unten zu schauen.
Prof. Dr. Markus Löcher – Statistik
Muss ich meinen Blended-Learning-Kurs von der Basis an neu aufbauen oder kann ich meine bereits erarbeiteten Inhalte verwenden? Welche Vorteile können dabei Grafik-Tablets trotz anfänglicher technischer Schwierigkeiten bieten? Und wie können Aufnahmevideos von Ganz-Vorlesungen bearbeitet werden?
Spannende Antworten auf diese Fragen liefert Prof. Dr. Löcher:
Prof. Dr. Löcher berichtet in diesem Erfahrungsbericht über seine gesammelten Erfahrungen zu dem Blended-Learning-Format zu seiner Statistikvorlesung. Mit Unterstützung eines Teams nimmt er seine Poolvorlesungen mithilfe von Grafiktablets auf und muss sich dabei mit der Tablet-Lehre einigen technischen Herausforderungen stellen. Doch sind diese Hürden erst überwunden, so ergeben sich zahlreiche Vorteile durch das Grafiktablet: Es erleichtert die Vorbereitung, bringt mehr Struktur in die Veranstaltung, ermöglicht die Speicherung und den Upload der Notizen auf Moodle und durch spezielle Darstellungselemente wie Grafiken wird eine größere Gestaltungsfreiheit geboten, so Prof. Dr. Löcher. Diese „Mammutvideos“ von anderthalb Stunden Länge stellen den Ausgangspunkt für die Weiterentwicklung des Kurses dar.
Durch das Schneiden und Editieren der Videos entstehen kürzere Videos zu verschiedenen Themengebieten. Prof. Dr. Löcher reichert diese durch Zwischenfragen und Quiz an, sodass die Videos aufgelockert werden und eine Selbstkontrolle der Studierenden während des Videokonsums stattfinden kann. Mithilfe der Software H5P entstehen so interaktive Videos. Obwohl die Vorteile die Nachteile in dieser Herangehensweise (Aufnahme von Poolvorlesungen durch Grafiktablets) überwiegen, sieht Prof. Dr. Löcher in einigen Angelegenheiten noch Verbesserungsbedarf. Durch die Aufnahme während der Vorlesung entsteht viel unpoliertes Material, sodass die Aufbereitung viel Zeit in Anspruch nimmt. Die umständliche Handhabung eines ganzen Werkzeugkoffers kann nun mit neuen Convertible-Notebooks umgangen werden, jedoch ist das Display dieser Geräte kleiner.
Lehrbeauftragter Tom Schade – Privates Wirtschaftsrecht
Wie können die einzelnen Termine eines Blended-Learning-Kurses sinnvoll strukturiert werden? Welches Tool kann zielgerichtet bei Onlineterminen genutzt werden? Und wie können Audiopodcasts aufgenommen und bearbeitet werden?
Spannende Antworten auf diese Fragen liefert RA Tom Schade:
In diesem Beitrag verrät Ihnen Rechtsanwalt Herr Schade als Lehrbeauftragter an der HWR, auf welche Art und Weise er seinen Blended-Learning-Studierenden das private Wirtschaftsrecht und somit die Grundlagen eines rechtlichen Rahmens näherbringt. In einer auf Moodle hinterlegten „Gebrauchsanweisung“ für den Kurs wird deutlich, wie der Kurs aufgebaut ist. Zu jedem Termin finden die Studierenden in Moodle ein Skript, ein Thesenpapier, einen Fragenkatalog und den dazugehörigen Antwortenkatalog. Zu den Onlineterminen werden zusätzlich Audiopodcasts hinterlegt, welche auf den Fragenkatalogen aufbauen. In diesen werden verschiedene Fragestellungen diskutiert und sind somit direkt auf die restlichen Materialien zugeschnitten. Auch wenn die Nutzungsweise der Studierenden ganz unterschiedlich ausfällt, das Evaluationsfeedback zu den Podcasts war bisher durchweg positiv.
Aufgrund mehrerer eindeutiger Vorteile entschied sich Herr Schade für Audiopodcasts als das Tool seiner Wahl. Diese brächten Abwechslung in die Materialien, sprechen unterschiedliche Lerntypen an, können, im Gegensatz zu den Texten, nebenbei gehört werden und fokussieren ohne Bild die Aufmerksamkeit des Lerners auf den Inhalt. Quizz werden in dem Moodlekurs nicht bereitgestellt, da ohne eine vorherige Vermittlung diese für den Kurs unzweckmäßig seien. Während viele Lehrende für die Videobearbeitung auf die Software Camtasia zurückgreifen, ist diese aufgrund der komplizierten Aufnahme und Bearbeitung für Audioaufnahmen eher ungeeignet. Leichter und komfortabler nutzbar sind dagegen Diktiergeräte, da die bisherige Aufnahme zurückgespult, angehört und bei Bedarf überschrieben werden kann.
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