Absage an Facebook – Chance für Moodle?

23 Jul, 2013

E-Learning Plattformen wie das an der HWR verwendete Moodle gibt es inzwischen an jeder Hochschule und auch viele Schulen benutzen schon E- Learning Angebote, um so die Lehre online zu unterstützen. Obwohl die Schüler und Studenten diese Angebote zwangsläufig oder auch freiwillig mehr oder weniger stark nutzen und z.B. Moodle für so ziemlich alle notwendigen […]

E-Learning Plattformen wie das an der HWR verwendete Moodle gibt es inzwischen an jeder Hochschule und auch viele Schulen benutzen schon E- Learning Angebote, um so die Lehre online zu unterstützen. Obwohl die Schüler und Studenten diese Angebote zwangsläufig oder auch freiwillig mehr oder weniger stark nutzen und z.B. Moodle für so ziemlich alle notwendigen Verwendungen Umsetzungsmöglichkeiten bietet, werden noch immer viele andere Anwendungen ergänzend genutzt. Angefangen von Doodles zur Terminabsprache, über Google-Docs für das gemeinsame Bearbeiten von Dokumenten, bis hin zu kurs- oder studiengruppenübergreifenden Facebook-Gruppen, in denen die neuesten Geschehnisse diskutiert werden. So werden auch die letzten Studienbeginner, die sich bisher erfolgreich dagegen gewährt haben sich bei Facebook etc. anzumelden, gezwungen, sich dort anzumelden. Anders ist die Kommunikation unter Studenten oder auch das erste Kennenlernen der Kommilitonen oft nicht mehr möglich, da der Großteil der Studenten bereits Mitglied bei sozialen Netzwerken ist.

Dass dies so ist, haben auch viele Lehrende erkannt und bedienen sich daher auch dieser Netzwerke, um ihre Schüler und Studenten flexibel und jederzeit erreichen zu können. Denn die sozialen Netzwerke werden, das kennen sicherlich die meisten von sich persönlich, beinahe ununterbrochen verwendet oder neue Nachrichten werden zumindest sehr schnell erkannt. Anders bei E-Learning Plattformen: Trotz der guten Qualität der Anwendungen, werden viele noch zu selten genutzt. Das spiegelt sich dann auch darin wider, dass sich viele Studenten (teilweise aber auch Lehrende) oft mehrere Tage oder sogar wochenlang nicht einloggen. Darauf reagieren die Lehrer und Dozenten, indem sie selbst auf soziale Netzwerke zurück greifen, um Schüler, Eltern oder die eigenen Kollegen zu kontaktieren.

Genau das wurde nun im Land Baden-Württemberg untersagt. Das Kultusministerium verbietet Lehrern die dienstliche Verarbeitung personenbezogener Daten aus Datenschutzgründen. Generell wird verboten, dass personenbezogene Daten in sozialen Netzwerken verwendet werden, deren Server außerhalb des europäischen Wirtschaftsraumes stehen, sofern es sich um amerikanische Unternehmen handelt, oder ein Zugriff von außerhalb Europas möglich ist. Das alles ist bei den meisten Anbietern wie Facebook, Twitter und Co. der Fall. Diese dürfen also in Zukunft nicht mehr genutzt werden. Die Reaktionen auf die neuen Regeln sind geteilt. Während die Einen die Entscheidung aus datenschutzrechtlicher Sicht begrüßen und darauf hinweisen, dass die Unterrichtskoordination auch ohne Facebook möglich sein muss, finden Andere, dass dies in der heutigen Zeit eben nicht mehr der Fall ist und diese Anwendungen unverzichtbar seien.

Welche Meinung auch immer vertreten wird, nachdem die neuen Regeln in Baden-Württemberg gelten, kann erwartet werden, dass auch andere Bundesländer dem Beispiel folgen. Für die E-Learning-Verantwortlichen bedeutet dies, dass wir noch mehr daran arbeiten müssen, dass die Plattformen und ihre vielen Anwendungsmöglichkeiten noch besser bedienbar werden und auch so leicht zu erreichen und mobil nutzbar sind, dass die Nutzung attraktiver wird. Dann können Schüler und Lehrer auch leichter darauf verzichten, sich auf Facebook auszutauschen oder auch andere Anwendungen wie Doodle usw. zu nutzen. Denn mit Plattformen wie Moodle kann beides erreicht werden: Schutz der personenbezogenen Daten und die aktuelle Versorgung mit Informationen.

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