
Wigwam Village (1944): Siedlung, deren Häuser indianische Tipis imitieren. Smart and Sweet! (Quelle: Library of Congress)
SmartHome oder auch eHome genannt, ist keine Neuigkeit. Jedoch muss ich sagen, dass ich das noch nie live gesehen habe. Es geht um das Kontrollieren des eigenen Heims mit einem Smartphone, Tablet oder auch PC. Damit kann ich von unterwegs aus die Heizung anstellen, um es kuschelig warm zu haben, wenn ich nach Hause komme oder den Kaffee kochen lassen, während ich unter der Dusche stehe. Praktisch finde ich die Möglichkeit, dass ich meinen Status auf „abwesend“ stellen kann und das Gerät mir dann anzeigt, ob noch Türen oder Fenster geöffnet sind.
Anbieter dafür gibt es bereits einige und die Einsetzung dieser Technologie ist vielseitig und bringt viele Vorteile. So kann ich mein Zuhause auch von unterwegs aus so einrichten, wie ich es möchte. Ich brauche mir keine Sorgen mehr zu machen, ob ich den Backofen ausgeschaltet oder die Terrassentür offen gelassen habe. Es wird mir bequem auf meinem Smartphone angezeigt.
Jedoch machen sich auch einige Negativpunkte bemerkbar. In einer Zeit, wo ich sowieso schon pausenlos auf mein Handy schaue, würde eine weitere Funktion hinzukommen, die mich daran fesselt. Außerdem bin ich mir nicht sicher, ob ich es schön finde, wenn mein Backofen mit mir spricht. Da wäre außerdem noch die Frage der Sicherheit. Wie sicher sind die Systeme vor Hackern oder sonstigen schädlichen Angriffen?
Die Zukunft bringt immer wieder Neues und ich bin die Letzte, die sich dagegen verschließt. Jedoch frage ich mich, ob es gut ist, wenn wir so etwas Persönliches wie unser Heim komplett den Maschinen überlassen?
Dein Artikel hat mich sofort an die letzte Episode der US-amerikanischen Science-Fiction Serie „Eureka” erinnert: das ist die Geschichte einer ganzen Kleinstadt, die von Genies bevölkert wird. Stellvertretend für den Zuschauer gibt es dort einen Sheriff (wie die meisten amerikanischen Filme ist die Vorlage der Western), der natürlich kein Genie ist und die Stadtbewohner amüsiert und häufig verständnislos von außen betrachtet… eigentlich ein schönes Bild für den Workshop „Innen und Außen“ den ich nächste Woche an der HWR moderieren soll, und über den ich bereits heftig nachdenke… aber das nur nebenbei. Erinnert hat mich dein Artikel an die Serie, weil dieser Sheriff gleich in Season 1 eine Wohnung bekommt, die eigentlich ein solches SmartHome ist, wie wir uns es in der Zukunft vorstellen dürfen: gesteuert von einem Zentralcomputer mit einer warmen, freundlichen, sexy weiblichen Stimme, der aber zunehmend Eigenschaften einer Ehefrau annimmt, die der Sheriff (zumindest am Anfang der Serie) nicht hat (was, wenn man sich den Schauspieler anschaut, unverständlich ist – typisch Fernsehen!). Zum Beispiel kommt er einmal zu spät zum vorprogrammierten Abendessen nachhause – und der Computer lässt ihn nicht in das Haus hinein, bevor er sich für sein zu spät kommen entschuldigt hat! (Sehr, sehr unvernünftig, denn natürlich kam er zu spät, weil er die Welt retten musste!) – Also hier, in einer (vielleicht nicht allzu fernen) Zukunft nichts als Stereotype… aber halt fortgeschrittenste Technik…
Eureka habe ich nicht gesehen, aber auch ein anderes Beispiel ist der Film “I, Robot” mit Will Smith. Die Menschen haben in diesem Zukunftsszenario auch immer mehr den Maschinen überlassen, bis diese ein Eigenleben entwickelt haben und schließlich zur Bedrohung der Menschheit wurden.