Sucht man bei Wikipedia danach, was genau eigentlich unter dem Begriff „Workshop“ zu verstehen ist, so stößt man auf die Erklärung, dass es sich dabei um eine Veranstaltung handele, bei der eine kleine Gruppe für eine begrenzte Zeitdauer intensiv an einem Thema arbeite. Ein Kennzeichen sei dabei die kooperative und moderierte Arbeitsweise an einem gemeinsamen Ziel.
Dies nimmt sich die Moodle-Aktivität „Workshop“ als Vorsatz zu Herzen: Es handelt sich dabei um ein Gruppenarbeits-Tool, das ein Miteinander-Arbeiten, auch über längere Zeiträume und in mehrere Phasen unterteilt, ermöglicht. „Workshop“ ist dabei bemüht, diese Leitmotive in die alltägliche Arbeit des Uni-Lebens durch Zuhilfenahme bereits bewährter E-Learning-Verfahren zu implementieren.
Im Folgenden sollen die Eigenschaften dieser Anwendung beleuchtet werden, um ihren Nutzen zu verdeutlichen.
Die Kooperation ist im Moodle Workshop zwar eine wesentliche Komponente, allerdings nicht, wie man vielleicht erwartet hätte, im Sinne der klassischen Teamarbeit, sondern vielmehr im Bereich der gemeinsamen Bewertung der Arbeitsergebnisse Einzelner. Ein Schwerpunkt wird hier also ganz klar auf eine faire und nachvollziehbare sowie vielseitige Findung von Leistungsbewertung gesetzt. Ganz nach der Meinung des Dozenten kann der Anteil der Gesamtnote, der sich aus den Bewertungen der unterschiedlichen Teilnehmer zusammensetzt, angepasst werden.
Dies bedeutet, weg vom klassischen Gefühl der Hilflosigkeit, wenn man sich mal unfair bewertet fühlt, hin zu einer Version der Notenvergabe, bei der – zumindest in der Theorie – auch gegen die Meinung des Dozenten gute Noten vergeben werden könnten. Letzten Endes ist aber die Entscheidung darüber, in welchem Maß die Workshop-Aktivität tatsächlich ein Miteinander der Teilnehmer erfordert, die des Dozenten. Viel hängt dabei von der gewählten Bewertungsstrategie ab. Hiervon bietet der Workshop bereits vier, weitere können nachgeordert werden. Alle bieten die Möglichkeit zur Nutzung vielfältiger Kriterien der Ergebnisfindung, unterscheiden sich aber vor allem darin, wie diese Kriterien in Beziehung zueinander stehen und betitelt sind.
Unabhängig davon, welche Entscheidungen letztlich getroffen und welche Einstellungen vorgenommen werden, sind die Ergebnisse gleich nach ihrer Findung für die Beteiligten sichtbar, was den Studierenden mit Sicherheit einiges an unangenehmer Warterei ersparen dürfte.
Moderation wird in der Moodle-Aktivität großgeschrieben; ohne die Wegweisung durch die Dozenten funktioniert hier wenig.
Beginnend in der Einrichtungsphase: Hier spielt sich der Haupt- und vielleicht auch der entscheidendste Teil der Arbeit ab, die der „Moderator“ zu leisten hat.
Hier definiert er sämtliche Rahmenbedingungen, unter denen die Studenten später arbeiten sollen, und was sie zu leisten haben. Dies ist nur einer der großen Vorzüge des Workshop-Tools.
Die verbindlichen und eindeutig zu definierenden Erwartungen, die der Dozent im Vorfeld festsetzen kann, sorgen für klare Verhältnisse und beugen falschen Hoffnungen und Ansprüchen der Teilnehmer auf das vor, was letztlich als ihre Leistung bewertet wird.
Der Wechsel aus einer Phase in eine nächste muss vom Dozenten eingeleitet werden. Auch im weiteren Verlauf bestehen immer wieder erneut Möglichkeiten dirigierend oder hilfestellend in den Arbeitsprozess einzugreifen. So können beispielsweise Arbeiten, die von besonderer Relevanz sind, veröffentlicht werden.
„Moderator“ mag möglicherweise nach Understatement klingen in Bezug darauf, welche Funktion der Kursleiter hier tatsächlich inne hat: Dirigent oder Leiter wären möglicherweise treffender. Dennoch scheint das Maß an Kontrolle, das mit den Möglichkeiten von Moodle Workshop verbunden ist, sorgfältig abgewogen zu sein. Gemeinsames, interaktives und geleitetes Arbeiten mit der Motivation, sich auch die Anerkennung der Kommilitonen zu erarbeiten, wird hier realisiert.
Falls Sie Fragen zum Thema Workshop in Moodle haben oder Unterstützung bei der Umsetzung benötigen, wenn Sie sich bitte an ecampus(at)hwr-berlin.de
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