MoodleMaharaMoot 2014

10 Mrz, 2014

In diesem Jahr trafen sich die deutschen Moodle Experten, -Liebhaber und -Fans Ende Februar zur MoodleMaharaMoot 2014 in Leipzig. Wir (Sylvia Stamm vom Fernstudieninstitut, Katja Drasdo vom Campus Lichtenberg und Susanne Mey vom Schöneberger Standort) konnten dabei sein. Da jeweils bis zu 9 Veranstaltungen parallel in verschiedenen Räumen liefen, war es schon die erste Herausforderung, […]
moodle//mahara//moot//2014 (Logofreigabe per Mail)

MoodleMaharaMoot in Leipzig

MoodleMaharaMoot_Logo_2014_rgbIn diesem Jahr trafen sich die deutschen Moodle Experten, -Liebhaber und -Fans Ende Februar zur MoodleMaharaMoot 2014 in Leipzig. Wir (Sylvia Stamm vom Fernstudieninstitut, Katja Drasdo vom Campus Lichtenberg und Susanne Mey vom Schöneberger Standort) konnten dabei sein. Da jeweils bis zu 9 Veranstaltungen parallel in verschiedenen Räumen liefen, war es schon die erste Herausforderung, unsere Teilnahme möglichst optimal zu koordinieren.

Wie man am Konferenztitel sieht, war der Fokus der Moodlemoot diesmal zweigeteilt. Neben vielen Workshops und Berichten zum Thema Moodle gab es einen eigenen Themenstrang zu Mahara . Da wir an der HWR Berlin gerade erst unsere ersten Erfahrungen mit Mahara sammeln, gab es dabei für uns einige interessante Vorträge. Hier im Blog wollen wir uns auf unsere persönlichen Highlights konzentrieren.

(Katja:) Das Thema „Mobiles Microlearning mit Moodle“ erschien unter mehreren Aspekten interessant. Erika Deimling von der DHWB Mosbach berichte von einem Projekt an ihrer dualen Hochschule, in dem ein Angebot zum mobilen Mikrolernen als Ergänzung zu den Blended Learning Kursen unter Nutzung der Lernplattform Moodle umgesetzt werden sollte.  Ein straffer Studienzeitplan, Praxis- und Reisezeiten sowie die erhöhte Nachfrage nach der mobilen Nutzung von Moodle auf mobilen Endgeräten führten zu diesem Projektvorhaben. Parallelen zur HWR sind offensichtlich. Während in einem ersten Schritt das Moodle Theme für die mobile Nutzung (Stichwort responsive Design) angepasst wurde, ging es im Weiteren um die Aufbereitung kleiner Lerneinheiten, z.B. zum wissenschaftlichen Arbeiten. Hierbei standen vor allem didaktische Überlegungen im Vordergrund. Der „Lernhappen“ sollte dem Üben und Verfestigen von Wissen dienen, häufige Unterbrechungen und die beliebige Wiederaufnahme von Aktivitäten zulassen sowie sofortiges Feedback liefern. Heraus kam eine WebApp „WissFIT“, für alle Endgeräte, die mittels eines spezielles QR Codes auf einen Moodle-Kursraum verlinkt, der wiederum Quizzes, Flashcards, Fragebögen etc. bereithält. Die Evaluation des Projektes steht noch aus, der Ansatz und die Idee der technischen Umsetzung sind in jedem Fall sehr interessant.

Zu dieser Thematik passend, stellt sich generell die Frage, wie Lerninhalte aufbereitet werden müssen, um den aktuellen didaktischen Anforderungen und technischen Möglichkeiten gerecht zu werden. Freunde von TYPO3 wird es freuen, dass es ein „Typo3 eLearning Framework“ gibt. So können, Vorkenntnisse vorausgesetzt, die bekannten Stärken und Funktionen von Typo3 sowie die vertraute Umgebung genutzt werden. Lernthemen werden aus der thematischen Clusterung von Seiten generiert, die Stärken liegen hier in der gut gelungenen Darstellung von Inhalten. Eine Einbindung in Moodle in möglich. Lerninhalte werden über einen Schlüssel direkt aus Typo3 abgerufen. Die Einbettung in Moodle Bewertungskriterien oder Testszenarien ist damit aber nicht möglich.

(Sylvia:) Mit LOOP (Learning Object Online Platform) wurde noch ein weiteres Autorentool für das „Lernbuch von morgen“ vorgestellt. Die FH Lübeck als Mitglied in der Virtuellen Fachhochschule hat das auf MediaWiki basierende, sehr interessante Tool entwickelt. Uns hat LOOP begeistert, weil es durch vielfältige Hervorhebungsmöglichkeiten und Verzeichnisse die Grundlage für einen didaktisch gut aufbereiteten Studientext liefert, in den verschiedenste Medien (Audio/Video/Prezi/Tests usw.) eingebettet werden können. Die mit LOOP produzierten „Lernobjekte“ sind online immer aktuell verfügbar und können sogar mittels einer Sprachausgabefunktion quasi barrierefrei genutzt werden. Zur Offline-Verwendung sind PDF- und ePub-Export möglich. Nicht zuletzt wird aber die Produktion und Aktualisierung von Studienmaterialien mit LOOP bedeutend vereinfacht, da Änderungen durch die Online-Publikation mit geringstem Aufwand tagesaktuell möglich sind. Der Aktualisierungsprozess sei 15-mal schneller geworden, unterstreicht Andreas Wittke die positiven Erfahrungen der FH Lübeck nach einem Jahr LOOP. Auch für unser Fernstudieninstitut eine sehr verlockende Vorstellung…
Und da sich die MoodleMaharaMoot in diesem Jahr explizit dem Thema e-Portfolio widmete, möchte ich schließlich noch den Vortrag von Patricia Arnold von der HS München hervorheben, die über den Einsatz von e-Portfolios als alternative Assessmentmethode im berufsbegleitenden BA-Studiengang Soziale Arbeit berichtete. Immer noch auf der Suche nach Einsatzfeldern für e-Portfolios hat mich das Beispiel aus München inspiriert, weil es hier gelingt, die beruflichen Erfahrungen der Studierenden mit dem Wissens- und Kompetenzerwerb im Studium zu verschränken. In einem die letzten vier Studiensemester begleitenden Modul zum „Wissenschaftlichen Theorie-Praxis-Transfer“ gibt es Aufgaben und Leitfragen, anhand derer die Studierenden ihre professionelle Identität und Entwicklung im Lichte des Studiums reflektieren. Dies wird im e-Portfolio dokumentiert und sogar bewertet.

Susanne:) In der Keynote:Vom Scheitern der Bildungsrevolution – verhindern digitale Technologien modernes Lernen?“ stellte Jöran Muuß-Mehrholz sehr anschaulich seine (früheren) Idealvorstellungen des Lernens mit den neuen Medien der Realität gegenüber. Sein Blickwinkel war provokant, aber nicht entmutigend. Behindert die „Sehnsucht nach Ordnung die Entstehung von Wissensgesellschaften an unseren Institutionen? Sein Fazit, dass eine „Evolution“ der Bildung durch die neuen Medien realistischer ist, als die oft versprochen Bildungsrevolution ist m.E. optimistisch genug.

Sehr interessant war der Vortrag „Moodle und Mahara aus Schülersicht“ von drei Schülern der Oskar-Miller-Schule in Kassel. An der berufsbildenden Einrichtung gibt es nur noch Mathe, Deutsch und Englisch als klassischen Frontalunterricht, alle anderen Fächer finden fächerübergreifend als Themenwochen statt. Dafür wird ein Lernschrittplan von den Schülern erarbeitet, dessen Lernziele – entsprechend einer Checkliste der Ausbilder  – verschiedene Kompetenzstufen (Bloom’sche Taxonomie) erreichen können. Der Plan wird mit den Lehrern abgestimmt und im Selbststudium begleitet. Aufgaben dazu finden sich in Moodle, alles Erarbeitete wird in Mahara strukuriert gesammelt…

Lernschrittplan

Informationen/ Erarbeitungen zum Thema

Profilinforationen
Dokumenten
downloads
Quellenangaben

Ergänzendes Informationsmaterial

Lizenzangaben

(Abbildung der Themenwoche in Mahara)

…und am Ende des Lernzeitraums im Fachgespräch ausgewertet. Die Schüler nutzen die persönliche Portfolioarbeit später für Bewerbungen, ein Lehrer wagte die These, dass solch „…hochwertige Arbeitsmaterialen unsere Schulbücher mal ersetzen…“ können. Die anwesenden Schüler und Lehrer der Schule waren sehr enthusiastisch und respektvoll einander zugewandt.

Im Vortrag „Moodle-Mathe-Mobile-App“ berichtete die Hochschule Offenburg, wie sie gemeinsam mit Massmatics UG neue Wege der Kooperation gehen. Der Aufgabenpool wurde genau an die Belange der Hochschule angepasst und wird jetzt als Ergänzung zum Brückenkurs als Offline-App und in Moodle angeboten. Geübt wird mit Stift und Papier, das Programm bietet nur Zwischenschritte und Tipps. Die Feedbackfunktion zeigt, welche Themen in der Präsenz aufgegriffen werden sollten.  Zur ersten Veranstaltung hatten 90 % der Teilnehmenden aufgrund der  Infomail die App schon geladen und genutzt.

 Wir danken den Veranstaltern für die gute Konferenzorganisation.

 

0 Kommentare