Sind Sie fit im Kopf? (Teil 1 der Fitness-Reihe)

20 Jul, 2016

“Lernen ist wie Rudern gegen den Strom. Hört man damit auf, treibt man zurück.” – Laozi Der chinesische Philosoph wusste es bereits im 6. Jahrhundert vor Christus: Lernen bedeutet Beständigkeit. Und um das Lernen dreht sich genau dieser Blog, sodass wir Ihnen schon viele E-Learning Tipps, Hilfsmittel und Techniken vorgestellt haben, womit es sich am […]

“Lernen ist wie Rudern gegen den Strom. Hört man damit auf, treibt man zurück.”

– Laozi

Abb. 1: Gehirn an (Quelle: pixabay, Lizenz: CC0)

Abb. 1: Gehirn an (Quelle: pixabay, Lizenz: CC0)

Der chinesische Philosoph wusste es bereits im 6. Jahrhundert vor Christus: Lernen bedeutet Beständigkeit. Und um das Lernen dreht sich genau dieser Blog, sodass wir Ihnen schon viele E-Learning Tipps, Hilfsmittel und Techniken vorgestellt haben, womit es sich am besten lernt. Doch was sind eigentlich die Voraussetzungen für das erfolgreiche Lernen? Schon zahlreich wurde in Studien nachgewiesen, dass ein fitter Kopf und ein fitter Körper gleichermaßen die ideale Basis sind und den Lernprozess steigern. Wie Yin und Yang bilden sie eine Einheit, um lebenslanges Lernen zu ermöglichen– das hätte sicherlich auch Laozi gefallen. In zwei Teilen soll dementsprechend das Training der zwei Komponenten der geistigen Fitness (Teil 1) und der körperlichen Fitness (Teil 2) vorgestellt werden. Beginnen wir mit dem Training unseres biologischen Wundercomputers – dem Gehirn.

Schon vor Jahren war Gehirn Jogging mit Dr. Kawashima von Nintendo ein großer Erfolg. Gehirntraining ist durchaus umstritten und dennoch wird in vielen Studien belegt, dass das Training des Gehirns die geistige Fitness steigern kann. In vielen Trainings wird das Arbeitsgedächtnis geschult, sodass Prozesse wie Problemlösung, logisches Schlussfolgern, Erwerb neuen Wissens und die Formulierung und Abwägung aktueller Ziele verbessert werden können. Ich möchte im Folgenden zwei Varianten vorstellen, mit denen auch Sie Ihr Gehirn fit halten können.


1. Neuronation

 

Abb. 2: Logo Neuronation (Quelle: seovista)

Abb. 2: Logo Neuronation (Quelle: seovista)

 

Übung 2

Abb. 3: Übung Formendreher (Quelle: Screenshot) Zum Vergrößern bitte anklicken!

Neuronation ist als Version für den PC oder als App erhältlich. Startet man die App, wird man direkt mit dem Spruch „Ihr Potential ist unendlich“ begrüßt. Und dies ist auch die zentrale Motivationsstrategie der App. Durch die Erstellung eines Leistungsprofils bei Beginn, kann man festlegen, welche Ziele einem wichtig sind und wird dementsprechend trainiert. Möchte man sich viele Informationen auf einmal merken, weniger ablenken lassen oder immer die Übersicht behalten? Sie entscheiden, wohin sich Ihre Gehirnfähigkeiten entwickeln sollen. Durch einen Einstiegstest wird der aktuelle Trainingsstand gemessen und ein personalisierter Trainingsplan entwickelt. Mithilfe von verschiedenen Übungen kann man nun seine Gehirnleistung verbessern. Das multimodale Übungsspektrum reicht von Rechnen (Training der algebraischen Rechenfähigkeiten) und Sprache (Training der Sprachkompetenz und Sprachflüssigkeit) über Logik (Training der Mustererkennung) und Gedächtnis (Training des Arbeitsgedächtnisses) bis zu Sensorik (Training der schnellen Informationsverarbeitung). Die Kriterien einer guten App zum Training des Gehirns werden erfüllt: man trainiert personalisiert, zielgerichtet, motiviert und verbessert natürlich seine Hirnleistungen.

Übung 1

Abb. 4: Übung Pfadfinder (Quelle: Screenshot) Zum Vergrößern bitte anklicken!

Dieser Fortschritt wird in Form von Diagrammen nett dargestellt und zeigt das eigene Leistungsprofil. Toll ist auch, dass man seine Ergebnisse mit Freunden oder Altersgenossen vergleichen kann. Die Entwickler arbeiten mit der FU Berlin, TU Dortmund, dem Hertie-Institut für klinische Hirnforschung und vielen weiteren Partnern zusammen. Da ist es nicht verwunderlich, dass die App bereits 2013 vom Bundesgesundheitsministerium mit dem AOK Leonardo Preis ausgezeichnet wurde. Ein paar Nachteile gibt es aus meiner Sicht dennoch. Wirklich überzeugt hat mich nur die App, die PC-Anwendung bietet nicht alle Funktionalitäten.

Auswertung

Abb. 5: Auswertung Neuronation (Quelle: Screenshot) Zum Vergrößern bitte anklicken!

Desweiteren kann man einige Übungen und Ansichten nur mit einem Premium-Account aufrufen, auch das tägliche Übungskontingent ist limitiert. Freies Üben ist nur als Premium-Kunde möglich.

Fazit: Die App ist wunderbar, wenn man seine grauen Zellen ein bisschen auf Vordermann bringen und sich geistig fit halten möchte. Das Übungsangebot in der kostenlosen Version könnte allerdings etwas größer sein, daher gibt es für Neuronation drei von fünf „Brains“.

 

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2. Elevate – Brain Training

 

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Abb. 6: Logo Elevate (howtorootandroiddevices)

 

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Abb. 7: Übung words (Quelle: Screenshot) Zum Vergrößern bitte anklicken!

Elevate ist dagegen nur als App und auch nur in englischer Sprache erhältlich. Dies kann für jeden Vorteil oder Nachteil darstellen, ich persönlich finde es hervorragend, um gleichzeitig seine Sprachkenntnisse zu verbessern.

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Abb. 8: Übung measuring (Quelle: Screenshot) Zum Vergrößern bitte anklicken!

Die App ist ebenso personalisiert, ein Leistungsprofil und ein Einstiegstest werden am Anfang erstellt und durchgeführt. Der Trainingsplan enthält personalisierte Übungen, um die persönlichen Ziele zu erreichen. Drei Übungen absolviert der Trainierende am Tag, verdient dabei Badges, steigt Level auf und bekommt Items – Motivation durch Gamification pur.

Die Übungen werden in die Kategorien Schreiben, Hören, Sprechen, Lesen und Mathematik unterteilt. Nach dem Training folgt eine tolle Auswertung mit übersichtlichen Diagrammen, in denen die Verbesserungen und Vergleiche dargestellt werden. Trotzdem Elevate Apple App of the year 2014 in the united states geworden ist, sehe ich auch hier einige Nachteile.

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Abb. 9: Auswertung (Quelle: Screenshot) Zum Vergrößern bitte anklicken!

Diese decken sich teilweise mit denen von Neuronation: Nur als Promitglied sind alle Funktionen und Übungen spielbar, das Tageslimit ist begrenzt und zusätzlich ist diese App nur auf den mobilen Endgeräten und nicht auf dem PC verfügbar.

Fazit: Die App trainiert auf spielerische Weise den Grips und sorgt gleichzeitig für Spielspaß und gute Laune. Durch eine hohe Anzahl an unterschiedlichen Übungen und vielen netten Kleinigkeiten (Elemente im Hintergrund bewegen sich entsprechend des Fortschritts, sodass man das Gefühl hat, sich aktiv zu verbessern) bleibt die Motivation erhalten und man trainiert gern.

Durch die Einschränkung durch den Probereich gibt es für Elevate vier von fünf „Brains“.

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Da beide Apps gut dazu geeignet sind, das Gehirn zu pushen, bleibt jedem selbst überlassen, welche Alternative er für sich wählt. Persönlich hat mir Elevate vom Design und der Umsetzung besser gefallen, Diagramme und Fortschritte werden schöner und übersichtlicher dargestellt. Dagegen scheint Neuronation wissenschaftlicher fundierter zu sein. Am Ende lässt sich nur sagen: Keep going! Für erfolgreiches Lernen benötigen Sie ein leistungsfähiges Gehirn, trainieren Sie es!

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