Mal Podcasts machen lassen

3 Feb., 2025

Prof. Dr. –Ing. Jan Mugele hat an der HWR Berlin eine Professur für Technische Gebäudeausrüstung und berichtet hier in einem Gastbeitrag, wie er seine Vorlesungsfolien für Mathematik in die KI hochgeladen hat und innerhalb von nur fünf Minuten einen Podcast erstellen ließ. Dabei hebt er hervor, wie effizient und zeitsparend dieser Prozess ist und welche Möglichkeiten sich dadurch für die Lehre eröffnen
Podcast im Matheseminar

Als Mathematik-Dozent möchte ich von einem spannenden Experiment berichten, das ich kürzlich durchgeführt habe. Ich habe meine Vorlesungsfolien für Mathematik in das KI-Tool NotebookLM von Google hochgeladen und daraus mit einer kurzen Anweisung (Promt) innerhalb von nur 5 Minuten einen Podcast erstellen lassen. Das Ergebnis ist faszinierend: Zwei virtuelle Personen unterhalten sich etwa 15 Minuten lang in klarem Deutsch sehr treffend über den Inhalt meiner Vorlesung. Auch über die darin enthaltenen Bilder und Formeln. Das hatte ich so nicht erwartet, der Podcast ist untern verlinkt.

Diese Erfahrung hat mich dazu gebracht, über die Vor- und Nachteile solcher KI-generierten Lernmaterialien nachzudenken.

Vorteile

  1.  Ein großer Vorteil des Formats ist seine Flexibilität. Studierende können den Podcast auf dem Weg zur Hochschule oder beim Sport hören. Das Lernen ist somit weniger an einen bestimmten Ort oder eine bestimmte Zeit gebunden.
  2. Der Podcast fasst komplexe mathematische Konzepte in dialogischer Form zusammen, was das Verständnis grundlegend erleichtern kann. Er erinnert eher an eine unterhaltsame Radiosendung als an eine „steife“ Vorlesung.
  3. Die Möglichkeit, den Podcast mehrmals anzuhören, erlaubt es den Studierenden, schwierige Inhalte besser zu verinnerlichen. Gerade in der Mathematik ist wiederholtes Hören und Üben oft notwendig, um schwierige Konzepte zu verstehen.
  4. Die Diskussionen im Podcast können als Anregung dienen, das Thema in Lerngruppen oder Foren weiter zu diskutieren. Dies fördert ein tieferes Verständnis und eine kritische Auseinandersetzung mit dem Lernstoff.

Herausforderungen

  1. KI-generierte Inhalte sind nicht immer zuverlässig, insbesondere in formalen Fächern wie Mathematik. Es können Fehler in Formeln und Symbolen auftreten. Daher ist es wichtig, die Inhalte kritisch zu hinterfragen und ihnen nicht blind zu vertrauen.
  2. Auch wenn der Podcast eine gute Einführung und einen guten Überblick über die Themen bietet, werden die Lerninhalte nicht in ausreichender Tiefe behandelt. Die Komplexität der Zusammenhänge geht oft verloren.
  3. Die KIs präsentieren manchmal falsche Fakten oder Konzepte mit großer Überzeugung. An den Stimmen kann man besonders gut hören, dass sie auch von Falschem überzeugt sind. In der Wissenschaft, wo es auf Präzision ankommt, ist das problematisch.
  4. Im Gegensatz zu einer Vorlesung können beim Podcast keine direkten Fragen gestellt oder Anmerkungen gemacht werden.

Mein persönliches Fazit

Ich sehe in KI-generierten Materialien wie diesem Podcast eine sehr interessante Ergänzung zu traditionellen Lehrmethoden. Sie können sowohl den Lehrenden als auch den Studierenden Zeit sparen und neue Perspektiven eröffnen. Sie ersetzen aber nicht die kritische Auseinandersetzung mit dem Stoff oder die gemeinsame Diskussion im Seminar. Fragen und Gedanken können durch keine KI ersetzt werden!

Ich empfehle es einfach mal auszuprobieren. Man benötigt ein Google-Konto, meldet sich dort an und kann NotebookLM gleich benutzen.

Testen Sie selbst!

Ich empfehle es einfach mal auszuprobieren. Man benötigt ein Google-Konto, meldet sich dort an und kann NotebookLM gleich benutzen.

Wer mehr darüber wissen möchte, wie man so einen Podcast am besten erstellt, findet eine gute Bauanleitung bei den Digitalen Profis  Den erstellten Mathepodcast und die zugrundeliegenden Vorlesungsunterlagen findet man hier oder auf der Medienplattform.

Dieser Blogbeitrag ist eine Kollaboration zwischen NotebookLM, HAWKI, Perplexity, DeepL Write und einem Menschen, nämlich mir 🙂 

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