Die Vermittlung von Kenntnissen in Tabellenkalkulation durch den Einsatz interdisziplinären Fallstudien stützen

12 Mrz, 2015

Prof. Dr. Monika Huesmann hat im Sommersemester 2014 für den ersten Studienabschnitt Business Administrationein neues Modul für die Studieneingangsphase entwickelt. Ziel war, den Erwerb von Tabellenkalkulation durch anwendungsbezogene Lehre zu stützen und die Fähigkeit zu stärken, selbständig, kritisch und teamorientiert zu arbeiten. In zahlreichen Rückmeldungen der Studierenden aus dem Praxissemester, während der Abschlussarbeit und direkt […]

Prof. Dr. Monika Huesmann hat im Sommersemester 2014 für den ersten Studienabschnitt Business Administrationein neues Modul für die Studieneingangsphase entwickelt. Ziel war, den Erwerb von Tabellenkalkulation durch anwendungsbezogene Lehre zu stützen und die Fähigkeit zu stärken, selbständig, kritisch und teamorientiert zu arbeiten.

In zahlreichen Rückmeldungen der Studierenden aus dem Praxissemester, während der Abschlussarbeit und direkt nach dem Berufseinstieg wurde deutlich, dass die Studierenden überrascht waren, dass in allen Bereichen in Unternehmen  Tabellenkalkulationen, vor allem Excel eingesetzt wird. Gleichzeitig wurde bedauert, dass im Studium wenig Fähigkeiten hierzu vermittelt werden.
Die Ausbildungskommission und der Fachbereichsrat beschlossen daraufhin, dass ein Wahlmodul zu Tabellenkalkulation in den Schlüsselqualifikationen verankert werden soll. Da die Bitte der Studierenden, mehr Kenntnisse in Tabellenkalkulation erwerben zu können, aus den unterschiedlichsten Fächern kam, bot sich ein interdisziplinärer Ansatz an. Es fand sich eine Projektgruppe aus den Bereichen Management, Controlling und Informatik um dieses neue Modul zu konzipieren.

Über die Ziele für das Modul waren sich alle einig: die Studierenden sollen anwendungsorientierte Kenntnisse in Tabellenkalkulation erwerben, die sie selbständig, kritisch und teamorientiert erarbeiten.

Als erster Schritt in der Entwicklung des neuen Moduls war es uns wichtig, die Ziele, Arbeitsweisen und Anknüpfungspunkte unserer unterschiedlichen Fachkulturen kennen zu lernen. Dazu boten sich gegenseitige Hospitationen an. Im zweiten Schritt haben wir in den Fachvorlesungen gemeinsame Fallstudien angeboten um auf diesem Weg die interdisziplinären Möglichkeiten auszuloten. Dieses gemeinsame Angebot war für uns alle sehr spannend, da gerade in den Vorlesungen auch die verschiedenen Fachkulturen zum Tragen kamen. Bei einer Fallstudie zum Break-Even-Point war z.B. die Lösungsorientierung im Controlling, die Diskussionsorientierung im Bereich Personal und die Standardisierungsansätze des Inforbreak even huesmannmationsmanagements interessante Ergänzungen.

Im Bild kann das Feedback zu der Fallstudie zum Break-Even-Point gesehen werden.

Spannend für uns waren der Austausch, die unterschiedlichen Fachkulturen und die Überschneidungen, die sich aus dem interdisziplinären Ansatz und der gemeinsamen Software ergaben.

Alle Projektbeteiligten entwickelten praxisnahe Fallstudien und/oder Projektaufgaben für Excel bzw. anderen Tabellenkalkulationsprogramme, die z.T. gemeinsam erprobt und verbessert wurden. Diese Sammlung haben wir auf eine eigens für dieses Modul entwickelte Moodleseite eingestellt. Sie sollte den Auftakt für einen umfangreichen Fundus von Fallstudien, Projektaufgaben und deren Lösungen aus verschiedenen Fachrichtungen bilden, und für alle Lehrende zur Verfügung stehen.

Im Sommersemester 2014 wurde das Modul von 7 Lehrenden erstmalig angeboten und durch einen Teaching Analysis Poll (TAP) evaluiert, um das Konzept weiterentwickeln zu können. Aus Studierendensicht waren sehr positive Rückmeldungen, dass viel Gruppenarbeit angeboten wird und die Fallstudien sehr hohen Praxisbezug haben. Schwierig ist es, dass die Lehrveranstaltungen nicht durchgängig in einem PC-Raum stattfinden konnten, damit alle einen Laptop dabei haben müssen, und damit auch verschiedene Softwareversionen zum Einsatz kommen.
Auf Seiten der Lehrenden wird als vorteilhaft angesehen, dass in den Modulen Schlüsselqualifikationen die Gruppen nur 15-20 Studierenden umfassen. Herausfordernd für die Lehre sind die sehr weit auseinandergehenden Vorkenntnisse und Fertigkeiten. Einzelne Studierende kennen die Tabellenkalkulation nur sehr rudimentär, andere haben sehr gute Grundkenntnisse und suchen Expertenwissen.

Insgesamt haben wir es als ausgesprochen spannend aber auch anspruchsvoll erlebt, ein Modul von Anfang an interdisziplinär zu entwickeln und über die Fallstudienlösungen in Gruppenarbeiten auch neue Lehrformen zugrunde zu legen. Die Moodleseite ermöglicht es neuen Kolleginnen und Kollegen leichter einzusteigen und das Modul gemeinsam weiter zu gestalten. Als direkte Reaktion auf die Evaluation der Studierenden wurden mehrere Laptops mit der gleichen Excel-Version zur Ausleihe für das Modul bereitgestellt. Der Austausch der Lehrenden in diesem Modul soll regelmäßig beibehalten werden; die Moodleseite wird allen Lehrenden zur Verfügung gestellt und es werden alle gebeten, ihre neuen Fallstudien zur Verfügung zu stellen.

Autorin: Prof. Dr. Monika Huesmann

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