Do it yourself: WordPress Plugins

16 Apr, 2011

Die meisten, die einen WordPress-Blog betreiben, werden sie kennen: Plugins. Diese kleinen (oder auch großen) Zusatzmodule erweitern die Funktionalität des Blogs. Dabei gibt es Plugins, die die Administration im Hintergrund (Backend) erweitern, verbessern oder erleichtern, z.B. der Spamschutz Akismet, und solche, die direkt (sichtbar) als Funktion in den Blog (quasi das Frontend) eingehen, z.B. die […]

Die meisten, die einen WordPress-Blog betreiben, werden sie kennen: Plugins. Diese kleinen (oder auch großen) Zusatzmodule erweitern die Funktionalität des Blogs. Dabei gibt es Plugins, die die Administration im Hintergrund (Backend) erweitern, verbessern oder erleichtern, z.B. der Spamschutz Akismet, und solche, die direkt (sichtbar) als Funktion in den Blog (quasi das Frontend) eingehen, z.B. die Wibiya-Toolbar. Diese Plugins lassen sich leicht installieren. In der Administration unter “Plugins” kann man sowohl die installierten Plugins verwalten als auch nach neuen suchen und diese dann installieren. Dabei kann man auf den riesigen Fundus von WordPress zurückgreifen, der professionelle Plugins, wie Google Analytics, aber auch zahlreiche von “Hobby-Codern” enthält. Die Kompatibilität der Plugins mit den jeweiligen Versionen von WordPress ist in der Regel angegeben. Darüber hinaus, werden die meisten Plugins von den Nutzern bewertet, wodurch man bereits vorher sehen kann, ob das Plugin etwas “taugt” oder nicht. Plugins heißt aber noch viel mehr als nur “Installieren” klicken und fertig…

Do it yourself: Soviel zum Konsum von schönen Plugins. Aber was tun, wenn man gerne etwas hätte, was es (noch) nicht gibt? Genau: Wie immer im Leben, selbst machen! Aus diesem Grunde enthält WordPress eine API, also eine Programmierschnittstelle, die es möglich macht mit WordPress zu “sprechen”. Sehr komfortabel sind dabei die umfangreichen Funktionen, die WordPress bereitstellt. Zwar muss man das Gros schon selbst “programmieren”, gerade aber die Datenbank-Kommunikation wird, durch die Vielzahl an fertigen Funktionen, sehr erleichtert; was zudem auch die Gefahr senkt, in der doch recht komplexen Struktur der WP-Datenbank, falsch Daten zu ergänzen oder zu verändern. Auch z.B. bei verknüpften Abfragen (über mehrere Tabellen gleichzeitig), ersparen die Funktionen einem einiges an Recherche bezüglich der relevanten Tabellen und Schlüssel. Hier sind einige Links aus der riesigen WordPress Docs Sammlung, die mir als Einstieg rund um die Plugin-Erstellung sehr geholfen haben:

Prinzipiell ist alles möglich : Ob also HTML, JavaScript, Java, PHP, CSS, Ajax, SQL, Flash usw. ist völlig egal, wenn der Server bzw. der Browser es verarbeiten kann. Man kann sich ein Plugin wie eine Seite in der Seite vorstellen. Deshalb sind der Gestaltung in der Regel keinerlei Grenzen gesetzt. Grundsätzlich empfehlen sich aber auf jeden Fall Kenntnisse in HTML, PHP und SQL. Zwar könnte man auch rein “statische” Sachen machen, allerdings macht es erst wirklich Sinn, wenn man die WordPress-Inhalte mit einbeziehen kann und dazu braucht man in der Regel die Datenbank, also SQL. Die “Verarbeitung” läuft dann über PHP oder ähnliches und schließlich die Ausgabe in HTML; ggf. CSS-styled – wobei man dort auch schon auf einige WordPress Stile zurückgreifen kann, was wieder die Arbeit erleichtert.

Um die Materie nun etwas plastischer werden zu lassen, möchte ich drei Plugins unseres eLerner-Blog Backends vorstellen, die ich (zur internen Verwendung) erstellt habe. Das Trio hört auf YouCat, YouVid und YouWordle. “You*” kommt nicht vom bekannten Videoportal, sondern vom Fokus auf den Anwender. Genau das ist der Sinn der Plugins; sie sollen einem das Leben erleichtern.

YouCat ist zur Steuerung der Artikel in den Kategorien “Latest Article” und “Featured” auf der eLerner-Blog Startseite zuständig. Welche Artikel dort erscheinen, ist abhängig davon, welche der jeweiligen Kategorie zugeordnet sind. Da sich diese Artikel ständig ändern, müssten den neuen Artikel immer die jeweilige Kategorie zugewiesen und den älteren die Kategorie entzogen werden. Dieses ständige Hinzufügen und Entfernen von Kategorien würde recht nervig und – wenn nicht konsequent durchgeführt – im Nachhinein ziemlich aufwändig werden. Darum ist YouCat viel bequemer. Die aktuellen Artikel der Kategorien werden angezeigt, sind entfernbar und aus allen verfügbaren Artikeln sind neue auswählbar. Die Artikel können zentral über das Plugin verwaltet werden:

YouVid steuert die Videos, die im YouTube-Player auf der eLerner-Blog Startseite laufen.

Der Player bekommt seine Videos durch einen “Zufallsgenerator”, der die vorhandenen Videos erfasst und eines auswählt, das angezeigt werden soll. Vorher waren die Videos direkt in einem Array hinterlegt, was aber zur Folge hatte, dass ständig in den Code des Templates geschrieben werden musste, zumal alle “Nicht-Administratoren” richtigerweise keinen Zugriff darauf haben. Um dieses Problem zu beheben, wurde eine neue Tabelle in der WP-Datenbank eingerichtet, die nun die relevanten Informationen zu den Videos beherbergt.
YouVid listet die vorhandenen Videos aus der Datenbank auf, kann Videos löschen und neue Videos hinzufügen. Ein einfaches aber effektives Tool.

YouWordle “wordlet” Artikel des Blogs. Zum nähren Verständnis sollte man zunächst wissen, was das ist. Ein Wordle ist eine Art “Wort-Wolke”, die entsteht, indem ein Text auf die Häufigkeit von Wörtern hin analysiert wird.

Bild erstellt via Wordle.net

Hier z.B. ein Wordle, das aus dem Text des Grundgesetzes entsteht. In diesem Zusammenhang ist direkt noch zu erwähnen, dass auch extrem umfangreiche Texte analysiert werden können; das macht Wordle garnichts aus. Je häufiger ein Wort vorkommt, desto größer, fetter oder sonst wie exponierter wird es dargestellt. Die so entstehende Wolke kann anschließend noch detailliert modifiziert werden. Einstellbar sind Textfarbe, Schriftart, max. Anzahl der Wörter, kantige oder eher rundliche Form der Wolke, Hintergrundfarbe, vertikale, horizontale oder gemischte Ausrichtung der Wörter und einige andere Dinge. Anschließend kann man das Wordle groß darstellen lassen und (leider nur ausschließlich) mittels Screenshot speichern. Das Wordle ist optional via “Save to public gallery” in einer öffentlichen(!) Gallerie speicherbar. Dies sollte man aber – wenn überhaupt – nur tun, wenn das Wordle keine sensiblen oder sonstigen, nicht für die Öffentlichkeit bestimmten, Informationen enthält. Ein sehr schönes Tool, um einen Textinhalt kompakt zu illustrieren. Wordles können auf der offiziellen Wordle Hompage erstellt werden.
Damit die Autoren unseres Blogs bei fehlendem Artikelbild also trotzdem ein schönes Bild integrieren können, kann YouWordle aus jedem Blog-Artikel ein Wordle erstellen.

Dazu wählt man zuerst den Artikel aus, der zum Wordle werden soll.

Anschließend nur noch auf “Wordle erstellen” klicken und schon ist das Wordle fertig.

Ganz wichtig: Das Wordle wird von Wordle.net erstellt. YouWordle übernimmt die Arbeit, den Artikeltext an Wordle zu schicken. Statt also erst den Artikel zu öffnen, zu kopieren und anschließend auf Wordle.net einzufügen, wählt man einfach nur direkt den Artikel aus. Außerdem filtert YouWordle voher den Text noch auf HTML und ähnliches, damit im Wordle keine unsinnigen Wörter auftauchen, die eigentlich HTML-Tags sind etc.
YouWordle ist ein schönes kleines Beispiel dafür, was man wohl als Mashup bezeichnen kann. Also das nutzen vorhandener Ressourcen (hier Wordle), um in Kombination mit seinem eigenen Inhalt etwas neues zu kreieren.

Ich hoffe, ich konnte mit meinem Artikel etwas aufzeigen, dass WordPress weitaus vielseitiger und individueller nutzbar ist, als das WordPress “Standardpaket”. Bei Fragen zur Plugin-Erstellung oder zu meinen hier vorgestellten Plugins: ddaniel@hwr-berlin.de

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