Ein Selbstfindungsprozess besonderer Art: Was kann ich eigentlich?

16 Mai, 2017

Beim durchlesen älterer Blogartikel, blieb ich an Marians Artikel hängen. So viele Lehrende geben sich Mühe, ihre Lehrinhalte als MOOCs zu digitalisieren und ich bin der Meinung, das sollte die Zukunft sein. Online Wissen vermitteln und erhalten. Und jetzt soll es das schon wieder gewesen sein? Der „Hype“ vorbei? Das wollte ich nicht akzeptieren. Also […]

Beim durchlesen älterer Blogartikel, blieb ich an Marians Artikel hängen.

So viele Lehrende geben sich Mühe, ihre Lehrinhalte als MOOCs zu digitalisieren und ich bin der Meinung, das sollte die Zukunft sein. Online Wissen vermitteln und erhalten.

Und jetzt soll es das schon wieder gewesen sein? Der „Hype“ vorbei? Das wollte ich nicht akzeptieren.

Also dachte ich mir:

Ich unternehme etwas dagegen und schreibe einen Artikel als eine Art Hilfe zur Selbsthilfe für Studierende, damit sie sich mal dazu aufraffen, das umfangreiche Angebot zu nutzen. Ich fing bereits munter an, motivierende Reden zu schwingen und musste dabei an die Worte einer Freundin denken, als ich ihr einen Ratschlag gab. „Warum hast du das denn nicht gemacht?“. Es ging zwar in dem Moment um etwas anderes, aber die Frage blieb mir im Kopf und kam mir in dem Moment wieder in den Sinn. Ich musste mir selbst eingestehen, dass auch ich zwar schon viele MOOCs angefangen aber nie beendet hatte. Und da setzte dann plötzlich die Blockade ein. Ich konnte nichts empfehlen, was ich nicht selbst schon gemacht hatte.

Ich verwarf meinen Entwurf und machte mir Gedanken über einen neuen Blogartikel.

Als erstes musste ein Thema her. Wie ich festgestellt hatte, ist dafür ein Thema geeignet, womit man sich am besten auskennt. Also worin man ein/e (kleine(r)) Experte/Expertin ist und auch voll dahintersteht. Ansonsten klappt das mit den Tipps geben nicht und wirkt nicht authentisch.

Nun habe ich darüber nachgedacht was ich weiß und für euch interessant sein könnte. Mein Problem lag allerdings schon bei dem Punkt „was ich weiß“.

Hast du auch schon mal von dir selbst behauptet, dass du ja „eigentlich nichts kannst“ und auch im Studium ja „eigentlich nichts gelernt“ hast?

Oder bist du in diesen Zeiten – Zeiten in denen du dein Studium in der Regelstudienzeit bewältigt haben sollst und am besten ganz nebenbei 3 Jahre Berufserfahrung und 10 Praktika gemacht hast – schon zu sehr darauf getrimmt, bloß keinen Kritikpunkt an dir zuzulassen?

Im nächsten Semester soll ich ein Pflichtpraktikum machen und ich weiß weder in welche Richtung es gehen soll, noch habe ich etwas vorzuweisen.

Ich muss dazu sagen, dass es für mich auch nicht wirklich leicht ist, zuzugeben, dass ich etwas nicht weiß oder kann. Auch noch öffentlich. Sodass jeder lesen kann, dass (auch) ich voller Fehler bin. Dass dieser Artikel am Ende in einem Selbstfindungsprozess endet, hätte ich nicht erwartet.

Passte mir allerdings ganz gut, weil ich endlich wissen muss und will, in welche Richtung es gehen soll. Mein „Selbstfindungsprozess“ hat jetzt tatsächlich ein paar Wochen gedauert, in denen ich überlegt habe, was ich machen kann.

Im Prinzip stellt das „ich weiß nichts“ ja gar kein Problem dar, denn was du nicht weißt, kannst du erlernen. So wirst du zum Experten. Das häufigste Problem, welches ihr sicher auch kennt: Was soll ich machen und wie soll ich damit anfangen?

So und was ich jetzt bei alldem herausgefunden habe und euch empfehlen kann, wenn ihr in einer ähnlichen Phase der Selbstfindung seid wie ich, könnt ihr in diesen scheinbar simplen Tipps nachlesen:

 

  1. Such dir etwas, was dich interessiert und weiterbringt!

Denk dabei zum Beispiel daran, was dir besonders Spaß macht oder dich interessiert hat in der Uni oder was du gern in deiner Freizeit machst, selbst wenn das nicht mit deinem jetzigen Studium zusammenhängt.

Am besten ist das, was dir Spaß macht, auch das was dich wirklich weiterbringt und dir dabei hilft, deine Träume zu verwirklichen.

 

  1. Informiere dich!

Wenn du etwas gefunden hast, was dich interessieren könnte, informiere dich über alles rund um dieses Thema. Mal von der Internetrecherche abgesehen:

Gibt es Veranstaltungen in meiner Nähe? Beschäftigen sich schon andere damit? Wie kann ich den Kontakt zu diesen Leuten aufbauen? Gibt es bestehende Projekte? Was kann ich damit erreichen oder inwiefern bringt mich das weiter?

 

  1. Sammle Erfahrung in diesem Bereich!

Tausche dich mit anderen aus, kreiere dein eigenes Projekt oder beteilige dich an bestehenden Projekten.

Projekte für Studierende findet ihr in unmittelbarer Nähe unter anderem hier:

                 Analyse Plus

                                                         Oder

                                                    Link Projex

Zur Info: Diese Startups bestehen teilweise aus ehemaligen HWR-Studierenden 🙂

 

  1. Repeat!

Der Mensch lernt nie aus und sollte auch nie versuchen, damit aufzuhören. Bleibe am Ball. Sei ein aktiver Mensch. Wenn du kein Interesse mehr am aktuellen Thema hast, der Meinung bist, dass du genug über das Thema weißt oder ein Projekt abgeschlossen hast und nicht weiter in diesem Bereich tätig sein willst, dann wiederhole den ganzen Vorgang.

 

So wirst du nicht nur zum (kleinen) Experten, sondern findest deinen Weg, der dich glücklich macht.

Und das Gute dabei ist: du musst dich nie wieder fragen: Was kann ich eigentlich?


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