Try PINGO !

1 Jul, 2015

Wir befinden uns gerade in einer Vorlesung über Makroökonomische Zusammenhänge in einer offenen Volkswirtschaft, doch alle anwesenden Studierenden folgen nicht den Ausführungen des Dozenten, sondern sind vertieft in ihre Smartphones und unterhalten sich mit ihren Nachbarn. Was sich anhört wie ein missglückter Unterricht, ist in Wirklichkeit Teil eines neuen Vorlesungskonzepts, welches ein sogenanntes Web-basiertes Live-Feedback-System […]
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PINGO – Logo

Wir befinden uns gerade in einer Vorlesung über Makroökonomische Zusammenhänge in einer offenen Volkswirtschaft, doch alle anwesenden Studierenden folgen nicht den Ausführungen des Dozenten, sondern sind vertieft in ihre Smartphones und unterhalten sich mit ihren Nachbarn.

Was sich anhört wie ein missglückter Unterricht, ist in Wirklichkeit Teil eines neuen Vorlesungskonzepts, welches ein sogenanntes Web-basiertes Live-Feedback-System ist. Wir reden hier nämlich von PINGO, was für „Peer Instruction for very large groups“ steht und an der Universität Paderborn entwickelt wurde. Dieses Lehr-Lern-Modell wurde bereits in den 90er Jahren von dem Physiker Eric Masur an der Universität Harvard entwickelt und beruht darauf, dass es eine bessere Zusammenarbeit und Interaktivität zwischen Lehrenden und Lernenden ermöglichen soll.

Pingo

Abb. 1 – Abstimmen!

So wie Günther Jauch bei der Quizsendung „Wer wird Millionär“ die Zuschauer im Studio über den Publikumsjoker in das Quiz einbezieht, können Dozenten mit PINGO ihre Studierenden aus der traditionell eher passiven Rolle herausholen und aktiv an der Vorlesung beteiligen. Diese können während der Vorlesung vom Dozenten gestellte Fragen völlig anonym über ihre Smartphones, Tablets oder Laptops beantworten. Sie benötigen lediglich Internetzugang und die Eingabe der Internetadresse pingo.upb.de. Auf der anderen Seite muss der Dozent eine Session mit einem Set an Fragen starten und gibt dann einen Code aus, den die Studierende dann auf der Webseite eingeben. Die Fragen werden automatisch auf die Geräte bei Start der Session gepusht. Es zählt dann (je nach Einstellung) ein Timer herunter und die Studierende müssen in gegebener Zeit eine oder mehrere Fragen beantworten (Abb. 1).

Abb. 2 – Auswertung

Eine Auswertung der Fragen steht dem Dozenten auf seinem Rechner sofort zur Verfügung und kann mit dem Kurs geteilt werden (Abb. 2). Je nach Ausgang kann z.B. bei einer korrekten Antwort von mehr als 80% die Vorlesung fortgeführt werden oder bei geringerem Erfolg eine Wiederholung erfolgen. Gerade bei zurückhaltenden Studierenden kann dies eine Möglichkeit zur Feedbackeinholung sein, um diese ebenfalls zu integrieren.

Das Ganze funktioniert gänzlich ohne Installation und steht kostenlos zur Verfügung. Man muss sich als Studierender auch nicht registrieren oder auf eine Freischaltung warten. PINGO ist dabei extrem intuitiv zu benutzen und benötigt keinen langen Konfigurationsaufwand oder Eingewöhnungszeit. Für die Dozenten besteht die Möglichkeit, Fragenkataloge komfortabel anzulegen, zu verwalten und mit anderen Dozenten zu teilen. Auch eine Moodle Import / Export Funktion gibt es mittlerweile.

Ich kann mir gut vorstellen, dass ich bei meiner nächsten Präsentation diese Möglichkeit zur Feedbackgewinnung einsetzen werde. Da es wirklich einfach einzurichten ist, sofort Ergebnisse liefert und gerade die Möglichkeit anonym abzustimmen ein sehr ehrliches Feedback generiert.

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